Multimedia-Projekt

100 Schüler stricken einen Duisburger Stoff-Stadtplan

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Aus zehn Einzellaken besteht der acht Meter hohe und vier Meter breite Duisburger Stoff-Stadtplan, Im Bild: Petra Müller (l.) und Mona Bratrich.

Aus zehn Einzellaken besteht der acht Meter hohe und vier Meter breite Duisburger Stoff-Stadtplan, Im Bild: Petra Müller (l.) und Mona Bratrich.

Foto: Christoph Wojtyczka

Duisburg.   Beim Projekt „Verstrick dich mit deiner Stadt“ verleihen Kinder ihrem Heimatgefühl Ausdruck. Acht Meter hohe Laken zeigen ihre Lieblingsorte.

Viele Spielplätze, Eisdielen, Parks und die Rheinauen – Duisburger Kinder lieben ihre Stadt. Sie haben ganz unterschiedliche Interessen und gehen verschiedensten Hobbys nach. Ihrem Heimatgefühl haben jetzt Schüler bei dem multimedialen Projekt „Verstrick dich mit deiner Stadt“ mit Urban-Knitting-Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck Ausdruck verliehen. Entstanden ist die Aktion anlässlich des Landesprogramms Kulturrucksack NRW auf der Basis des Kulturstadtplans für Duisburger Kinder. Jetzt wurde das Ergebnis des Projekts im Rathaus vorgestellt. Kinder und Künstlerin waren allerdings nicht dabei, da sie die Grippe erwischt hat.

Acht Meter hoher Stoff-Stadtplan

Etwa 100 Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet waren an dem Projekt beteiligt. Sie haben mit Lennartz-Lembeck aus zehn großen Laken einen acht Meter hohe und vier Meter breiten Stoff-Stadtplan ihrer Heimatstadt gefertigt. Außerdem haben sie einen kurzen Film gedreht, bei dem die Kids im Alter von zehn bis 14 Jahren ihren Heimat-Stadtteil beschreiben und die Vor- und Nachteile hervorheben – wobei das Positive eindeutig überwiegt.

Es sind leicht verwackelte Bilder, die der Zuschauer zu sehen bekommt. Das Video haben die Kinder selbst gedreht. „Die Künstlerin hat ganz bewusst darauf verzichtet, die Kamera selbst zu führen“, erklärt Petra Müller von der Schul-Kultur-Kontaktstelle. „So werden die Bilder deutlich authentischer. Nacheinander erzählen die Kinder etwas über ihren Stadtteil. Sie berichten von der beeindruckenden Brautmodenmeile in Marxloh, den Rheinauen in Walsum und den vielen Angeboten in der Innenstadt. Für Rheinhausen heben die Jungen und Mädchen den Rheinpark hervor. Ein Junge lobt sogar seine Schule: „Da gehe ich gerne hin“, sagt er lächelnd in die Kamera.

Mehrere Projekte miteinander verbunden

Müller erklärt, dass man mit der Kunstaktion gleich mehrere wichtige Projekte miteinander verbunden habe: „Das Landesprogramm Kulturrucksack ist künstlerisch motiviert und wir haben den Kulturstadtplan jetzt durch das Kunstprojekt darin integriert“, sagt sie. Dabei habe Künstlerin Lennartz-Lembeck die Idee zu der „Knitting-Technik“ gehabt. „Als sie den Kulturstadtplan sah, wollte sie diesen unbedingt mit den Kindern künstlerisch neu erarbeiten“, so Müller weiter.

Herausgekommen sind zehn große Laken auf denen mit viel Wolle die Stadtkarte nachgestrickt wurde. Nicht nur der in Blau gehaltene Rhein, sondern auch andere prägnante Merkmale, wie der Innenhafen und der Stadtwald, sind darauf bestens zu erkennen. „Alles ist bunt, so bunt wie die Stadt“, sagt Müller. Sie macht auf die Mehrfachbedeutung der Aktion aufmerksam. „Die Kinder sind verstrickt mit der Stadt und durch ihre Arbeit an dem Kunstwerk auch verstrickt miteinander“, findet sie.

Stadt kindgerecht entdecken

Die Gäste der Präsentation – darunter auch OB Sören Link und Kulturdezernent Thomas Krützberg – zeigten sich beeindruckt von dem riesigen Kunstwerk. „Unsere Stadt hat viel zu bieten und der Kulturstadtplan bietet die Möglichkeit, die Stadt kindgerecht zu entdecken“, so Link.

>> Kunstwerk wird in Bezirksämtern ausgestellt

- Nach der Präsentation im Innenstadt-Rathaus wandert das multimediale Heimat-Kunstwerk in die Bezirksämter und Bezirksrathäuser, damit die Bürger es dort zu den jeweiligen Öffnungszeiten bewundern können.

- Dort will man dann die Laken aus den Fenstern hängen und den Videofilm auf einer Leinwand abspielen.

- Die Daten für die Präsentationen stehen allerdings noch nicht fest. Die teilnehmenden Schulen und die jeweiligen Bezirksämter müssen sich erst terminlich miteinander abstimmen.

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