Duisburg-Süd/Mitte. Vorsitzender des Klüngelklubs Hochfeld schreibt offenen Brief an OB Sören Link: „Als Hochfelder Bürger fühle ich mich betrogen.“
20 Millionen Euro Kredit möchte die Gebag von der NRW-Bank haben für die Entwicklung des Bauprojekts 6-Seen-Wedau – allerdings aus einem Programm, das der Förderung von benachteiligten Stadtteilen dienen soll. Eine Verwaltungsvorlage bindet daher das Millionen-Projekt ein in die beiden Stadtteilentwicklungskonzepte für Hochfeld und Marxloh. Nach der Berichterstattung dieser Zeitung mehren sich Stimmen, die dieses Vorgehen deutlich kritisieren. So wendet sich jetzt Thomas Rensing, Vorsitzender des Klüngelklubs Hochfeld, mit einem offenen Brief an Oberbürgermeister Sören Link.
„Mit gleicher Logik könnte man in Düsseldorf investieren“
„Mit Bestürzung“ habe sein Verein die Pläne zur Kenntnis genommen. „Ob dies juristisch den Tatbestand des Betruges erfüllt, vermag ich nicht zu beurteilen. Als Hochfelder Bürger fühle ich mich schon betrogen.“ Die Argumentation der Verwaltung, Hochfeld würde in punkto Arbeits- und Kitaplätze sowie sozialer Wohnraum von 6-Seen-Wedau profitieren, kann Rensing nicht nachvollziehen. „Mit gleicher Logik könnte man die 20 Millionen in Düsseldorf investieren.“
Rensing erinnert daran, dass die Stadt vor einiger Zeit gut zwei Millionen Euro Fördermittel für die Alte Feuerwache zurückzahlen musste, weil das Projekt nicht den Förderbedingungen entsprach. Und stellt die Frage in den Raum: Was, wenn das auch bei 6-Seen-Wedau passiert?
Millionen aus Fördertopf in Hochfeld und Marxloh investieren
Sein Appell an die Stadt: „Wenn die Verwaltung auf bestehende Konzepte zu Hochfeld und Marxloh zurückgreift, bitte, dann soll sie es doch tun und die Mittel auch dort einsetzen.“ Besser, als die Millionen der NRW-Bank für 6-Seen-Wedau zu investieren, sei es, die vielen Hochfelder Häuser aus der Gründerzeit zu erhalten und zu sanieren. Auch solle die Stadt Geld investieren, um das Profitschlagen aus Schrottimmobilien zu beenden.
Der offene Brief des Klüngelklub-Vorsitzenden endet mit einer Bitte an Sören Link: „Herr Oberbürgermeister, als Vorsitzender des Klüngelklubs Hochfeld bitte ich Sie darum: Unterbinden Sie das Ansinnen dieses 20-Millionen-Euro-Kredites für Wedau!“
Link dürfte sich am 5. März dazu äußern: Dann entscheidet der Rat über die Vorlage.
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