Polizeigewalt

Nach Streit bei Razzia: Ermittlungen gegen Polizisten

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Eine schwangere Frau wirft einem Polizisten vor, sie bei einer Razzia in einer Dortmunder Shisha-Bar gewürgt und geschlagen zu haben.

Eine schwangere Frau wirft einem Polizisten vor, sie bei einer Razzia in einer Dortmunder Shisha-Bar gewürgt und geschlagen zu haben.

Foto: Paul Zinken/dpa

dortmund.   Ein Polizist soll bei einer Razzia in einer Dortmunder Shisha-Bar eine schwangere Frau misshandelt haben. Jetzt wird gegen ihn ermittelt.

Nach einer Razzia gegen Clan-Kriminalität in einer Dortmunder Shisha-Bar im März dieses Jahres ermittelt die Polizei in Recklinghausen gegen einen damals beteiligten Beamten. Die 37-Jährige schwangere Frau des Bar-Besitzers (45) wirft dem Polizisten rassistisch motivierte Gewalt vor.

Sie sei gewürgt und ins Gesicht geschlagen worden. Staatsanwaltschaft Dortmund und die Polizei in Recklinghausen bestätigten am Donnerstag entsprechende Ermittlungen.

Beamter drohte Prügel an

Die Polizei hatte in der Nacht der Razzia, bei der 35 Personen kontrolliert wurden, Anzeigen wegen Widerstands, Beleidigung und Angriffs auf einen Polizisten gestellt. Die eigene Gewaltanwendung rechtfertigte die Polizei mit dem Widerstand der Frau.

Nach eigener Angabe hat die 37-Jährige den Beamten nach einer Rangelei beleidigt. Anschließend ist auf einem vom WDR veröffentlichten Video der Shisha-Bar zu hören, wie der Beamte Prügel androht.

Polizei gibt Schläge ins Gesicht zu

In einer Stellungnahme wirft die Dortmunder Polizei der Frau aggressives Verhalten bei der Razzia vor. Sie habe mehrere Beamte beleidigt und einen geschlagen. „Daraufhin wurde sie aus den Räumlichkeiten herausgedrängt. Ihr Lebensgefährte versuchte, die polizeilichen Maßnahmen zu stören“, teilte ein Sprecher mit.

Als der Mann fixiert werden sollte, störte die Frau diese Maßnahme. „Als sie daraufhin ebenfalls fixiert werden sollte, versuchte sie mehrfach, sich loszureißen und zu ihrem Lebensgefährten zu gelangen. Gegen ihre Widerstandshandlungen ging ein Polizeibeamter u. a. auch mit mehreren Schlägen in das Gesicht vor“, heißt es in der Stellungnahme.

Disziplinarverfahren eingeleitet

Nach Angaben der Dortmunder Polizei ist neben den aus neutralitätsgründen in Recklinghausen geführten Strafermittlungen gegen den Beamten auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Bis zur Klärung der Vorwürfe sei der Beamte auf einen anderen Posten versetzt worden. (dpa)

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