Duissern. Vor dem Plattenladen 33 1/3 an der Moltkestraße steht ein Scheinwerfer. Die Fenster sind mit Samt verhängt. Die Dunkelheit soll späte Nacht simulieren. Zwischen dem Vinyl drehen Studenten der Hochschule Hannover einen Film. „Ein Abend Ewigkeit“ heißt das Projekt, das die jungen Filmemacher auch ins Ruhrgebiet führte.
„Es gibt kaum noch reine Plattenläden, die meisten verkaufen CDs und haben eine kleine Plattenecke. Das ist hier anders“, erklärt Regisseur Constantin Maier. Also fuhren die Studenten mit Lieferwagen voller Equipment nach Duisburg – und 33 1/3-Besitzer Mike Voigt ist begeistert, sein Geschäft mal in ganz anderem Licht zu sehen.
Die Geschichte: Jonas (Michael Jassin) hat von seinem Opa den Plattenladen geerbt. Eigentlich lautet der Auftrag, das Geschäft so schnell wie möglich zu verkaufen. Doch dann kommt ein Kunde und wünscht sich eine spezielle Scheibe. Von Eva Elana soll sie sein. „Die Künstlerin gibt’s nicht, die haben wir erfunden“, erklärt Constantin Maier lächelnd.
Eineinhalb Jahre am Drehbuch geschrieben
Auf der Suche nach der Sängerin stolpert Jonas über einen Eintrag in Opas Terminkalender und stößt auf eine Bar. Wer die Kneipe betritt, unternimmt eine Zeitreise in ein anderes Jahr. Künstler aus den 20er Jahren trinken hier ebenso ihr Bier wie Figuren aus dem Mittelalter. In dem Wirtshaus steht die Zeit still, deshalb können sich hier alle Menschen aus verschiedenen Jahrhunderten treffen. Eines Abends ist auch die Sängerin Eva Elana, dessen Platte Jonas sucht, zu Gast. Sie kommen ins Gespräch . . .
Eineinhalb Jahre haben die Studenten an dem Drehbuch geschrieben. „Es ist eigentlich schön zu sehen, dass die Geschichte jetzt nach und nach zum Leben erweckt wird“, erklärt Constantin Maier. Alle sind voll bei der Sache – und übernehmen auch mal ungewöhnliche Aufgaben. Weil der Koch nicht mitreisen konnte, brutzelt Produktionsleiter Sven Weimar das Mittagessen für die Techniker und die Schauspieler. Michael Jassin, der schon einmal Fernsehwerbung für Burger gedreht hat, war von der Geschichte sofort begeistert.
Suche nach einem Sender
„Stellprobe. Constantin, kannst du bitte ein bisschen später ins Bild treten“, fordert der Regisseur seinen Namensvetter und Darsteller Constantin Lücke auf. Michael Jassin sitzt versunken über den Schallplatten, dann kommt sein Bruder (Constantin Lücke) dazu. Die beiden streiten, Constantin Maier ist zufrieden. Die Szene ist im Kasten.
Noch vier Drehtage haben sie Zeit, um das Material für das Kostümdrama im Kasten zu haben. Dann müssen die Szenen nachbearbeitet werden. Später wollen sie dann noch einen Verleih oder Sender finden, der den Film ausstrahlt.
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