Missbrauchsvorwürfe

Missbrauchsvorwurf: Kardinal auf Ehrenbürger-Liste der RUB

Gegen Franz Kardinal Hengsbach gibt es schwere Missbrauchsvorwürfe. Der Gründer des Ruhrbistums ist auf der Homepage der Ruhr-Universität als Ehrenbürger gelistet. Diese distanziert sich von ihm. (Archivbild)

Gegen Franz Kardinal Hengsbach gibt es schwere Missbrauchsvorwürfe. Der Gründer des Ruhrbistums ist auf der Homepage der Ruhr-Universität als Ehrenbürger gelistet. Diese distanziert sich von ihm. (Archivbild)

Foto: slomifoto

Bochum.  Nach Missbrauchsvorwürfen distanziert sich die Ruhr-Universität Bochum von Kardinal Hengsbach. Auf der Homepage ist er als Ehrenbürger gelistet.

17 Ehrenbürger listet die Ruhr-Universität Bochum (RUB) auf ihrer Homepage, darunter mehrere ehemalige Oberbürgermeister oder Wissenschaftler. In der Liste taucht auch der Name Franz Kardinal Hengsbach auf. Gegen den gibt es aktuell schwere Missbrauchsvorwürfe.

Auf Anfrage der WAZ teilt RUB-Sprecher Jens Wylkop mit: „Das Rektorat der Ruhr-Universität Bochum (RUB) distanziert sich aufgrund der aktuellen Missbrauchsvorwürfe von Franz Kardinal Hengsbach, der im Jahr 1985 durch den Akademischen Senat der Universität zum Ehrenbürger der RUB ernannt wurde.“ Die Ehrenbürgerschaft habe mit dem Tod der Person geendet.

Der verstorbenen Gründer des Ruhrbistums Hengsbach (1910-1991) soll vor Jahrzehnten junge Frauen sexuell missbraucht haben. Das Bistum selbst hat diese Vorwürfe öffentlich gemacht. Hengsbach hatte 33 Jahre lang das Bistum Essen, zu dem auch Bochum gehört, geleitet. Er soll sich bereits 1957 und 1964 an Opfern vergangen haben – wie jetzt bekannt wurde.

Nach Missbrauchsvorwurf gegen Hengsbach: Ruhr-Universität prüft Konsequenzen

Der heute amtierende Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck rief dazu auf, dass sich möglicherweise existierende weitere Opfer melden sollten. Das war in der vergangenen Woche geschehen. Diese Vorwürfe, die ausdrücklich Kardinal Hengsbach betreffen, würden nun überprüft, heißt es, wobei die genaue Zahl der Meldungen nicht preisgegeben werde.

In Herne und in Bottrop gibt es derzeit Überlegungen, ob nach Hengsbach benannte Straßen einen neuen Namen bekommen sollen. „Ob die genannten Vorwürfe weitere Konsequenzen erforderlich machen, wird derzeit universitätsintern geprüft“, erklärt Wylkop für die RUB.

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