Der DSC Wanne-Eickel hat gewonnen, mit 4:3 gegen Concordia Wiemelhausen. Trainer Holger Flossbach war trotzdem „stinksauer“.
In der ersten Halbzeit, 0:0 stand es da noch zwischen dem DSC Wanne-Eickel und Concordia Wiemelhausen, da setzte der Wanner Josse Gerick zum Zidane-Trick an. Sah super gelungen aus, bis Gerick auf dem Hosenboden landete. Das DSC-Spiel insgesamt an diesem Tag ähnelte dieser Szene. Die eigenen Treffer durchaus sehenswert vorbereitet, aber am Ende hatte der DSC Glück, dass er es mit seiner Fußballkunst speziell dieses Tages in den Stand schaffte und als 4:3-Sieger vom Platz gehen konnte.
Der 4:1-Führungstreffer durch Torsten Stondzik setzte die Wanne-Eickeler schon auf die Schiene, auf der sie mit den klaren Siegen in den vergangenen drei Ligaspielen unterwegs waren Richtung einstellige Tabellenplätze.
Aber das Spiel gegen Wiemelhausen geriet noch richtig wackelig, weshalb sich DSC-Trainer Holger Flossbach über den hohen Unterhaltungsfaktor des sieben-Tore-Spektakels kaum freuen konnte. Im Gegenteil. Direkt nach Spielschluss stapfte Flossbach erst mal in die Kabine und erklärte später: „Ich bin stinksauer. Mich stört die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben. Darüber muss ich erst mal eine Nacht schlafen.“
Neben den drei Gegentreffern hatte Flossbach Mängel im Spielaufbau und in der Chancenverwertung gesehen. Was nicht für die Zeit von der 30. Minute bis zur Halbzeit galt, denn ab da spielten die sich Wanner zunehmend in die Gefahrenzone für Wiemelhausen. Wanne war schnell vorne in der 32. Minute, und Robin Dieckmann kam über Links im Gäste-Strafraum zum Schuss. Concordia-Torhüter Bruno Staudt konnte zwar abwehren, aber DSC-Stürmer John Buceto bekam den Ball, schoss ein zum 1:0 für Wanne-Eickel.
DSC-Treffer mit Tempo herausgespielt
Das 2:0 war erneut mit Tempo herausgespielt nach schnellem Umschalten. Mathias Tomaschewski sänftelte den Ball in den Lauf von Marvin Rathmann, der zur Grundlinie durchlief, nicht direkt hineingab, sondern mit noch einer winzigen Verzögerung die Wiemelhauser Abwehr ins Leere schickte und zu Josse Gerick durchschob, der zum 2:0 traf.
Dieckmann (34.), nach Flanke von Sven Preissing scheiterte er an Keeper Staudt, und Preissing selbst mit einem von Staudt gehalten Schuss (40.) hatten weitere Treffer vor der Pause auf dem Fuß. Möglichkeiten zum dritten Tor erspielten sich die Gastgeber auch nach der Pause, die besten durch Torsten Stondzik (55.), Robin Dieckmann mit einem Volleyschuss (59.), John Buceto (64.) und auch den eingewechselten Anjo Wilmans (75.), der freistehend am langen Pfosten übers Tor köpfte.
Eine Minute später waren es die Gäste, die trafen. Denis Gumpert (76.) schoss ins untere lange Eck zum Anschlusstreffer ein. Die beiden Treffer von Buceto (78.) und Stondzik dann schienen alles entschieden zu haben, aber Wiemelhausen kämpfte sich noch mal zurück, auch in die Offensive.
DSC übersteht die Schlussminuten
Dennis Gumpert antwortete schnell mit dem Treffer zum 2:4 aus Sicht der Gäste (84.), und dann kam Wiemelhausen noch einmal richtig nahe. Ein langer Ball tickte auf, dann über Christian Melchner hinweg an den linken Pfosten, wo Stephen Lorenzen nicht klären konnte und Felix Stahmer die Gelegenheit bekam, zum 3:4 der Gäste einzuschießen (89.).
Die Wanner überstanden allerdings die Schlussminute plus drei Minuten Nachspielzeit, an deren Ende Holger Flossbach Schiedsrichter Björn Sauer (Netphen) nachhaltig erinnerte: „Wenn Du drei gezeigt hast, Du Friseur, dann pfeif’ ab.“ Sauer pfiff ab, sein Assistent stellte Flossbach, der zuvor mit einigen Entscheidungen nicht einverstanden gewesen war, zur Rede.
Der zweifache Torschütze des DSC, John Buceto, fand es an diesem Tag „stressig“, weil der Sieg unnötig knapp geworden sei. Immerhin hat dieser dem DSC Rang acht und damit seine bislang zweitbeste Saisonplatzierung eingebracht. Siebter waren die Wanner mal, das war am zweiten Spieltag.
Tore: 1:0 (31.) Buceto, 2:0 (42.) Gerick, 2:1 (76.) Gumpert, 3:1 (78.) Buceto, 4:1 (82.) Stondzik, 4:2 (84.) Gumpert, 4:3 (89.) Stahmer.
DSC:Kuck; Rathmann, Nolte, Melchner, Lorenzen - Preissing, Kasumi (72. Wilmanns) - Dieckmann (80. Severich), Tomaschewski (55. Stondzik), Gerick - Buceto.
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