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Essener Grugapark bekommt historischen Bauernhof

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Ulrich Spie vom Stiftungsverein Grugapark und Parkleiter Thomas Hanster (re.) erläuterten jetzt die Pläne für das historische Bauernhof-Ensemble zwischen dem Tier- und dem Ponyhof. Foto:Socrates Tassos

Ulrich Spie vom Stiftungsverein Grugapark und Parkleiter Thomas Hanster (re.) erläuterten jetzt die Pläne für das historische Bauernhof-Ensemble zwischen dem Tier- und dem Ponyhof. Foto:Socrates Tassos

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Essen.   Das millionenschwere Leuchtturm-Projekt aus dem Park-Entwicklungskonzept wird Realität. Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten für das neue Ensemble.

Der nächste Sommer kommt bestimmt und mit ihm eine neue Attraktion für den Grugapark: Der seit längerem geplante historische Bauernhof wird Realität. Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten auf dem zwei Hektar großen Gelände zwischen dem Tier- und dem Ponyhof hinter dem Grugabad. Der Vorstand des Stiftungsvereins Grugapark e.V. hat jetzt grünes Licht für das millionenschwere Leuchtturm-Projekt des auf zehn Jahre angelegten Parkentwicklungskonzepts gegeben. Ulrich Spie, stellvertretender Vorsitzender des Gremiums, und Parkleiter Thomas Hanster stellten Details des ehrgeizigen Vorhabens vor.

Kleine Großstadtgewächse sollen Bauernhofluft schnuppern

„Was hier entsteht, ist nicht nur ein Gebäude mit ein paar Tieren drin“, sagt Ulrich Spie – und auch kein Freilichtmuseum. Hinter einer historischen Fachwerk-Fassade finde sich künftig ein praxisnahes pädagogisches Konzept für Familien wieder, vielfältige Angebote gibt es auch für Schulen und Kitas.

Die kleinen Großstadtgewächse sollen ab der kommenden Saison im Grugapark echte Bauernhofluft schnuppern können, lernen, dass eine Kuh echte Milch gibt und große Schweine kleine Ferkel bekommen.

Thematisch eng angebunden wird das Ganze an die Schule Natur des Parks, die Jahr für Jahr von immerhin rund 40-000 Kindern besucht wird. Der historische Bauernhof „mit seinem hohen Erlebnis- und Informationswert“, davon ist Parkleiter Thomas Hanster überzeugt, wird „ein neuer Anziehungspunkt für die größte Gruppe unter den Parkbesuchern“.

Bauernhof-Café und Backhaus

Wie viele Viecher und Vögel sich dort künftig tummeln werden, steht noch nicht fest. Es werden aber vor allem vom Aussterben bedrohte Haustierrassen sein, die der Grünen Lunge Essens neues Leben einhauchen sollen – etwa das deutsche Lachshuhn oder das bunte Bentheimer Schwein. Von jeder Art soll möglichst ein Paar im Grugapark eine neue Heimat finden, denn es ist auch eine Nachzucht der Tiere geplant. Das wird aufwändig, ist aber mit dem bestehenden Personalstamm zu schaffen, hat der Tierpflegemeister schon signalisiert.

Das Ensemble wird um ein Bauernhof-Café und ein Backhaus ergänzt, das von der Behinderteneinrichtung Franz Sales Haus betrieben wird und rustikale, aber hochwertige Speisen und Snacks anbieten soll. Von einer Terrasse aus haben Eltern freien Blick auf das Treiben ihrer Kinder. Für beide Gebäude werden alte Original-Bauteile eines Fachwerkhauses verwendet, die zurzeit im Ruhrmuseum auf Zollverein eingelagert wird. Der Wiederaufbau im Stil des 17. Jahrhunderts im Grugapark wird aufwändig und nicht ganz billig ausfallen, weil die Arbeiten von Spezialisten erledigt werden müssen. Allein der Bau wird mit voraussichtlich 700.000 Euro zu Buche schlagen.

Um das Vorhaben möglichst schnell stemmen zu können, hofft der Stiftungsverein Grugapark nicht nur auf weiteres bürgerschaftliches Engagement, sondern zudem auf Spender, die die Realisierung des historischen Bauernhofs samt seines naturnahen Konzepts unterstützen. Denkbar sind auch Patenschaften für die künftigen Bewohner. Die Bäckerei Holtkamp hat sich bereits etwas Besonderes einfallen lassen: Der Erlös des Verkaufs von Tier-Plätzchen fließt zu 100 Prozent in das Hof-Projekt.

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