Dorstfeld. Dorstfeld darf sich ab Donnerstag (12. 4.) auf ein dreitägiges Demokratie-Festival freuen. Ganz unabhängig von einem unschönen Termin, der parallel einige Kilometer weiter stattfindet.
So eine Veranstaltung hat Dorstfeld vermutlich noch nicht gesehen: Denn es wird voll auf dem Wilhelmplatz und der Wittener Straße. Grund dafür ist das dreitägige Demokratie-Festival „Vielfalt leben, Dorstfeld lieben“, das von Donnerstag (12. 4.) bis Samstag (14. 4.) stattfindet. Die wichtigsten Infos:
Warum findet die Veranstaltung überhaupt statt?
Laut Bezirksbürgermeister Ralf Stoltze bestehe schon lange die Überlegung, ein Fest auf dem Wilhelmplatz zu veranstalten. Nur das Wie war nicht ganz klar.
„Die Idee war, ein Kinderfest zu veranstalten. Aber wir haben gedacht, dass es noch einen Höhepunkt geben müsste“, sagt Stoltze. Diesen Höhepunkt soll nun die Neue-Deutsche-Welle-Band „Extrabreit“ bieten („Hurra, hurra, die Schule brennt“), die am Samstag zum Abschluss auftritt.
Wer organisiert das alles?
Federführend sind der „Verein zur Förderung von Respekt, Toleranz und Verständigung in Dortmund-Dorstfeld“ sowie das Projekt „Quartiersdemokraten“. Unterstützung gibt es von zahlreichen Organisationen, Vereinen und engagierten Ehrenamtlichen aus ganz Dorstfeld.
Wie sieht der Zeitplan aus und was steht auf dem Programm?
Am Donnerstag geht es um 11 Uhr los, bis 17 Uhr gibt es Aktionen und Spiele für Kinder. Um 17 Uhr beginnt ein Schlagerquiz mit Nicole Kruse und Uwe Kisker sowie dem Auftritt von Sebastian von Letzko und Markus Nowak. Ab 18 Uhr stellen sich die Dorstfelder Vereine vor, ab 20 Uhr steht eine Podiumsdiskussion zur Zukunft von Dorstfeld an.
Am Freitag findet auf dem Wilhelmplatz von 7 bis 13 Uhr der reguläre Wochenmarkt statt. Um 14 Uhr startet dann der Markt der Vielfalt mit Infoständen und Mitmach-Aktionen. Musikalische Begleitung gibt es von den DJs „Rich Boogie“ und „Der Wolf“. Ab 18 Uhr stehen Poetry-Slammer auf der Bühne. Unter anderem Tobi Katze. Alle Wortkünstler stehen an diesem Abend übrigens ehrenamtlich am Mikrofon.
Am Samstag endet das Demokratie-Fest mit dem Konzert von Extrabreit. Ab 17 Uhr steht die Coverband „Das Wunder“ als Vorgruppe auf der Bühne, danach ist der Haupt-Act dran.
Wie viele Besucher werden erwartet?
Bezirksbürgermeister Ralf Stoltze rechnet für Donnerstag und Freitag mit jeweils 100 bis 200 Besuchern. Nicht eingerechnet sind die Vertreter der 46 Dorstfelder Vereine, die insgesamt 6500 Mitglieder haben – und damit jeder zweiten Bewohner des Stadtteils. Samstag dürfte es beim Konzern besonders voll werden: Beim Konzert der 80er-Band Extrabreit könnten 1000 Zuschauer kommen.
Was kostet der Spaß?
Der Eintritt ist an allen Tagen – inklusive des Konzertes – frei. Das Gelände ist klar vom Umfeld abgegrenzt.
Was ist so besonders an dem Datum?
Am Samstag (14. 4.) findet in der Dortmunder City eine Nazi-Demo statt. Befürchtungen, dass die Rechten das Festival stören könnten, hat Ralf Stoltze nicht. Stadt und Polizei hätten das Sicherheitskonzept demnach abgesegnet, der Veranstalter setzt zusätzlich einen Sicherheitsdienst ein. „Es gibt keine Gefahr, dass es zu Pöbeleien kommt“, so Stoltze.
Darüber hinaus hat der Förderverein als Veranstalter Hausrecht und behält sich vor, Menschen aus dem rechtsextremen Umfeld den Zugang zum Gelände zu verwehren. Ohnehin sei das Fest nicht als explizite Gegenveranstaltung zur Demo der Neonazis gedacht: „Es ist kein Fest gegen Rechts, sondern für Demokratie“, sagt Stoltze.
Der Kern der Dortmunder Rechten wohnt in Dorstfeld.
Welche Auswirkungen hat das Festival für Autofahrer und den Öffentlichen Nahverkehr?
Von Mittwoch (11. 4.) bis voraussichtlich Sonntag (15. 4.) wird das Parken auf dem Wilhelmplatz nicht erlaubt sein. Der Zugang zu Häusern und Geschäften wird aber möglich sein.
Wegen des Bühnenaufbaus und der zu erwartenden Menschen wird ein Teil der Wittener Straße den kompletten Samstag gesperrt. Auf die Stadtbahn soll das keine Auswirkungen haben, Busse werden Umwege fahren. Aufgrund der knappen Parkplätze raten die Veranstalter, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.