Marxloh. Im fand ein buntes Musik- und Kulturprogramm zum Internationalen Tag der Roma statt. Breakdance und Balkan-Blues.
Im Foyer des Jugend- und Kulturzentrum „Kiebitz“ an der Marxloher Marienstraße sitzt ein junger Mann und starrt auf sein Smartphone. Aus dessen Lautsprechern klingt „Čaje Šukarije“, die Hymne der europäischen Roma, gesungen von Esma Redžepova, der 2016 verstorbenen „Königin“ des Roma-Blues. Das Lied vom anmutigen, schwebenden Gang des schönen Roma-Mädchens mochte ein Symbol sein für das Programm, das im Jugendzentrum Kiebtitz am Freitag präsentiert wurde.
Die Roma, die auch und gerade in Duisburg häufig auf negative Stereotype reduziert werden, sie sind Träger einer faszinierenden, vielschichtigen europäischen Kultur, gezeichnet vom Kampf um Selbstbestimmung, Knechtschaft, Wanderung, Vertreibung und dem ständigen Aufbruch zu neuen Ufern.
Fragmente aus der „Poesie der Roma“
Einen Einblick in ihr Seelenleben gaben Marxloher und Duisburger Roma am vergangenen Freitag in Kiebitz zum Anlass des Internationalen Tag der Roma.
Theaterregisseur und -Pädagoge Sami Osman präsentierte gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Herbert-Grillo-Gesamtschule Fragmente aus der „Poesie der Roma“.
Musik als klarer Programm-Schwerpunkt
Osman, selbst Rom aus Mazedonien, der seit Jahren auch in Hochfeld mit Roma-Jugendlichen Workshops und Trainings betreibt, folgte dabei seinem Leitsatz: „Wenn Menschen sich anstrengen, bekommt das Leben schöne Seiten.“
Schön und spektakulär war dann auch der Auftritt der Hip-Hop und Breakdance-Formation „Style Revolution“. Musikalisch konnten sich die Zuhörer dann die Unterschiede zwischen rumänisch geprägter Roma-Musik und bulgarisch/serbischen Roma-Klängen erklären lassen. Mit „Nico und Band“ trat eine rumänischstämmige Formation auf, die „Balkan Band“ besteht größtenteils aus Musikern mit bulgarischen Wurzeln.
Aktionstag gegen Diskriminierung
Der Grund, dass das Jugendzentrum Kiebitz, das Kommunale Integrationszentrum, und das Bundesfamilienministerium die Veranstaltung ermöglichten: Am vergangenen Sonntag, 8. April, wurde weltweit der Internationale Tag der Sinti und Roma begangen.
Bereits zwei Tage vorher, am vergangenen Freitag, feierte man im Jugend- und Kulturzentrum Kiebitz an der Marienstraße mit einem bunten Fest diesen Tag. In Kooperation mit der Initiative „Aidd – angekommen in Dortmund und Duisburg“ fand das bunte und kreative Bühnenprogramm statt. Speziell die schwungvoll-sentimantale Roma-Musik ließ dabei niemanden unberührt.
Der Internationale Tag der Roma ist ein weltweiter Aktionstag, mit dem auf die schwierige Situation der Roma, insbesondere deren Diskriminierung und Verfolgung, aufmerksam gemacht wird.
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