Wer als Politiker einer Einladung der „Bürger gegen Fluglärm“ folgt weiß, was ihn erwartet. Die Erwartungshaltung ist eindeutig: Genug ist genug.
Wer als Politiker einer Einladung der „Bürger gegen Fluglärm“ folgt, der weiß, was ihn erwartet. Das Thema Fluglärm treibt viele Menschen um im Essener Süden und längst nicht nur dort. Die Erwartungshaltung ist eindeutig: Genug ist genug. Dem mochte keiner der Landtagskandidaten offen widersprechen, nicht einmal der Bewerber der FDP. Der Diskussion fehlte dadurch leider die Würze.
Für eine Kapazitätserweiterung des Düsseldorfer Flughafens aber haben wohl die Wenigsten Verständnis. Steht doch zu erwarten, dass der Fluglärm weiter zunimmt, auch wenn der Flughafen das Gegenteil behauptet. Der Zweibahnbetrieb, der heute eine Ausnahme ist, er würde zur Regel. Heute schon reizen die Fluggesellschaften ihr Zeitfenster aus. Mehr noch: Offensichtlich kalkulieren sie Verspätungen gleich mit ein.
Dass die Aufsichtsbehörden sie gewähren lassen, ist der eigentliche Skandal. Die Schmerzgrenze ist zu niedrig, sie gehört schnellstens angehoben. Es muss sich für Air Berlin & Co finanziell lohnen, pünktlich zu sein. Ihre Luftflotten müssen leiser werden. Technisch möglich ist das. Im Landtag stimmen sie darüber nicht ab. Aber dort schaffen sie das politische Klima, in dem es gilt, Interessen abzuwägen. Die der Bürger kommen in Sachen Fluglärm zu kurz.