Bochum. Zwei Bochumer haben sich für die Hyrox-Weltmeisterschaft in Manchester qualifiziert. Was sie an der Sportart fasziniert und was ihre Ziele sind.
Acht Kilometer laufen und nach jedem Kilometer ein Workout absolvieren – das ist Hyrox, eine neue Trendsportart, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Nach jedem gelaufenen Kilometer müssen die Sportler beispielsweise einen 200 oder 150 Kilogramm schweren Schlitten schieben oder Burpees über eine Distanz machen. Für die anstehende Weltmeisterschaft am 27. Mai in Manchester konnten sich zwei Bochumer qualifizieren. Michaela Joswig (23) und Marco Szostok (33) reisen am Donnerstag , den 25. Mai, nach Großbritannien, um an dem Indoor-Sportevent, teilzunehmen.
Im vergangenen Jahr konnten sich beide für die Weltmeisterschaft, an der circa 2000 Athleten teilnehmen werden, qualifizieren. Joswig hatte sich im November 2022 bei einem Wettkampf in Essen an die Spitze des Teilnehmerfeldes in ihrer Altersklasse setzen können. Szostok hatte schon im Mai des vergangenen Jahres die Norm geschafft.
Bochumer trainieren fünf bis sechs Tage pro Woche, zwei Trainingseinheiten am Tag
Seit Januar trainieren die Bochumer intensiv für das anstehende Turnier. „Wir hatten jetzt eine sehr intensive Trainingsphase mit teilweise zwei Einheiten am Tag“, sagt Szostok. Fünf bis sechs Tage in der Woche standen sie in der Trainingshalle. „Ich kann mir nicht vorwerfen, nicht hart genug trainiert zu haben“, so Joswig. Auf der Fitnessmesse Fibo in Köln im April dieses Jahres haben beide testweise noch an einem Wettkampf teilgenommen. Die 23-Jährige konnte sich in ihrer Altersklasse den zweiten Platz sichern.
Ihr Training finde hybrid statt. Das bedeutet, dass die Athleten sowohl ihre Ausdauer als auch Kraft trainieren. Eigentliche ein Widerspruch die beiden Trainingsformen zu kombinieren. Aber genau diese Vielseitigkeit mache den beiden Bochumern besonders viel Spaß. Eine feste Platzierung, die sie jeweils erreichen wollen, haben sich die beiden Bochumer nicht vorgenommen. Es gehe ihnen eher um die persönliche Leistung. „Das ist erfahrungsgemäß bei dem Sport auch am besten“, so der 33-Jährige.
Weltmeisterschaft ist erster großer Wettkampf: Nervosität hält sich in Grenzen
Szostok arbeitet in der Fitnessbranche und hat durch ein Mitglied des Fitnessclubs von Hyrox erfahren. Seine Partnerin hat er dann mit der Faszination für die Sportart angesteckt: „Wir haben schon zusammen trainiert als Marco sich allein auf einen Wettkampf vorbereitet hat und da habe ich Spaß an dem Sport gefunden“, erinnert sich Joswig. Seit knapp einem Jahr trainiere sie mittlerweile für Turniere.
Zwar haben beide schon an Hyrox-Wettkämpfen teilgenommen, die Weltmeisterschaft ist für beide allerdings der erste auf einer solch großen Bühne. „Vor ein paar Wochen war die Nervosität aber noch schlimmer“, sagt die 23-Jährige. Derzeit überwiege die Vorfreude, dass es endlich bald losgeht. Am Wettkampftag könne das aber auch wieder anders aussehen, wissen beide. „Am Tag selber oder auch die Nacht davor wird es bestimmt nochmal kribbelig“, so der Fitnesstrainer.
Teilnahme der Bochumer sei ohne Sponsoring kaum möglich gewesen
Auch einen Sponsor konnten die Bochumer für sich gewinnen. Bang und Olufsen aus Bochum stellt den beiden Kleidung zur Verfügung und unterstützt die Reise nach Manchester. „Ich bin mir nicht sicher, ob ich das auf eigene Faust gemacht hätte“, sagt Szostok. Denn ohne einen Sponsor müssten die Athleten die Reise und den Start selbst zahlen.
Das sei auch der Grund, weswegen nicht immer alle an den Wettkämpfen teilnehmen, obwohl sie sich qualifiziert haben, erklärt der 33-Jährige: „Es ist ein Riesenerlebnis bei einer Weltmeisterschaft teilzunehmen, aber auch mit viel Aufwand verbunden.“
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