Essen. Weil Strom teurer geworden ist, kostet auch Trinkwasser in Essen im Schnitt 5,48 Prozent mehr. Gerechnet habe man damit nicht, so die Stadtwerke.
Der Trinkwasserpreis in Essen steigt im Schnitt um rund 5,48 Prozent. Das teilten am Donnerstag (27. April) die Stadtwerke Essen mit. Begründet wird die Preiserhöhung mit den im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr stark gestiegenen Strompreisen.
„Die Wasseraufbereitung und -bereitstellung basiert auf stromintensiven Verfahren. Ihr Einsatz ist notwendig, um die Versorgung der Essener Bürger mit Trinkwasser in gleichbleibend hoher Qualität sicherzustellen“, heißt es in der Mitteilung. Das sogenannte Strompreisbremse-Gesetz (StromPBG) fängt die erhöhten Kosten nach Darstellung der Stadtwerke nicht vollständig auf.
Strompreisbremse wirkt sich bei Stadtwerke Essen nicht so stark aus wie gedacht
Die Festlegung der Wasserpreise durch die Stadtwerke Essen sei zum Jahreswechsel 2022/2023 jedoch unter der Annahme erfolgt, dass die Stromkostensteigerung bei der Wassergewinnung in vollem Umfang durch die Strompreisbremse aufgefangen wird. Da der Gesetzgeber aber „komplexe Entlastungshöchstgrenzen festgelegt“ habe, kam es anders. „Diese Mehrkosten schlagen auf die Stadtwerke Essen durch.“
Für die Trinkwassergewinnung kämen in Essen jährlich rund 23 Millionen kWh Strom zum Einsatz. „Das entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 6500 Haushalten“ so die Stadtwerke.
Zwei Preisbeispiele zeigen die Auswirkungen
Konkret stellt sich die Preiserhöhung so dar: Zum 1. Mai 2023 werde man die Grundpreise als auch die Mengenpreise für die Versorgung mit Wasser um circa 5,48 Prozent anheben. Der jährliche Grundpreis für einen haushaltsüblichen Wasserzähler steige damit um rund 13 Euro auf 249 Euro, der Mengenpreis pro Kubikmeter erhöhe sich um 11 Cent auf 2,21 Euro.
Zwei Preisbeispiele: Für einen Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einer jährlichen Abnahmemenge von 150 Kubikmetern betragen die Mehrkosten durch die Preisanpassung rund 2,44 Euro im Monat, rechnen die Stadtwerke vor. In einem Fünf-Parteien-Haus mit einem zentralen Wasserzähler zahle ein Zwei-Personen-Haushalt mit einer Abnahmemenge von 80 Kubikmetern rund 1,80 Euro mehr im Monat für das Trinkwasser.
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