Verkehr

Immer wieder Unfälle mit Fußgängern an Essener Kreuzung

| Lesedauer: 3 Minuten
An der Kreuzung Wilhelm-Nieswandt-Allee/Karlstraße in Altenessen sind in den vergangenen Jahren immer wieder Fußgänger angefahren worden. Jetzt wird die Kreuzung umgebaut und soll so sicherer werden.

An der Kreuzung Wilhelm-Nieswandt-Allee/Karlstraße in Altenessen sind in den vergangenen Jahren immer wieder Fußgänger angefahren worden. Jetzt wird die Kreuzung umgebaut und soll so sicherer werden.

Foto: Krystyna Selianska / FUNKE Foto Services

Essen-Altenessen.  An einer Kreuzung in Altenessen sind zuletzt immer wieder Fußgänger angefahren und schwer verletzt worden. Jetzt soll sie umgebaut werden.

Lkw-Fahrer fährt Zwölfjährige, Autofahrer trifft Jugendlichen frontal, E-Bike-Fahrerin von Auto angefahren: Unfälle, die die Polizei Essen in den vergangenen drei Jahren allesamt von der Kreuzung Wilhelm-Nieswandt-Allee/Karlstraße in Altenessen gemeldet hat. Die Opfer wurden stets schwer verletzt. Jetzt reagiert die Stadt und lässt die Kreuzung im Norden der Stadt umbauen.

Linksabbieger übersehen Fußgänger: Grund für Unfälle an Essener Problemkreuzung

„Verzeichnet wurden die Unfälle hauptsächlich zwischen Autos, die von der Karlstraße kommend, links in die Wilhelm-Nieswandt-Allee einfuhren und Fußgängern und Fußgängerinnen, die die Wilhelm-Nieswandt-Allee in Ost-West-Richtung überquerten“, heißt es seitens der Stadt. Grund sei, dass die linksabbiegenden Autos die Fußgänger und Fußgängerinnen, die Richtung Altenessener Straße unterwegs waren, zu spät bemerkten.

„Das ist schon ein längerer Prozess“, weiß Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato. Unfälle habe es auch schon 2014 und 2015 gegeben. Jetzt soll die Kreuzung sicherer werden. Das hat der Ausschuss für Verkehr und Mobilität beschlossen.

Geplant ist, dass die Mittelinseln der Wilhelm-Nieswandt-Allee so umgebaut werden, dass sich die Geschwindigkeiten des von der Karlstraße links in die breite Wilhelm-Nieswandt-Allee abbiegenden Autoverkehrs verringern. Zudem ist vorgesehen, die Haltelinien der Linksabbiegespuren, die den Autoverkehr von der Karlstraße in die Wilhelm-Nieswandt-Allee leiten, deutlich weiter nach vorne zu verlegen. So könnten die Autofahrer die Fußgänger besser sehen – und andersherum auch.

Situation für Radfahrer soll sich an Essener Problemkreuzung bessern

Mit dem Kreuzungsumbau soll sich auch die Situation für Radfahrer an der Stelle bessern. Der Radweg auf der Wilhelm-Nieswandt-Allee gehört zum Hauptroutennetz der Stadt Essen und dem Regionalen Radroutennetz. Derzeit sollen Radfahrer und Radfahrerinnen auf einem Radweg parallel zum Fußweg fahren. In Zukunft soll der Radverkehr auf der Wilhelm-Nieswandt-Allee in beiden Richtungen vor der Kreuzung Wilhelm-Nieswandt-Allee/Karlstraße über Rampen zunächst auf die Straße und nach Querung der Kreuzung wieder zurück auf den Radweg parallel zum Fußweg gelenkt werden.

Ist das wirklich komfortabler für die Zweiradfahrer? Mirko Sehnke, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs in Essen weiß, dass sich Radfahrer grundsätzlich auf dem bisherigen Radweg sicherer fühlen als auf der Straße. Daher sei die hier vorgeschlagene Lösung gewöhnungsbedürftig. Aber: „Fahrradfahrer auf der Straße sind besser im Sichtfeld der Autofahrer“, erklärt Sehnke. Damit sei die neue Lösung dann doch die sicherere. Der neue Radstreifen auf der Fahrbahn soll durch rote Markierungen kenntlich gemacht werden und 2,10 Meter breit sein.

Sechs Monate sollen die Bauarbeiten dauern. In der Zeit soll die Kreuzung durch ein taktiles Leitsystem auch barrierefrei ausgebaut werden. Die Rippen und Punkte auf dem Boden können von blinden Menschen mit dem Stock ertastet werden und geben sehbehinderten Menschen Orientierung. Auch die Nachtexpress-Bushaltestellen „Karlstraße“ sollen barrierefrei ausgebaut werden. Nach aktuellem Stand ist vorgesehen, dass im Frühjahr 2024 mit den Arbeiten begonnen werden soll. Kostenpunkt nach Angaben der Stadt: rund eine Million Euro.

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