Duisburg. Im August 2018 wurde der aus dem TV bekannte Duisburger Frank M. tot in seiner Wohnung gefunden. Ab April steht ein 38-Jähriger vor Gericht.
Es war ein Todesfall, der ganz Friemersheim zutiefst erschütterte: Der 47-jährige Frank M., bekannt durch Auftritte in der TV-Serie „Hartz und herzlich“, war im August des vergangenen Jahres leblos in seiner Wohnung gefunden worden. Es dauerte nur wenige Tage, bis sich die Ermittler sicher waren: M. wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Kurz darauf nahm die Polizei einen 38-jährigen Tatverdächtigen fest.
Der ist mittlerweile des Totschlags angeklagt und muss sich nach achtmonatiger Untersuchungshaft ab April vor Gericht verantworten. Das Landgericht hat am Mittwoch den 15. April als Auftakttermin für die Verhandlung bekannt gegeben.
Anklage: Rippen gebrochen und dann erstickt
Laut Anklage soll sich der 38-Jährige in der Tatnacht mit Frank M. in dessen Wohnung in der Henschelstraße gestritten haben. Hintergrund der Auseinandersetzung sei die vermeintliche Tochter von Frank M. gewesen. Beide Männer sollen Anspruch auf die leibliche Vaterschaft des Mädchens erhoben haben. Der 38-Jährige habe Frank M. im Verlauf des Streits auf dessen Bett geworfen und sich auf ihn gestürzt. Dabei soll er dem Opfer die Rippen gebrochen und so lange dessen Hals zugedrückt haben, bis Frank M. schließlich erstickte.
Es dauerte einige Tage, bis die Leiche gefunden wurde. Eine Bekannte hatte sich an die Polizei gewandt, weil sie Frank M. tagelang nicht gesehen hatte. Einen Tag später folgte die Obduktion des Leichnams. Die ergab Hinweise auf einen gewaltsamen Tod, die Polizei richtete unverzüglich eine Mordkommission ein.
Spuren am Tatort sowie Zeugenhinweise brachten die Ermittler auf die Fährte des 38-jährigen Tatverdächtigen. Die Durchsuchung seiner Wohnung, in direkter Nachbarschaft zur Wohnung von Frank M., ergab dann ausreichend Anhaltspunkte für eine Festnahme. Seitdem sitzt der Duisburger in Untersuchungshaft.
Frank M. war in der Nachbarschaft beliebt
Anwohner in Friemersheim zeigten sich nach dem tragischen Todesfall erschüttert. Nachbarn beschrieben ihn als netten und hilfsbereiten Mann, der in der Eisenbahnsiedlung gern gesehen war. „Ein feiner Kerl“, wie es hieß. Der Tatverdächtige schwieg nach seiner Festnahme zunächst.
Frank M. hatte als Protagonist der RTL-2-Reportage-Reihe „Hartz und herzlich“ relative Bekanntheit erlangt. Thema der Dokumentation waren die prekären Lebensumstände in ausgewählten Vierteln in deutschen Städten. Neben der Eisenbahnsiedlung in Friemersheim wurde auch in den „Benz-Baracken“ von Mannheim und in den Plattenbauten von Bitterfeld-Wolfen gedreht.
Die Verhandlung am Landgericht leiten wird der Vorsitzende Richter Joachim Schwartz. Bis zum 11. Juni sind sechs Fortsetzungstermine geplant.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Duisburg