Petershof

Marxloh: Musliminnen kochen im Ramadan für Obdachlose

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Pater Oliver (li.) und der Auszubildende Hamza Saadou vom Petershof in Duisburg-Marxloh geben täglich Essen aus. Das wird derzeit von drei muslimischen Kulturvereinen ausgeteilt.

Pater Oliver (li.) und der Auszubildende Hamza Saadou vom Petershof in Duisburg-Marxloh geben täglich Essen aus. Das wird derzeit von drei muslimischen Kulturvereinen ausgeteilt.

Foto: Petershof

Duisburg-Marxloh.  Weil das im Ramadan traditionelle abendliche Festmahl dieses Jahr nicht stattfinden kann, kochen muslimische Frauen in Marxloh für Obdachlose.

Frauen mehrerer muslimischer Kulturvereine kochen derzeit täglich rund 30 warme Mahlzeiten für Hilfsbedürftige am Marxloher Petershof. Auf Initiative des Forums für interkulturelle Information und Bildung (FIB) wollen sie damit einen Beitrag zur nachbarschaftlichen Hilfe gerade jetzt im Fastenmonat Ramadan leisten.

Drei muslimische Kulturvereine aus Duisburg kochen seit Ende April

Eigentlich würden die Frauen jetzt jeden Tag ein großes Essen für das abendliche Fastenbrechen in Gemeinschaft mit Freunden und Verwandten vorbereiten. „Da das in diesem Jahr aber nicht geht, kochen wir für Menschen, die unsere Hilfe gerade jetzt brauchen“, erklärt Zahide Gümüs das Engagement der insgesamt 29 Ehrenamtlichen. Sie tun dies seit Beginn des Fastenmonats und wollen ihr Engagement auch bis zum Schluss aufrechterhalten. Das ist am Samstag.

„Das Angebot hat uns ziemlich überwältigt. Es ist ein wirklich schönes Zeichen gelebter Solidarität“, bedankt sich Pater Oliver vom Petershof bei den Köchinnen.

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Um Punkt 17 Uhr finden sich die Mitglieder des Vereins Empathie e.V., des Rheinischen Dialog- und Bildungsvereins und des FIB schon seit Ende April täglich am Petershof ein und bringen das Mittagessen für den nächsten Tag vorbei. Auch am Wochenende sorgen sie für abwechslungsreiches und gesundes Essen, das dann von den ehrenamtlichen Helfern des Petershofs mittags auf dem Kirchplatz von St. Peter mit allen notwendigen Corona-Abstandsregeln ausgegeben wird.

Pater Oliver und Schwester Ursula freuen sich über interreligiöse Begegnung

„Das ist eine tolle Entlastung für unsere ehrenamtlichen Köchinnen und Köche, die sich vor Corona um das Mittagessen am Petershof gekümmert haben“, freut sich Schwester Ursula. Denn viele der sonst so treuen Helfer konnten seit Ausbruch der Pandemie nicht mehr weitermachen, da sie selbst zur Risikogruppe zählen.

Pater Oliver und Schwester Ursula freuen sich besonders über die Begegnung von Menschen unterschiedlichen Glaubens. Denn, so Schwester Ursula: „Die meisten, die bei uns zum Essen kommen, haben christliche Wurzeln.“

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