DUISBURG-Kaßlerfeld. Jenny Schüren hat ein neues Fotostudio eröffnet – und sich darauf spezialisiert, Schwangere und Familien zu porträtieren. Hobby zum Beruf gemacht
Miriam Rickmann hält ihren Bauch fest. Die 34-Jährige ist im achten Monat schwanger. Von Anfang an lässt sie sich von Jenny Schüren begleiten und die Veränderungen ihres Körpers fotografisch festhalten. Jenny Schüren hat vor kurzem ein eigenes Fotostudio eröffnet. Familienfotos und Babybäuche sind ihre Spezialität – dabei entdeckte sie erst vor ein paar Jahren, wie viel Spaß ihr die Fotografie macht.
Hauptberuflich arbeitet sie nämlich in einem Drogeriemarkt. Dort kann man auch Fotos entwickeln lassen. „Ich habe mal an einer Fortbildung teilgenommen und hatte nur eine kleine Kompaktkamera dabei. Alle anderen kamen mit solchen Apparaten“, erinnert sie sich und deutet riesige Objektive an. Ein Bekannter ließ sie dann mit seiner Spiegelreflex-Kamera ein paar Einstellungen probieren. „Danach wusste ich, dass ich auch so eine Kamera möchte.“ Sie leistete sich ein gutes Exemplar und zog fortan durch die Gegend, um zu fotografieren. „Manchmal habe ich Personen mitgenommen, um etwas zu üben.“
Vom Pfarrer aus der Gemeinde angesprochen
Sie erzählt weiter: „Der Pfarrer bei uns in der Gemeinde hat mich angesprochen, ob ich die Porträts von den Konfirmanden machen könnte.“ Über eine Foto-Community kam sie in Kontakt mit anderen Fotografen und ein paar Monate später hatte sie neue Aufträge. „Bisher habe ich bei mir zu Hause oder an Orten fotografiert, die sich die Familien ausgesucht haben.“ Das Ladenlokal an der Ruhrorter Straße in Kaßlerfeld entdeckte sie durch Zufall. Der Name „Mettikas Photography“ erinnert Jenny Schüren übrigens an ihre Großmutter. „Immer, wenn ich Schmetterlinge gesehen habe, habe ich als Kind ,Mettika’ gerufen. Meine Oma hat herausgefunden, dass ich Schmetterlinge meinte.“
Auf einer Kleiderstange hängen zahlreiche Outfits, darunter romantische Dessous oder Kleider. Die Mütter sollen sich so kleiden, wie sie sich wohl fühlen. Dazu gibt es zahlreiche Schalen, in die man zum Beispiel Kleinkinder hinein setzen kann. „Ich weiß, dass ich zum letzten Mal schwanger bin, deshalb gönne ich mir regelmäßig ein Shooting.“ Erst neulich haben ihr Freundinnen einen Gutschein geschenkt.
Die passenden Posen
Auf den Bildern sieht man den wachsenden Bauch. Miriam Rickmann gefällt sich gut. „Ich ziehe mich sogar etwas figurbewusster an als sonst“, erzählt sie. Mal hat Miriam Rickmann auf den Fotos die Hände auf der Schwangerschaftskugel liegen, dann liegt sie auf dem Boden und wird von der Expertin von oben fotografiert. Jenny Schüren kommt den Frauen nahe, weiß, wie sie die weiblichen Formen in Szene setzen soll. Sie dirigiert die Schwangeren in die passenden Posen, „aber nur, so lange sie auch so stehen oder sitzen können.“ Den Schritt, ihr Hobby zum (Teilzeit-)Beruf zu machen, hat sie jedenfalls noch nicht bereut.
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