Duisburg. Die Jungen und Mädchen den „Zaubersterne“ haben in Neuenkamp klar Schiff gemacht. Den Abfall bringen sie persönlich zum Recyclinghof
Aron klettert auf die Leiter und schmeißt mit Schmackes seinen Müllbeutel weg. Dazu hat sich der Vierjährige einen besonders großen Müllbehälter ausgesucht: Er und seine Kindergartenfreunde von den „Zaubersternen“ sind zu Besuch auf dem Recyclinghof in Hochfeld.
Gemeinsam mit den Erziehern und Eltern haben sie am Wochenende ein Waldstück und einen Spielplatz in Neuenkamp gesäubert. Nun schauen sie sich an, was mit den Abfällen passiert. Beraterin Ruth Zurek erklärt den Jungen und Mädchen, wie auf dem Recyclinghof gearbeitet wird – und was beispielsweise mit den Kuscheltieren passiert, die von ihren Besitzern weggeworfen werden.
Hockeyschläger und Hunde-Aa
„Plastik haben wir gefunden und einen Hockeyschläger“, beschreibt Nele (4). „Und Tüten voller Hunde-Aa.“ Sie guckt angewidert. Beim Waldtag ist den Jungen und Mädchen aufgefallen, wie dreckig es in Neuenkamp an einigen Stellen ist. Außerdem beteiligt sich die Einrichtung an dem landesweiten Projekt „Klima-Kita.“ „Also haben wir uns mit den Kindern überlegt, dass wir sauber machen“, erklärt Erzieherin Claudia Naß. „Wir nehmen unseren Müll immer wieder mit, wenn wir auf den Spielplatz gehen“, betont Lea (4). Sie versteht nicht, warum andere ihren liegen lassen. „Das habt ihr gut gemacht“, lobt Ruth Zurek. Normalerweise müssen Kunden, die zusätzlichen Hausmüll entsorgen, Geld bezahlen. „Aber es ist ja gut für alle, wenn der Müll eingesammelt wird.“
Der neugierige Blick in die Container
Neugierig schauen die Kinder in einen großen Container. „Das ist Holz drin“, sagt Amelie. In einem anderen lagern Fernsehgeräte oder Kühlschränke. „Die Flüssigkeit, die dafür sorgt, dass die Lebensmittel auch gekühlt werden, ist ganz schädlich für die Umwelt. Sie muss separat entsorgt werden“, so Abfallberaterin Zurek. Milan und Mark dürfen einen alten Computerbildschirm zu den Fernsehgeräten stellen. Aus den Elektroteilen werden brauchbare Komponenten ausgebaut und wiederverwendet.
Ein paar Meter weiter parken die riesigen Müllwagen, mit denen Maurice Niemann, Lothar Vosen und die anderen Müllwerker durch Duisburg fahren. Lea (5) rümpft die Nase. Dieser Duft! „Ich riech das schon gar nicht mehr, außer nach dem Urlaub.“ Seit mehr als 40Jahren ist er im Auftrag der Wirtschaftsbetriebe unterwegs. Mit dem großen Auto durch die engen Straßen zu kurven, sei manchmal gar nicht so einfach, berichtet er den jungen Zuhörern. „Das ist ein harter Job“, weiß auch Maurice Niemann, dessen Aufgabe es ist, die Tonnen aus dem Keller zu wuchten. Seitdem hat er ganz schöne „Muckis“ bekommen. „Ins Fitnessstudio geh’ ich trotzdem“, verrät er. Die Kinder können sich einen Job als Müllwerker jedenfalls nicht vorstellen. Ihnen stinkt’s.
In einem anderen Container werden besondere Schätzchen gesammelt. Spielzeug, das Kinder nicht mehr haben wollten, aber noch gut genug ist, damit andere daran Freude haben. „Eine Firma schaut für uns, ob die Sachen noch zu gebrauchen sind und testet, ob bei einem Puzzle zum Beispiel Teile fehlen“, erklärt Ruth Zurek. Sind die Spiele und Kuscheltiere in Ordnung, werden sie zu Weihnachten an andere Kinder aus Duisburg verschenkt.
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