Hörde. Nachwuchsdetektive stellen Dieb: In Hörde hat sich am Dienstag eine Geschichte abgespielt, die glatt aus der Feder Erich Kästners stammen könnte.
Sieben Nachwuchsdetektive haben in Hörde einen Supermarktdieb zur Strecke gebracht - und das mit so viel kriminalistischem Gespür und Cleverness, dass die „großen Kollegen“ von der Polizei mächtig beeindruckt waren.
Ein Jugendroman wird Realität
Der Jugendroman, der Realität wurde, beginnt am Dienstag gegen 14.50 Uhr an der Alfred-Tappen-Straße: Der sieben Jahre alte Tim und seine sechs Freunde beobachtet im Kodi-Supermarkt, wie sich ein Mann mehrere Kartons unter die Jacke stopft und aus dem Laden flüchtet.
Doch er hat die Rechnung ohne die sieben kleinen „Detektive“ um Tim gemacht, wie die Polizei sie in einer Pressemitteilung später nennen wird. Die Bande - alles Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren - nimmt kurzerhand die Verfolgung auf. Sie folgen dem Ladendieb über die Straße „Wallrabenhof“, die Faßstraße und an der Polizeiwache Hörde vorbei Richtung Phoenix-See.
Direktleitung zur Polizei
An der Polizeiwache teilt sich die „Bande“: Tim und sein achtjähriger Bruder gehen in die Wache und alarmieren die Polizei. Gleichzeitig verfolgt der andere Teil der kleinen Detektive den Dieb weiter und gibt die Position des Diebes über Handy und den Notruf an die Polizei weiter. So lotsen sie die Beamten in Richtung des Flüchtenden, schreibt die Polizei weiter.
Und sie kriegen noch Unterstützung: Ein 45-jähriger Dortmunder beobachtet aus seinem Auto heraus die kuriose Verfolgungsjagd. Da er sich laut Polizei Sorgen um die Kinder macht, hält er kurzerhand an und schließt sich den kleinen Detektiven an.
Dickes Lob von den „großen Kollegen“
Dabei beobachtet die ungewöhnliche Verfolgungsgruppe, wie der mutmaßliche Ladendieb seine Beute in einem Busch „entsorgt“. Just in diesem Moment erscheint ein Motorradpolizist, wenige Augenblicke später ein weiteres Streifenteam. Sie nehmen den polizeibekannten 43-jährigen Dortmunder vorläufig fest und durchsuchen ihn.
Zwar muss er nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen werden. Doch seine „Beute“ wird wieder an das Geschäft ausgehändigt - und die „kleinen Strolche“ (Polizei-Pressemitteilung) bekommen ein dickes Lob der „großen Kollegen“.
Gegen den 43-jährigen Dortmunder wird nun weiter wegen schweren Diebstahls ermittelt.
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