Oberhausen. Die Volleyball-Damen und Herren des Turnerbund Osterfeld haben die Aufstiegsrelegation gesichert. Jetzt soll der finale Schritt gemacht werden.
Volleyball-Verbandsliga, Herren: Tbd. Osterfeld – TVG Holsterhausen 3:2 (25:22, 25:27, 17:25, 25:20, 15:11): Als ein Netzfehler des Gegners aus Holsterhausen den letzten Punkt für die Osterfelder auf die Anzeigetafel brachte, gab es kein Halten mehr. Alle Auswechselspieler rannten aufs Feld, die Mannschaft sang zusammen „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ und ließ sich von den zahlreichen Fans feiern. Der hart erkämpfte Sieg gegen den erfahrenen Gegner aus Essen bedeutete tatsächlich die Tabellenführung. Zwar nur für 24 Stunden, da am Tag darauf VV Humann Essen V sich Platz eins zurückeroberte. Sicher ist aber eines: von Platz zwei kann den Turnerbund Osterfeld keiner mehr verdrängen.
Ein beachtlicher Erfolg, denn schaut man ein Jahr zurück, schien solch eine Saison unvorstellbar. Der Turnerbund hatte wieder einmal den direkten Aufstieg in die Verbandsliga verpasst, bekam dann aber als Nachrücker doch die Chance auf einen Platz in der höheren Liga. Verstärkt wurde das Team lediglich mit Colin Grimm auf der Zuspielposition, ansonsten stießen Talente aus der zweiten Mannschaft zum Team. „Dass wir mit dieser Mannschaft um den Aufstieg in die Oberliga spielen, damit habe ich ehrlich gesagt niemals gerechnet“, zeigt sich auch Trainer Markus Köster von seinen Männern positiv überrascht.
Markus Köster: „Ich war nervöser als ich es in der Halle gewesen wäre“
Köster selbst musste das Spiel gegen Holsterhausen aufgrund einer Corona-Infektion daheim am Live-Ticker verfolgen. „Ich war nervöser als ich es in der Halle gewesen wäre. Im fünften Satz hat mein Sohn mir dann per Videocall einen improvisierten Live-Stream gebastelt“, berichtet Köster. In diesem Live-Stream konnte er mit ansehen, wie seine Mannschaft kämpfte, vor allem gegen den eigenen Körper.
Mit Simon Reese und Mark Fischer mussten beide Außenangreifer zeitweise das Feld verlassen um sich auszuruhen. Der Joker für die beiden war wieder Youngster Johannes Koster, der seine Sache überragend machte. „Johannes hat uns im vierten Satz mit einer unfassbaren Aufschlagserie wieder zurück ins Spiel gebracht. Aber auch abseits seines Paradeelements hat er wirklich gut gespielt“, hatte Fischer nur lobende Worte für seinen jungen Teamkollegen und fügte an: „Johannes und Colin haben noch nie zusammen trainiert und daher auch im Prinzip keine Abstimmung aufeinander. Daher ist jeder Angriffspunkt von Johannes doppelt herauszuheben.“
Ein kampfbetontes Spiel in der THR-Halle
Insgesamt sahen die knapp 100 Zuschauer in der THR-Halle vor allem ein kampfbetontes Spiel. Dem Turnerbund war die Nervosität mit Blick auf die Möglichkeit zum Oberliga-Aufstieg durchweg anzumerken und die Gäste wussten das für sich zu nutzen. „Wir haben sehr durchwachsen gespielt und hatten immer wieder schwächere Phasen. Bis auf den dritten Satz haben wir uns aber immer gut zurückgekämpft und dass wir alle Tiebreaks in dieser Saison gewonnen haben, hat uns dann auch unser Selbstbewusstsein zurückgebracht“, resümierte Fischer nach dem Spiel.
Somit hat der Turnerbund Osterfeld weiterhin die Möglichkeit aus eigener Kraft in die Oberliga aufzusteigen. Ob es dazu einer Relegationsrunde im Mai bedarf oder sogar noch der Direktaufstieg winkt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.
„Ob die fünfte Mannschaft von Humann Essen aufsteigen darf, hängt von diversen möglichen Auf- und Abstiegen in höheren Ligen ab. Da wir das alles nicht beeinflussen können, freuen wir uns auf die Relegationsrunde“, will Trainer Köster gar nicht zu viel Aufmerksamkeit auf die Eventualitäten richten. „Das ist ein besseres Ergebnis, als wir uns jemals erträumt hätten. Ich bin mehr als zufrieden.“
Tbd. Osterfeld: Eichner, Fischer, Grimm, Gronen, Ingenpaß, J. Koster, N. Köster, Reese, Reinelt, Syrowiszka, Willbrand.
Damen, Landesliga: SG TB Osterfeld/Bottrop – TV Reken 3:0(25:20, 29:27, 25:15): In einem spannenden und ausgeglichenen Spiel konnte sich das Team von Trainer Egbert Spickenbom gegen Reken durchsetzen. Damit ist die Relegation gesichert. Im ersten Satz bestimmten noch einige unnötige Fehler das Spiel der Osterfelderinnen.
Die Gegner aus Reken konnten dann immer wieder ausgleichen. Zum Ende des ernsten Satzes kam aber der überragende Block der Mittelangreiferinnen so langsam in Fahrt. Evelyn Pilawa und Marnie Noska fingen sehr viele Angriffe des Gegners schon am Netz ab. Das ermöglichte dem Team aus Osterfeld einen kleinen Vorsprung, der bis zum Ende des Satzes hielt.
„Ich bin stolz auf das gesamte Team, das in dieser Saison viel erreicht hat“
Im zweiten Satz ging es dann richtig zur Sache. Keine Mannschaft konnte sich richtig absetzen. Zum Ende des Satzes kam es dann zum Showdown. Osterfeld brauchte fünf Satzbälle und sehr starke Nerven, um den Satz zu gewinnen. Immer wieder eroberte Reken den Ball, machte aber auch gleich wieder einen Fehler bei der Angabe. Das Spiel war in dieser Phase sehr zerfahren. Doch auch dank der Unterstützung der mitgereisten Fans feierte das Team letztlich den Sieg und damit die Relegation.
Dort müssen die Damen von Trainer Spickenbom zunächst am 5. Mai erst zum Absteiger aus der Verbandsliga reisen, ehe es einen Tag später (17 Uhr) zuhause gegen den Zweiten der anderen Staffel geht. „Heute war vor allem der Siegeswille und der Kampf gefragt. Die Zuschauer und die Spielerinnen auf der Bank haben uns im zweiten Satz zum Sieg geschrien, das war sehr wichtig. Ich bin stolz auf das gesamte Team, das in dieser Saison viel erreicht hat“, sagte Spickenbom nach dem Spiel.
SG TB Osterfeld/Bottrop: Noska, Fuhrmann, Pilawa, Hopteridis, Duk, Lischka, Golsong, Hamsagic, Luczak, Siegburg, Schwarz, Rietfort, Westphal, Wille.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Oberhausen