Marxloh. Ahmet Engin ist der Aufsteiger der Saison in Ilja Gruevs Team. Als neuer Projekt-Botschafter spricht der Profi mit Grillo-Gesamtschülern.
Es gibt Begegnungen an Schulen, an die beteiligte Kinder lange zurückdenken, von denen sie zehren und vielleicht fürs Leben lernen. Der Besuch von MSV-Senkrechtstarter Ahmet Engin in der Sporthalle der Herbert-Grillo-Gesamtschule ist für die Marxloher Jungs jedenfalls ein ganz besonderer Tag.
Der gebürtige Moerser Engin, der sich aus der MSV-Jugend bis zum Stammspieler im Zweitliga-Profikader hochgearbeitet hat, beantwortet die Fragen nach seinem Schuh-Sponsor, gibt Auskunft über seine schönsten Tore, deutet sogar an, wie viel ein Zweitliga-Profi beim MSV verdienen kann. Zum Staunen bringt der pfeilschnelle Linksaußen die acht- bis 13-jährigen Jungs, als er eine Anekdote aus Barcelona erzählt: „Ja, da habe ich Lionel Messi getroffen, am Rande eines Turniers, das wir da gespielt haben . . .“
Sport und Bildung gehen Hand in Hand
Die Botschaft, die Ahmet Engin als Fürsprecher des Projekts „Fußball trifft Kultur“ jedoch besonders wichtig ist, bringt einige der Jungs zum Schmunzeln: „Sogar ein Ronaldo hätte gut daran getan, vor seiner Zeit als Fußballprofi einen Schul- oder Berufsabschluss zu machen“, sagt der Jung-Profi den Schülern des Projektpartners Grillo-Gesamtschule, „denn mit einer schweren Verletzung kann es im Fußball ganz schnell aus sein, das gilt auch für Superstars wie Ronaldo oder Neymar.“
Seit drei Jahren arbeiten der MSV Duisburg und die Grillo-Gesamtschule bei „Fußball trifft Kultur“ zusammen. Ins Leben gerufen wurde die Initiative, die 23 Projektgruppen in 14 deutschen Städten betreibt, von der gemeinnützigen Bildungs-Projektgesellschaft Litcam und der Stiftung der Deutschen Fußball Liga.
Steinke ist „sozialer Klebstoff“ wichtig
Flügelflitzer Engin ist der neue Pate für das Projekt, das den Jugendlichen zweimal pro Woche 45 Minuten Training mit MSV-Nachwuchstrainer Alexander Döhm ermöglicht. Nach dem Sport machen die Teilnehmer, die allesamt besonderen schulischen Förderbedarf haben, gemeinsam mit Lehrerin Azize Iczi ihre Hausaufgaben, planen und besprechen außerdem kulturelle Unternehmungen.
Mit dabei in der Marxloher Sporthalle ist auch Peter Mohnhaupt, Geschäftsführer der MSV Duisburg Spielbetriebs-GmbH. „Wir nennen den Effekt, den wir als Fußballverein in solchen Aktionen erzielen können, sozialen Klebstoff“, sagt Mohnhaupt, „wir wollen Teamgeist und Disziplin bei den Jugendlichen fördern.“
Oder wie es Senkrechtsstarter Ahmet Engin ausdrücken würde: „Spaß soll man auch als Profi haben, aber der Weg dorthin ist harte Arbeit: Vierzig Prozent Talent und sechzig Prozent Arbeit und Disziplin.“
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