Sozialer Arbeitsmarkt

Jobcenter bereitet Sozialen Arbeitsmarkt in Duisburg vor

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Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin für Arbeit und Soziales, stellte die Pläne für den Sozialen Arbeitsmarkt im Kleinen Prinzen vor.

Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin für Arbeit und Soziales, stellte die Pläne für den Sozialen Arbeitsmarkt im Kleinen Prinzen vor.

Foto: Lars Fröhlich

Duisburg.   Das Teilhabegesetz Sozialer Arbeitsmarkt tritt 2019 in Kraft. In Duisburg werden 895 zusätzliche Jobs für Langzeitarbeitslose geschaffen.

Noch ist nicht klar, wie viele Stellen in Duisburg durch das „Teilhabegesetz sozialer Arbeitsmarkt“, das Anfang 2019 in Kraft treten soll, für Langzeitarbeitslose geschaffen werden können. Werden es 550 sein, von denen Jobcenter-Geschäftsführer Werner Rous jüngst im Sozialausschuss sprach? Oder 1500, die sich die SPD-Bundestagsabgeordneten Bärbel Bas und Mahmut Özdemir im Sommergespräch mit der NRZ erhofften? So oder so. Es werden nicht genug sein, um rein rechnerisch allen rund 7700 Duisburger Langzeitarbeitslosen, die unter das Gesetz fallen könnten, die Chance zurück in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Aber es wäre wohl auch nur eine theoretische Chance, wie Montagabend auf einer Diskussionsrunde im Kleinen Prinzen deutlich wurde, zu der Bas und Özdemir eingeladen hatten. Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin für Arbeit und Soziales, stellte die Eckdaten des Gesetz-Entwurfes vor. Dieser wurde grundsätzlich im Saal begrüßt. „Endlich hat das Thema Sozialer Arbeitsmarkt kein Pfui-Beigeschmack mehr“, sagte Werner Rous. Dennoch kritisierte er, dass von dem Gesetz nur Langzeitarbeitslose profitieren können, die länger als sieben Jahre arbeitslos sind.

4,8 Millionen Euro vom Bund

Warum gilt es nicht bereits für diejenigen, die vier Jahre ohne Arbeit sind? Und: „Wenn der Lohnkostenzuschuss nicht auf Tariflohn-Niveau erfolgt, wird das in Duisburg nichts“, so Rous. Denn sollte die Förderung wie geplant nur auf Basis des Mindestlohns erfolgen, „bleiben die Träger auf bis zu 30 Prozent der Lohnkosten sitzen“, erklärte Rous. Dies werde kein gemeinnütziger Arbeitgeber und schon gar kein Unternehmen machen.

Ungeachtet aber der Kritik, die Bas nach Berlin mitnimmt, bereitet das Jobcenter die Einführung des sozialen Arbeitsmarktes in Duisburg bereits vor. 4,8 Millionen Euro Bundesmittel sind dafür in diesem Jahr nach Duisburg geflossen. Davon konnten 895 zusätzliche Arbeitsgelegenheiten und begleitende Maßnahmen für Langzeitarbeitslose geschaffen werden. Derzeit gelingt es nur jedem Zehnten aus einer jahrelangen Arbeitslosigkeit heraus, auf dem 1. Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Duisburger Modell läuft weiter

Parallel zu den Vorbereitungen für die Umsetzung des neuen Teilhabegesetzes läuft das „Duisburger Modell“ weiter, in dem 100 Männer und Frauen, die mindestens vier Jahre ohne Arbeit sind, einen geförderten Wiedereinstieg in einen geregelten Job finden können. Die ersten Langzeitarbeitslosen seien vermittelt, so Rous. Aber keine 100.

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