Duisburg. Steuerfahnder ermitteln gegen den Ex-Chef des Vereins ZOF wegen Untreue. DabeMi sollen sie vom Finanzamt Duisburg-West behindert werden.
Steuerfahnder beklagen Widerstand bei ihren Ermittlungen gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Duisburger Vereins „Zukunftsorientierte Förderung“ (ZOF e.V.). Die Staatsanwaltschaft beschuldigt ihn, Gelder in Höhe von rund zwei Millionen Euro veruntreut zu haben. Probleme bei der Aufklärung sollen jedoch Kolleginnen und Kollegen des Finanzamts Duisburg-West und der Oberfinanzdirektion (OFD) bereiten. Dies berichtete jetzt das Wochenmagazin Spiegel und beruft sich auf vertrauliche Schreiben der Steuerfahnder an die Staatsanwaltschaft Duisburg.
Demnach beklagen sie darin „diverse Abweichungen von einer konstruktiven und nachvollziehbaren Bearbeitung des Falls“ und dass sie auf Hindernisse gestoßen seien, die von der OFD mitgetragen worden seien, um den ehemaligen ZOF-Chef mutmaßlich zu schützen. Zudem soll das Schreiben laut Spiegel folgendes Fazit enthalten: „Es erweckt insgesamt den Eindruck, dass eine bislang nicht greifbare Verbindung zwischen Politik, Verwaltung und der praktizierten Flüchtlingshilfe durch den ZOF e.V. existiert.“
KJSH hat insolventen Sozialdienstleister ZOF in Duisburg übernommen
Indes ist die Zukunft des insolventen Sozialdienstleisters ZOF geklärt. Zum Jahreswechsel hat der Trägerverbund KJSH die Geschäfte und auch das Personal übernommen. Vereinssitz bleibt in Rheinhausen, im Business-Center an der Friedrich-Alfred-Straße. Ausgeschieden ist aber der ZOF-Geschäftsführer Bülent Akşen. Er ist der Bruder des früheren ZOF-Chefs, gegen den Anklage erhoben wurde wegen gewerbsmäßiger Untreue in mehr als 900 Fällen. Auf Vereinskosten soll er etwa Reisen und Barbesuche bezahlt haben.
Der Verein ZOF hatte Flüchtlinge betreut und Einrichtungen betrieben und ging vor rund zwei Jahren in die Insolvenz.
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