Bildung

Schüler in Bottrop tüfteln an Elektronik von Luxuskarossen

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Niklas Kordus, Felix Marx und Jonas Menke (v. li.) vom JAG haben LED-Leuchten an die Steuerung der elektrischen Fensterheber gekoppelt.

Niklas Kordus, Felix Marx und Jonas Menke (v. li.) vom JAG haben LED-Leuchten an die Steuerung der elektrischen Fensterheber gekoppelt.

Foto: Winfried Labus / FotoPool

Bottrop.   Das ist bestimmt ein Wunsch ganz vieler autobegeisterter Jungs. 14 Jugendliche aus ganz NRW treffen sich zu einem dreitägigen Seminar an der Hochschule in Bottrop. Sie erhalten einen Einblick in die Fahrzeuginformationstechnik und programmieren an den Autos. Wohlgemerkt, an sehr luxuriösen Karossen.

Im Technikum, dem großen Laboratorium der Hochschule Ruhr West, stehen zwei Mercedes-Limousinen, veredelt von Brabus. Drumherum 14 Schüler aus ganz NRW, die an den Fahrzeugen tüfteln, sich mit der Elektronik an Bord auseinander setzen.

Hier findet das MINT-EC-Camp in Bottrop statt. MINT, das steht als Abkürzung für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, der Nachsatz EC bedeutet Exzellenz-Center. 14 solcher Schulen gibt es in NRW, in Bottrop gehört das Josef-Albers-Gymnasium (JAG) dazu. Gemeinsam mit der Hochschule war es nun Gastgeber des Camps.

Signale isolieren

Die Aufgabe der Schüler ist es, der Einstiegsbeleuchtung auf den Grund zu gehen. Öffnet man die Türen zu dem Luxuswagen, leuchtet der Brabus-Schriftzug im Einstieg auf. Aus der Vielzahl der elektronischen Signale, die über die Datenleitungen laufen, sollen die Schüler das Signal herausfinden, das den Impuls gibt, über den die Beleuchtung eingeschaltet wird. Das sollen sie dann an einem eigenen Steuergerät nachbauen. Die Elftklässler Niklas Kordus, Felix Marx und Jonas Menke vom JAG haben der Einfachheit halber das Signal des Fensterhebers isoliert und können es nachprogrammieren. Immer wenn sie nun den Fensterheber in der Limousine bedienen, leuchten verschiedenfarbige LED-Leuchten auf einer Schalttafel.

Lob für Camp und Hochschule

Diese Handgriffe und das Wissen, dass die 14 Schüler jetzt erworben haben, seien genauso auch auf die anderen Bereiche der Informationstechnik im Auto anzuwenden, sagt Professor Uwe Handmann, Dekan der HRW in Bottrop. Denn die Informationen innerhalb des Fahrzeugs liefen eben alle über dasselbe System, so Niklas Kordus.

Für ihn und seine beiden Mitstreiter haben sich die drei Tage im Camp gelohnt. Es sei „ein guter Einblick“ ins Thema gewesen, sagt Jonas Menke. „Ich kann mir jetzt besser vorstellen, was in so einem Auto vor sich geht.“ Denn selbst für eine verhältnismäßig einfache Sache wie den beleuchteten Einstieg seien enorm viel Technik und Programmierung nötig. Es sei gut vorstellbar, was dann hinter sicherheitsrelevanten Ausstattungsmerkmalen stecken müsse.

Für die Hochschule war das Camp auch eine Chance, sich zukünftigen Abiturienten und damit möglichen Studenten zu präsentieren. Stephan Dapta aus Wegberg zeigte sich auch entsprechend begeistert von der Technik und den Labors der Hochschule.

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