Weg in den Beruf

Azubis teilen ihre ersten Job-Erfahrungen mit Realschülern

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Jasmina Krings (Innogy), Moderator Stephan Knipp, Robert Simpkins (Evonik) und Florian Wagner (Thyssen Krupp Steel; v. li.) in der Aula der Gustav-Heinemann-Realschule.

Jasmina Krings (Innogy), Moderator Stephan Knipp, Robert Simpkins (Evonik) und Florian Wagner (Thyssen Krupp Steel; v. li.) in der Aula der Gustav-Heinemann-Realschule.

Foto: Thomas Gödde

Bottrop.   Die Tour der Ausbildungsoffensive Ruhrgebiet startete an der Gustav-Heinemann-Realschule in Bottrop Drei Azubis informieren rund 60 Schüler.

Wenn Azubis selbst über ihre Bewerbungszeit und Lehre erzählen, ganz schnörkellos, dann erreichen sie Schüler besser als jeder Profi. Dieses Prinzip nutzt die Ausbildungsoffensive Ruhrgebiet, deren Tour durch Revierschulen am Dienstag in Bottrop ihren Anfang nahm: Vor rund 60 Neunt- und Zehntklässlern der Gustav-Heinemann-Realschule standen drei Azubis von Innogy, Thyssen Krupp Steel und Evonik zunächst einem Moderator, schließlich den Schülern Rede und Antwort.

Von der Gastronomie zur Chemie

So erzählt Robert Simpkins ganz offen über seinen Weg in den Beruf: „Ich war nach der Schule lange in der Gastronomie. Irgendwann habe ich gedacht, bevor ich zu alt bin, beginne ich eine Ausbildung.“ Zum Chemikanten bei Evonik. „Die chemischen Reaktionen im Riesenmaßstab sind faszinierend.“

Jasmina Krings, angehende Fachfrau für Systemgastronomie bei Innogy, gefällt u.a. die Teamarbeit in ihrem Job. Florian Wagner, der nach Studienabbruch bei Thyssen Krupp Steel Werkstoffprüfer lernt, mag die „Rätselsuche, wenn man einen Schadensfall hat“.

Die Angst vor Einstellungsgespräch und -test nehmen

Alle drei wissen etwa die Sorge vor Einstellungstest und Vorstellungsgespräch zu nehmen. Im Test, so ihre Erfahrung, werde vor allem Basiswissen abgefragt. Außerdem könne man sich darauf vorbereiten. Und das Bewerbungsgespräch? „Das war am Ende sogar angenehm“, sagt Florian. Alle werden nach der Ausbildung übernommen, Robert bei Evonik sogar unbefristet.

Cagla (16) ist die erste, die in der Fragerunde das Wort ergreift. Ob Innogy auch Industriemechanikerinnen ausbildet, möchte sie wissen. Das wäre was für sie. Wie überhaupt die Chancen für Frauen in den drei Unternehmen sind, fragt eine Mitschülerin. Offenbar gut: „Bei uns ist das Geschlecht egal“, sagt Jasmina.

Unkomplizierter Kontakt zu internationalen Konzernen

Später kommen die Schüler an Stehtischen mit Azubis und Ausbildern ins Gespräch. Für sie ist der unkomplizierte Kontakt zu international tätigen Unternehmen, die jeweils zig Ausbildungsberufe anbieten, sicher etwas Besonderes. Die Berufsorientierung besteht an der GHR aber aus vielen Bausteinen, wie dem Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“, Praktika oder Kooperationen mit ortsansässigen Firmen.

Die Initiatoren der Ausbildungsoffensive, fünf Unternehmen aus dem Revier, werben mit der Tour für sich als Ausbilder. „Auch für große Unternehmen wie Thyssen Krupp ist Recruiting ein wichtiges Thema, selbst wenn wir zurzeit zufriedenstellende Bewerberzahlen haben“, sagt Michael Goralski, Ausbildungsleiter bei Thyssen Krupp Steel, wo pro Jahr 300 Azubis eingestellt werden.

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