Ein Ort zum Lernen – und Feiern

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Hochfeld.   Die Diskussion um die Nutzung der Alten Feuerwache in Hochfeld geht weiter: Soll es ein soziokulturelles Zentrum werden, wie es ein breites Bündnis aus Anwohnenden, Initiativen und Kunstschaffenden fordert, oder darüber hinaus weitergehend ein zentraler Bildungsstandort für den Stadtteil, so wie es die SPD vorschlägt?

Die Diskussion um die Nutzung der Alten Feuerwache in Hochfeld geht weiter: Soll es ein soziokulturelles Zentrum werden, wie es ein breites Bündnis aus Anwohnenden, Initiativen und Kunstschaffenden fordert, oder darüber hinaus weitergehend ein zentraler Bildungsstandort für den Stadtteil, so wie es die SPD vorschlägt?

Mit der Frage der Zukunft der Alten Feuerwache beschäftigt sich heute auch der Rat. Die Fraktion der Linken hat einen Antrag eingebracht, in dem sie fordert, dass die Alte Feuerwache nicht verkauft wird und im städtischen Besitz bleibt. Darüber hinaus möge die Politik beschließen, dass die Stadt „an dem Ziel eines soziokulturellen Zentrums in der Alten Feuerwache“ festhalte. Genau das habe der Kulturausschuss bereits vor drei Jahren in einem damals gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und Linken begrüßt.

Mittlerweile hat die SPD in Hochfeld weitergehende Pläne für das Gebäude. Ratsfrau Andrea Demming-Rosenberg ist ein soziokulturelles Zentrum zu wenig. „Die Frage ist, ob es an der richtigen Stelle wäre. Wir haben in Hochfeld einen anderen Bedarf, der erfüllt werden muss“, sagt sie. Es habe sich bereits viel in Hochfeld getan. Die Wanheimer Straße sei aufgewertet, das Fassadenprogramm greife. Dennoch stehe der Stadtteil vor vielen Herausforderungen. „Hochfeld ist jung, bunt und hilfsbedürftig“, so Andrea Demming-Rosenberg. „31 Prozent der unter 15-Jährigen leben hier von Hartz IV.“ Das Bildungsniveau sei gering, Kindergartenplätze fehlten. „Im Winter sieht man Kinder Holz sammeln“, erzählt die SPD-Ratsfrau. Deshalb ist es ihr wichtig, bei der Entwicklung der Alten Feuerwache den Fokus nicht nur auf ein soziokulturelles Zentrum zu legen.

Ein Bildungszentrum schließe eine Nutzung für Veranstaltungen nicht aus. Der SPD gehe es aber um eine Quartiersentwicklung zwischen der Heer- und Musfeldstraße. Die Bauarbeiten für das neue Quartier Dellgrün mit 45 Einfamilien- und Doppelhäusern sowie 19 Wohnungen haben begonnen. Der Bau einer Kita ist geplant, die Grundschule Friedenstraße wird nach den Sommerferien ohne Containerlösung den Raumbedarf nicht decken können. „Es müssten zwei Container auf den Schulhof gestellt werden, das ist aber eng und nimmt den Schülern den Platz, sich zu bewegen“, sagt Demming-Rosenberg. In der Alten Feuerwache wäre der Platz. Auch für weitere Bildungs- und Gesundheitsangebote beispielsweise im Nachmittagsbereich. Das Konzept der SPD sieht deshalb für eine zukünftige Nutzung eine Verknüpfung von Schule, Bildung und Kultur vor, „um die Chancengleichheit für alle Kinder im Stadtteil zu erhöhen.“ Auch das ist der Politikerin wichtig: „Es soll keine Abgrenzung zu Gruppen an der Eigenstraße werden, sondern offen für alle sein.“

Eine vielfältige Nutzung der Alten Feuerwache entlaste die Schule und „erhöht die Chancen für ein realisierungsfähiges Gesamtkonzept“ für den Stadtteil. „Wir hoffen, dass der OB uns unterstützt.“ Es ist jetzt der dritte Anlauf, für die Alte Feuerwache ein Nutzungskonzept zu finden, das auf Dauer greift.

Sollte der Plan, das ehemalige Dienstgebäude zum Teil schulisch zu nutzen, Anklang finden, ergibt eine Entscheidung noch vor den Sommerferien Sinn.

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