Mordversuch

Auto-Attacke in Essen: Polizist auf dem Weg der Besserung

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Nach der Auto-Attacke in Essen-Borbeck kämpften Ärzte erfolgreich um das Leben eines jungen Polizisten und Familienvaters.

Nach der Auto-Attacke in Essen-Borbeck kämpften Ärzte erfolgreich um das Leben eines jungen Polizisten und Familienvaters.

Foto: Justin Brosch

Essen.  Der junge Beamte, der bei einem Einsatz in Borbeck überfahren und lebensgefährlich verletzt worden ist, konnte die Intensivstation verlassen.

Zweieinhalb Monate nach der feigen Auto-Attacke auf einen jungen Polizisten in Essen-Borbeck gibt es eine weitere gute Nachricht: „Wir freuen uns mitteilen zu können, dass sich unser Kollege Marcel nicht mehr in intensivmedizinischer Behandlung befindet. Vor kurzem haben die Rehabilitationsmaßnahmen begonnen“, teilte Polizeisprecherin Sonja Kochem am Montag mit: „Wir möchten uns nochmals herzlich für die riesige Anteilnahme und die zahlreichen Genesungswünsche bedanken.“

Sechs Wochen lang hatte der Beamte nach dem Mordversuch eines 39-jährigen mit dem Tod gerungen, bis es Anfang Juli hieß: Er ist außer Lebensgefahr und ansprechbar.

Eine Streifenwagenbesatzung hatte den mehrfach vorbestraften Renaultfahrer, der nach wie vor in Untersuchungshaft sitzt, am 26. Juni in Borbeck anhalten wollen, da er seinen Gurt nicht angelegt hatte. Nachdem der Verkehrssünder weder auf Anhaltezeichen noch auf Lautsprecheransagen reagiert hat, ist er in eine Sackgasse eines Gewerbegebiets gefahren.

Der Polizist wurde eingeklemmt und mitgeschleift

Als der Mann wenden wollte, beabsichtigten die Beamten, ihm mit ihrem Einsatzwagen den Weg abzuschneiden, so die Staatsanwaltschaft: „Dazu stellten sie ihr Fahrzeug schräg auf die an dieser Stelle durch den Beginn des Wendehammers leicht verbreiterte Fahrbahn.“ Kaum hatten die Polizisten ihren Streifenwagen verlassen und den Autofahrer aufgefordert auszusteigen, habe der Beschuldigte Gas gegeben und sei direkt auf einen der Beamten zugefahren.

Der Familienvater wurde von dem Wagen erfasst, auf die Motorhaube geschleudert und fiel, nachdem der 39-Jährige gebremst hatte, seitlich vor das Fahrzeug. Der flüchtende Fahrer gab rücksichtslos Gas und fuhr mit Vorder- und Hinterreifen über den Körper des jungen Mannes. Der Polizist wurde zwischen Reifen und Fahrzeug eingeklemmt und mehrere Meter mitgeschleift.

Der Fahrer konnte wenig später gestellt werden

Der 39-Jährige konnte wenig später gestellt werden und sitzt seit Ende Juni in Untersuchungshaft wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr als auch wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis in Tateinheit mit Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, so die Staatsanwaltschaft.

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