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Westfalia leistet sich in Neheim einen Ausrutscher

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In der 18. Minute konnte Milko Trisic noch jubeln, am Ende aber gab es lange Gesichter.

In der 18. Minute konnte Milko Trisic noch jubeln, am Ende aber gab es lange Gesichter.

Foto: Thorsten Tillmann

Kontertor in der Nachspielzeit besiegelt 1:2-Niederlage des Spitzenreiters. Nur Trisic trifft. Verfolger rücken dem SC Westfalia auf die Pelle.

SC Neheim -
SC Westfalia Herne 2:1

Tore: 0:1 (18.) Trisic, 1:1 (45.) Greco, 2:1 (90.+1) Mersovski.

SCW: Königs (46. Holewa) - Teichmöller (55. Ferati), Kühn, Maldea - Zaskoku, Gies - Rößler, Onucka, Steuke - Ramsey, Trisic (55. Klein).

Der Weg zurück in die Fußball-Oberliga wird für den SC Westfalia Herne kein Spaziergang. Überall liegen Stolpersteine herum, und es bedarf in jedem Spiel höchster Konzentration, sie zu umgehen. In Neheim gelang dies den Strünkedern nicht. Weil sie in beiden Halbzeiten jeweils ein spätes Tor kassierten, verließen sie das Binnerfeldstadion mit leeren Händen und langen Gesichtern. Der Vorsprung auf die siegreichen Verfolger aus Lünen und Hordel ist auf vier Punkte geschrumpft, dahinter liegt Holzwickede in Lauerstellung. Der Druck wird wieder größer.

Auch wenn ihn der unnötige Ausrutscher mächtig ärgerte, sah Trainer Christian Knappmann nicht alles schlecht. „Ein Drittel war sehr gut, zwei Drittel waren ungenügend“, fasste er seine Wertung zusammen. Die „Sechs“ schrieb er aber nicht allen ins Zeugnis. „Die Jungen wie Gies oder Maldea haben es gut gemacht. Bei vielen etablierten Spielern war die Leistung diesmal aber ungenügend.“

In der ersten halben Stunde sah es nicht nach einer Niederlage des Spitzenreiters aus. Die Herner standen tiefer als gewohnt, verzichteten auf ihr Pressing – und verwirrten ihren Gegner damit. „Wir haben Neheim mit dieser Ausrichtung überrascht“, sah Knappmann sein Konzept zunächst aufgehen. „Wir haben nichts zugelassen und über schnelle Konter viele Chancen erspielt.“ Daraus resultierte auch das frühe 0:1 durch Milko Trisic. „Das war ein Bilderbuchkonter, genau wie wie es trainiert hatten“, so der SCW-Coach.

Nach einer starken halben Stunde verlor die Westfalia ihre Linie und wurde immer fahriger. Es fehlte die Zielstrebigkeit im Angriff, dafür häuften sich die Ballverluste. Und als sich die Gäste gedanklich schon beim Pausentee wähnten, kassierten sie die Quittung. Neheim schlug von der Mittelllinie einen Freistoß hoch in den Sechzehner, die Herner waren unsortiert und ließen Greco frei zum Schuss kommen. Und Pascal Königs konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen.

Nach der Pause blieb der Keeper in die Kabine. Er war umgeknickt und klagte über Schmerzen im Sprunggelenk. So gab Danny Holewa trotz eines Trauerfalls in der Familie sein Punktspieldebüt für den SCW. „Danny hat zweimal weltklasse gehalten und uns vor einem Rückstand bewahrt“, zollte Knappmann dem Torhüter ein Extralob. Ansonsten gab es wenig, was ihm an der zweiten Spielhälfte gefiel. „Wir waren zwar teilweise drückend überlegen, aber nicht zwingend“, bemängelte der Coach. Weil er auf ein Standardtor hoffte, wechselte er Fatmir Ferati ein, der wegen einer Muskelverhärtung eigentlich nicht spielen sollte. Aber auch das nutzte nichts. Und als Marko Onucka nach einem Herner Freistoß den Ball verlor, sicherte sich Neheim mit einem Konter sogar noch den Dreier.

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