Duisburg. Gesamtschüler haben für einen Wettbewerb eine clevere Idee entwickelt, die jetzt auf 2,6 Kilometer Radstrecke im Landschaftspark umgesetzt wurde.
Großer Bahnhof im Landschaftspark Nord: Am Dienstagnachmittag wurde dort ein Radweg eingeweiht, der aber erst Stunden später seine Besonderheit zeigte: Er leuchtet nachts – und das ohne Stromkosten zu verursachen.
Mit einer kurzen Radtour auf dem „Grünen Pfad“ eröffneten Oberbürgermeister Sören Link, Bärbel Bergerhoff-Wodopia von der RAG-Stiftung, Karola Geiß-Netthöfel vom Regionalverband Ruhr sowie Lehrer und Schüler der Gesamtschule Meiderich die sicherer gemachte 2,6 Kilometer lange Radelstrecke durch den naturnahen Teil des Landschaftsparks im Duisburger Norden.
Wettbewerb „Leuchtturm der Ideen“
Möglich wurde das durch die Schüler der früheren Jahrgangsstufe 12, die 2016 beschlossen, sich an dem Schülerwettbewerb „Leuchtturm der Ideen“ zu beteiligen. Insgesamt wurden knapp 100 Projektideen eingereicht, sieben davon hatten sich für eine Umsetzung qualifiziert. Jede so ausgewählte Idee wurde mit 50 000 Euro unterstützt. Entscheidend waren das Urteil einer hochkarätig besetzten Jury und ein Online- Voting.
„Wir hatten überhaupt nicht damit gerechnet, mit unserem Vorschlag in die engere Wahl zu kommen“, zeigte sich Lisa Hübner immer noch erstaunt. Die 18-Jährige gehörte zu dem vierköpfigen Team der Kunstklasse von Olga Gleich, die sich das Projekt von den selbst leuchtenden Radwegen ausgedacht hatte. Mit dieser pfiffigen Idee gewann die Meidericher Gesamtschule den Wettbewerb in der Kategorie „Lebenswerte Stadt“, die Preisverleihung war im September.
Mit ihrer Lehrerin berieten die Schüler vor zwei Jahren, wie man sich in den Wettbewerb einbringen könnte. „Wir waren uns schnell einig, etwas zu entwickeln, was die Straßen sicherer machen soll“, erläuterte Abiturientin Lisa. Zu diesem Thema, mit dem Schülerinnen und Schüler täglich konfrontiert sind, recherchierte man im Internet. Dabei fokussierten sie sich mehr und mehr auf Vorschläge, Radwege in Meiderich auch an nicht beleuchteten Abschnitten gut kenntlich zu machen. Lisa Hübner: „Es sollte was leuchten.“
Farbe kommt aus Rheinland-Pfalz
Nachdem ihr Projekt ausgewählt wurde, ging es an die Umsetzung. Mit der Firma „Swarco“ (Diez) war ein passender und für die Realisierung wichtiger Partner gefunden worden. Harald Guder von der rheinland-pfälzischen Lackfabrik war bei der Einweihung dabei und freute sich mit den Wettbewerbsgewinnern: „Wir sind spezialisiert auf dem Gebiet, markieren unter anderem Fluchtwege in öffentlichen Gebäuden und komplette Tunnelbauwerke.“
Der Grüne Pfad wird nun von Begrenzungslinien gesäumt, deren Farbpigmente das Tageslicht aufnehmen und bei Dunkelheit abstrahlen. Und Lisa Hübner und ihre Mitschüler bekamen schnell ein Gefühl für die Kosten solcher Projekte: „Wir hätten gerne den kompletten Radweg-Belag leuchten lassen, aber das war mit dem Preisgeld nicht zu finanzieren.“
Zum Abschied vom Steinkohlenbergbau
Der Schülerwettbewerb „Förderturm der Ideen“ wird von der RAG-Stiftung durchgeführt und gehört zum Projekt „Glück Auf Zukunft“, mit dem der Steinkohlebergbau würdig verabschiedet und der Wandel in der Region mit zukunftsgerichteten Impulsen vorangetrieben werden soll.
Zu Beginn des Schuljahrs 2018/2019 wird der Schülerwettbewerb zum zweiten Mal durchgeführt. Informationen: www.glueckauf-zukunft.de.
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