Eishockey

Wie viele Zuschauer dürfen zu den DEL-Spielen kommen?

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Volles Haus am Seilersee: Es ist ungewiss, wann es Anblicke wie diesen wieder geben wird.

Volles Haus am Seilersee: Es ist ungewiss, wann es Anblicke wie diesen wieder geben wird.

Foto: maximilian karacic

Iserlohn.  Die vielen offenen Fragen zur neuen Saison beschäftigen auch die Roosters.

Die Ansage des DEL-Geschäftsführers ist eindeutig, und sie beinhaltet auch Wunschdenken. „Wir wollen so früh wie möglich und mit so vielen Zuschauern wie möglich spielen“, sagte Gernot Tripcke gegenüber den „Eishockey News“.

Ob es tatsächlich am 18. September losgehen kann, muss spätestens Ende Juli entschieden werden, das letzte Wort haben die Gesellschafter der Klubs. Eine Task Force des DEB ist gerade dabei, einen Leitfaden zu erstellen, an dem sich die Vereine orientieren können. Denn sie werden ein tragfähiges Konzept präsentieren müssen, wenn Eishockeyspiele wieder möglich sein sollen. Generalsekretär Stefan Schaidnagel riss im Gespräch mit dem Fachmagazin die wesentlichen Problemfelder an. Das beginnt mit der Hygiene in der Kabine, setzt sich über regelmäßige Coronatests der Mannschaften und die etwaige Maskenpflicht auf den Rängen bis zur zentralen Frage nach der Anzahl der Zuschauer fort. Es gilt bundesweit ein Verbot von Großveranstaltungen bis Ende Oktober - aber um wie viele Zuschauer geht es?

Und es gibt etliche weitere ungeklärte Fragen: Welche Auslastung ist in den Hallen zulässig? Werden Stehplätze überhaupt zugelassen? Kommt man nur mit personalisierten Tickets in die Halle? Wie regelt man die Besucherströme beim Ein- und Ausgang? Natürlich beschäftigt man sich auch in Iserlohn intensiv mit dieser Thematik, und diesen Part hat federführend Manager Christian Hommel übernommen. Er berichtet von Gesprächen mit Gesundheitsamt, Ordnungsamt und mit der Liga, kann aber wenig Konkretes vermelden.

Wirtschaftlichkeit ist für Hommel das zentrale Problem

„Man müsste schon wissen, ob nur Sitzplätze belegt werden dürfen oder ob einzelne Stehplatzbereiche mit entsprechenden Abständen zwischen den Zuschauern freigegeben werden.“ Auf die gerade renovierte Stehplatztribüne am Seilersee Sitzschalen zu montieren, hält er für wenig praktikabel. Beim Ticketing könnte es dazu kommen, dass es nur noch einen Online-Verkauf gibt, um die erforderlichen Daten registrieren zu können. „Vielleicht kommt man ja auch nur mit einer Corona-App in die Halle“, ergänzt der Manager.

Für ihn ist bei allen Maßnahmen die Frage nach der Wirtschaftlichkeit zu stellen. „Es muss Rahmenbedingungen geben, dass die Liga mit 14 Klubs überleben kann und niemand auf der Strecke bleibt.“ Aber wie lange kann man in einer zwangsweise vielleicht nur zu nur zu einem Viertel gefüllten Halle spielen und damit auf substanzielle Einnahmen verzichten, wenn die Ausgaben gleich bleiben? Derzeit gibt es viele Unwägbarkeiten, doch eines stellt Christian Hommel klar: „Solange es keine andere Entscheidung gibt, gehen wir von einem Saisonstart am 18. September aus.“

Das bedeutet auch, dass wie üblich Anfang August das Eistraining beginnen würde. Flüge für die nordamerikanischen Spieler sind logischerweise noch nicht gebucht worden, und es müssen ja auch noch einige Akteure verpflichtet werden. „Ich habe gern ein paar Tage totalen Stress, wenn wir nur spielen können“, spricht Hommel die zu erwartenden intensiven Transferaktivitäten an, sobald Klarheit herrscht.

Derzeit tut sich wenig, vom bisherigen Kader gibt es weiter Kontakt zu Mike Halmo und Jamie MacQueen. „Im Moment tut sich nur in Finnland und Schweden einiges auf dem Markt, weil die auch ohne Zuschauer spielen wollen“, kennt der Roosters-Manager etliche Cracks, die es jetzt nach Skandinavien zieht. Er selbst steht weiter Gewehr bei Fuß und wartet sehnlichst auf Signale – zum Saisonstart und zu den Rahmenbedingungen.

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