Internationaler Museumstag

Feuertaufe im Skulpturenpark für Bottrops neue Museums-App

| Lesedauer: 3 Minuten
Museumsdirektorin Linda Walther (l.) und Kunsthistorikerin Sarah Sandfort stellen am Internationalen Museumstag eine App vor, die Kinder und Erwachsene zur Auseinandersetzung mit dem Skulpturenpark des Museums einlädt. Im Hintergrund die Skulptur „Einheit aus drei gleichen Volumen“ von Max Bill.

Museumsdirektorin Linda Walther (l.) und Kunsthistorikerin Sarah Sandfort stellen am Internationalen Museumstag eine App vor, die Kinder und Erwachsene zur Auseinandersetzung mit dem Skulpturenpark des Museums einlädt. Im Hintergrund die Skulptur „Einheit aus drei gleichen Volumen“ von Max Bill.

Foto: Thomas Gödde / FUNKE Foto Services

Bottrop.  Die neue App zum Skulpturenpark von Bottrops Museum Quadrat haben Kinder und Erwachsene entwickelt. Darum ging es am Internationalen Museumstag.

Am internationalen Museumstag haben viele NRW-Museen am Sonntag zu außergewöhnlichen Aktionen eingeladen. Dabei sollte das Augenmerk besonders darauf gerichtet werden, welchen „Mehrwert“ Museen für die Gesellschaft haben. Stichworte in dem Zusammenhang sind Nachhaltigkeit und Wohlbefinden. Auch Bottrop ist in diesem Jahr wieder mit dabei und bleibt einem seiner Grundsätze treu: Kunst soll insbesondere für Kinder und Familien erlebbar werden.

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Dr. Linda Walther, Direktorin des Museums, begrüßt die Besucher und umreißt die Idee hinter dem Konzept des diesjährigen Museumstages. Anschließend erläutert Sarah Sandfort, eine der beiden Kunstvermittlerinnen des Museums, den Entstehungsprozess und die Nutzung einer neuen Skulpturenpark-App, die mit dem Museumstag an den Start ging. Als Basis für die Erstellung der App hat das Museum auf „Actionbound“ zurückgegriffen. Das ist ein Berliner Unternehmen, das schon zahlreiche soziale und kreative Projekte für Kinder und Jugendliche unterstützt hat. Das Herunterladen und die Nutzung der App sind kostenlos und auf allen Plakaten und auf der Homepage des Museums findet man den QR-Code, der durch alle weiteren Schritte führt.

OGS-Schüler haben an der Bottroper Museums-App mitgearbeitet

Maßgeblich beteiligt an der Erstellung der App waren die OGS-Schülerinnen und -schüler der Fichteschule. „Sie haben die App nicht nur als erste ausprobiert, sie haben auch die Zeichnungen geschaffen, die jetzt als Icons der App dienen“, betont Diana Schuster, die als Kunstvermittlerin das gesamte Projekt begleitet hat. „Durch diese Icons können die ausgewählten Kunstwerke dann gefunden und wiedererkannt werden.“ Nach der kurzen Einführung für die Besucher beginnt auch schon die Mit-mach-Aktion für alle Interessierten, und von Anfang an ist der Kreativ-Tisch mit zunächst vier Personen gut besetzt.

Betreut wird der Prozess von der Künstlerin Stephanie Sczepanek, freie Mitarbeiterin im Quadrat. Julian (10) reizt besonders, dass er am Kreativtisch nicht malen muss. Sein Lieblingsfach in der Schule ist Mathe, und mit den Primärfarben hat er es nicht so. Aber aus den vorhandenen Materialien stellt er aus Lochpappe, Tonpapier, Spiegelfolie und bunten Klebestreifen selbst eine Skulptur her, die ihm so gut gefällt, dass er sie mit nach Hause nimmt.

Schülerinnen werden zu „Wiederholungstäterinnen“ im Museum

Viola (9) und Marisa (6), sind eigentlich schon alte Hasen, was das Museum angeht. Gleich bei der ersten Kinderführung im Rahmen der Sonderausstellung im letzten Jahr waren sie dabei. Als sie von dem neuen Angebot in diesem Jahr hörten, war gleich klar, dass sie wieder mitmachen wollten. Die Erwachsene sollten am Museumstag natürlich auch nicht zu kurz kommen. Gleich zweimal am Nachmittag fanden Führungen durch den Skulpturenpark statt. Die Wahl des Mottos „Skulpturen mit Freude entdecken“ legt den Schwerpunkt des Geschehens natürlich eindeutig ins Außengelände.

„Das ist in dieser Jahreszeit zwar mit einem Wetterrisiko verbunden“, räumt die Museumsdirektorin ein, „aber im Frühjahr entfaltet sich der Park immer neu und das ist der ideale Zeitpunkt, um auch eine neue Perspektive auf die Skulpturen zu entwickeln.“

Demnächst wird das 40-jährige Bestehen des Museums in seinem heutigen Umfang gefeiert. Da ist medial sicher noch einiges zu erwarten. Die Entwicklung einer interaktiven App ist da ein gelungenes Warming up.

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