Bochum. Ein Mann ist in Bochum auf einen Oberleitungsmast nahe von Bahngleisen geklettert. Dadurch kam es zur Notbremsung eines Zuges und Verspätungen.
Ein Mann ist am Sonntagabend (17. September) auf einen Oberleitungsmast nahe von Bahnschienen kurz vor der Bahnhof in Bochum-Wattenscheid geklettert. Er sorgte damit für die Notbremsung eines Zuges und brachte sich in Lebensgefahr, teilt die Bundespolizei mit.
Gegen 19.20 Uhr informierten demnach Bahnmitarbeitende die Bundespolizei am Hauptbahnhof in Bochum: Der Fahrer des Zuges der Linie RB 40 habe den unbekannten Mann kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Wattenscheid wahrgenommen. „Dieser habe sich bereits lebensgefährlich nah an der stromführenden Oberleitung befunden, während eine andere Person am Boden fotografiert oder gefilmt habe“, heißt es in der Pressemitteilung der Bundespolizei. Wenig später hätten beide die Flucht ergriffen.
Mann klettert auf Strommast in Bochum – Bahnfahrer muss Notbremsung einleiten
Der Zug habe zum Zeitpunkt des Vorfalls eine Geschwindigkeit von etwa 130 Stundenkilometer gehabt. Der Bahnmitarbeiter habe unverzüglich eine Schnellbremsung eingeleitet und zudem ein Warnsignal abgegeben. Durch die Notbremsung seien keine Reisende verletzt worden.
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Kurz nach dem Vorfall konnte der Strom abgestellt werden. Die Bahnstrecke musste daraufhin für rund eine Stunde gesperrt werden. Durch den Vorfall kam es insgesamt zu Verspätungen von 374 Minuten, wovon 24 Züge betroffen waren. Zehn Züge wurden umgeleitet.
Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen unbekannt eingeleitet. Sie warnt vor den Gefahren des Bahnstroms, der über 15.000 Volt und 1000 Ampere verfüge. Bereits ohne eine Berührung könne durch sogenannte Lichtbögen Strom, der gut 65 Mal stärker ist als der aus einer herkömmlichen Steckdose, auf den menschlichen Körper überspringen. Es droht Lebensgefahr.
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