Familienfreundlichkeit

Duisburger Unternehmen mit Familienbande

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Die Auszeichnung als familienfreundlichste Unternehmen übergab Unternehmerverbandschef Wolfgang Schmitz (vorne l.) an Jörg Rasch (Niederlassungsleiter Deutag, 2. v .l.) sowie Ingo Wald (2.v.r.) und Katrin Große (r., beide von Krohne Messtechnik). Im Hintergrund Mitarbeiter der anderen Teilnehmer.

Die Auszeichnung als familienfreundlichste Unternehmen übergab Unternehmerverbandschef Wolfgang Schmitz (vorne l.) an Jörg Rasch (Niederlassungsleiter Deutag, 2. v .l.) sowie Ingo Wald (2.v.r.) und Katrin Große (r., beide von Krohne Messtechnik). Im Hintergrund Mitarbeiter der anderen Teilnehmer.

Foto: FUNCKE Foto Services

Duisburg.   Das „Duisburger Bündnis für Familie“ der Wirtschaft zeichnete Firmen aus, die Eltern in besonderer Weise beispielsweise bei der Kinderbetreuung unterstützen.

Wenn Unternehmen und deren Mitarbeiter sich buchstäblich wie eine große Familie fühlen und Familienfreundlichkeit eben groß geschrieben wird, dann hat das nicht nur für den Betrieb und die Belegschaft Vorteile. Sondern auch für die Stadt als Wirtschaftsstandort, da so qualifiziertes Personal vor Ort gehalten und einem Fachkräftemangel vorgebeugt wird.

Aus diesem Grund hat das „Duisburger Bündnis für Familie“ gestern zum ersten Mal Preise für die familienfreundlichsten Unternehmen ausgelobt. Gewonnen haben Krohne Messtechnik und die Niederlassung West der Deutag GmbH.

Harter Standortfaktor

Das Bündnis für Familie besteht aus Akteuren der städtischen Wirtschaft wie dem Unternehmerverband, der Niederrheinischen IHK, der Stadt oder der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter. Bei der Auswahl der Preisträger achtete die Jury vor allem darauf, wie sehr Familie und Beruf vereinbart werden können. Insgesamt 13 Firmen nahmen an dem Wettbewerb teil.

Den Preis in der Kategorie „Unternehmen mit weniger als 150 Mitarbeiter“ heimste der Asphaltproduzent Deutag ein, dessen Niederlassung West in Großenbaum sitzt. Als Grund nannte die Laudatorin Nadine Deutschmann vom Unternehmerverband, dass es für ein produzierendes Unternehmen wie Deutag (125 Beschäftigte) „aufgrund vorgegebener Produktionsabläufe häufig schwieriger ist, sich pro Familie zu engagieren“. Doch Deutag biete den Mitarbeitern (77 Prozent sind männlich), ein ganzheitliches Konzept. Dies umfasse flexible Arbeitszeiten, Heimarbeitsplätze, Altersteilzeit und Elternzeit sowie eine besonders gute Ausbildung des Nachwuchses – unter anderem von Mitarbeiterkindern. Das zahlt sich aus: „Bei Deutag gibt es nur eine sehr niedrige Personalfluktuation.“

Kostenloses Austauschprogramm für Mitarbeiterkinder.

Auch bei dem Preisträger in der Kategorie Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeiter fühlen sich die Mitarbeiter offensichtlich sehr wohl. Denn bei Krohne Messtechnik (3000 Mitarbeiter weltweit, davon 750 in Duisburg) liegt die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit laut Geschäftsführer Ingo Wald bei 25 Jahren. Gute Gründe dafür sind für Laudator Matthias Heidmeier vom Unternehmerverband unter anderem die vorbildliche Unterstützung bei der Kinderbetreuung, die Übernahme von Zusatzkrankenversicherungen oder das Austauschprogramm „Flow“. Dabei können Mitarbeiterkinder zwischen 15 und 19 Jahren in eine Austauschfamilie an einem der vielen Krohne-Standorte unterkommen – das Duisserner Unternehmen trägt die Kosten.

Auch Oberbürgermeister Sören Link betonte den Wert von Familienfreundlichkeit. „Das wird zunehmend zu einem harten Standortfaktor. Fachkräfte kommen nur in die Stadt oder bleiben hier, wenn ihnen etwas geboten wird.“

Doch die Unternehmen würden nun auch erkennen, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist, meinte Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes: „Als ich vor zehn Jahren die Firmen darauf angesprochen habe, hieß es: ,Was sollen wir mit dem Gedöns’. Heute fragen sie mich aber: ,Was können wir nun da machen’.“

Neben den Preisträgern nahmen auch folgende weitere Unternehmen an dem Wettbewerb für die familienfreundlichste Firma teil: DVV, das evangelische Christophoruswerk, Haniel, die Kindernothilfe, Krankikom, Mercedes-Benz, Rütgers, Siemens, Sparkasse Duisburg, Thyssen-Krupp Steel und Xella. Der Wettberwerb soll nun jedes Jahr stattfinden. Mitmachen können alle Unternehmen, die sich besonders verdient um Familienfreundlichkeit machen.

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