Tag der offenen Tür

Maler und Elektroniker der Stadt Bochum werben um Nachwuchs

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Tim Dickhut aus der Heizungswerkstatt stellt Emin den Beruf des Anlagenmechanikers vor und zeigt ihm, mit welchen Werkzeugen man in diesem Beruf umgehen können muss.

Tim Dickhut aus der Heizungswerkstatt stellt Emin den Beruf des Anlagenmechanikers vor und zeigt ihm, mit welchen Werkzeugen man in diesem Beruf umgehen können muss.

Foto: Ingo Otto

Bochum.   Schüler informieren sich über Ausbildungen im Handwerk bei den zentralen Diensten der Stadt. Elektro- und Heizungswerkstatt bilden erstmalig aus.

Schon mal ein Fenster in acht Meter Höhe geputzt? Oder zwei Rohre mit einem Presswerkzeug miteinander verbunden? Beim Tag der offenen Tür der Zentralen Dienste der Stadt an ihrem Standort an der Herner Straße 146 konnten die Schüler nicht nur Info-Broschüren einstecken, sondern gleich mal austesten, ob der jeweilige Ausbildungsberuf etwas für sie ist.

Unstrittig sei, dass Arbeitgeber verstärkt auf die Vorteile ihres Ausbildungsberufes aufmerksam machen müssen, um geeignete Azubis zu finden, meint Elektromeister Mamil Simsek. Seit 2006 arbeitet er für die Elektrowerkstatt. „Früher mussten wir Handwerker noch nicht um Azubis werben.“ Zum ersten Mal suchen sie für 2019 jetzt einen Auszubildenden.

Interessierte Schüler stehen schon parat: Gemeinsames werkeln im Keller mit seinem Vater haben dem 19-jährigen Emin vom Walter-Gropius-Berufskolleg den Beruf des Elektronikers schmackhaft gemacht. Neugierig schaut er sich auch die Arbeit der Anlagenmechaniker in der Werkstatt gegenüber an. In der Heizungswerkstatt soll 2019 zum ersten Mal ein Auszubildender im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik begrüßt werden.

Eine tarifliche Bezahlung, feste Arbeitszeiten und soziale Absicherung, die Vorteile bei der Stadt gegenüber in der freien Marktwirtschaft zu arbeiten, liegen für Tim Dickhut von der Heizungswerkstatt klar auf der Hand. „Langsam spüren wir Handwerksbetriebe den Fachkräftemangel“, sagt Dickhut. Seine dreizehn Kollegen und er seien im Schnitt etwa 50 Jahre alt, da brauche man allmählich Nachwuchs.

Auch Lutz Schiske, der Technische Leiter der Zentralen Gebäudereinigung, nutzt den Tag der offenen Tür, um die Werbetrommel für die Ausbildung zum Gebäudereiniger zu rühren: „Bei guter Leistung sind die Chancen hoch, nach der Ausbildung übernommen zu werden.“ Und auch der Lohn sei mit rund 1000 Euro in den drei Ausbildungsjahren monatlich gegenüber Firmen auf dem freien Markt recht „ordentlich“.

Und welche Voraussetzungen muss ein Bewerber mitbringen: „Schwindelfreiheit, Zuverlässigkeit, körperliche Fitness und die Bereitschaft um 6 Uhr morgens anzufangen“, sagt Lutz Schiske.

Bewegung statt Rumsitzen

Für eine Maler-Ausbildung interessiert sich der 17-jährige Paul, der sich von einem Maler und Lackierer die verschiedenen Pinsel und Malerrollen zeigen lässt. Im Frühjahr möchte der Schüler des Alice-Salomon-Berufskollegs ein dreiwöchiges Praktikum bei den städtischen Malern machen. Über eines ist sich der sportbegeisterte 17-Jährige schon jetzt im Klaren: „Ein Bürojob wäre nichts für mich, ich muss körperlich arbeiten.“

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