fussball - Kreispokal Viertelfinale

Derby DSC - Westfalia mit viel individueller Klasse

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Voller Einsatz: Hier eine Szene vom Dezember mit den Wannern Peter Rios (r.) und Besim Kasumi (2.v.l.) gegen die Herner Maurice Kühn (l.) und Robin Klaas (2.v.r.).

Voller Einsatz: Hier eine Szene vom Dezember mit den Wannern Peter Rios (r.) und Besim Kasumi (2.v.l.) gegen die Herner Maurice Kühn (l.) und Robin Klaas (2.v.r.).

Foto: Rainer Raffalski

Der DSC Wanne-Eickel empfängt am Sonntag den SC Westfalia Herne. Die Trainer sprechen jeweils mit Respekt vom Gegner.

Derby, die dritte. Die beiden Punktspiele dieser Saison haben die Fußball-Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel und der SC Westfalia Herne hinter sich. Am Sonntag (14 Uhr, Mondpalastarena) treffen die beiden klassenhöchsten heimischen Teams im Viertelfinale des Krombacher-Kreispokalwettbewerbs aufeinander.

DSC Wanne-Eickel hat etwas gutzumachen

Für die Gastgeber, sagt Wanne-Eickels Trainer Holger Holger Flossbach, sei dieses Kreispokalspiel einerseits die letzte Bestandsaufnahme vor dem Wiederbeginn der Punktspiele am Sonntag darauf gegen den SC Neheim. Andererseits aber: „Dieses Spiel ist wichtig hier im heimischen Fußball und für das Prestige.“

Nach den beiden Niederlagen (1:2 im Stadion am Schloss, 1:3 im Rückspiel auf eigenem Platz) haben die Wanne-Eickeler in diesem Kreispokalspiel die Gelegenheit, etwas gutzumachen

Und sie spielen um einen positiven Start ins Fußballjahr 2017, das anders laufen soll als die auch durch Verletzungsprobleme zähe Hinrunde in der Westfalenliga.

Nach dem Kreispokalspiel haben die Wanne-Eickeler schon das nächste Spiel mit ganz eigenem Charakter vor sich. Im Hinspiel beim SC Neheim zeigten sie ihre bislang schwächste Saisonleistung, verloren seinerzeit mit 0:4. Auch das ein Spiel mit Wiedergutmachungsfaktor.

Gastgeber sind „gut aufgestellt“ für den Sonntag

Die personelle Situation der Wanne-Eickler hat sich wie erhofft über die pflichtspielfreie Zeit im Winter verbessert. Unter anderem Eduard Sprenger und Robin Dieckmann haben sich wieder zurückgemeldet. Insgesamt so Flossbach, sei der DSC „gut aufgestellt“ für den kommenden Sonntag.

Das sei so eine Begegnung – Pokalspiel, Lokalderby –, über die man als Trainer vorher eigentlich gar nicht mehr viel sagen müsse. Aber klar ist: „Herne hat eine große spielerische Qualität, die stärksten Individualisten der Liga.“ Was seine Mannschaft dagegen setzen soll: „Wir müssen Hernes individuellen Stärken als Kollektiv und mit Leidenschaft begegnen.“

SC Westfalia Herne will die perfekte Saison spielen

Allerdings: Auch das DSC-Kollektiv besteht nicht aus Namenlosen, wie Christian Knappmann meint. Westfalias Trainer sieht auch beim Nachbarn und Erzrivalen viel individuelle Klasse. „Wir kennen die Truppe, wir haben jedes einzelne Vorbereitungsspiel des DSC beobachtet und die Videos genau studiert“, verrät der SCW-Coach.

„Da steht jetzt eine ganz andere Mannschaft auf dem Eis. Einige Spieler sind nach Verletzungen wieder dabei, andere haben ihre Form wiedergefunden, und die Mannschaft kann auch verschiedene Systeme spielen“, spricht Knappmann voller Respekt vom morgigen Gastgeber.

Dass seine Westfalia beide Punktspiele gewonnen hat und erst kurz vor Weihnachten in der Mondpalastarena triumphierte, hat für ihn keine Aussagekraft. „Der DSC ist nicht mehr an der Vorrunde zu messen und zu bewerten. Die machen es jetzt richtig gut“, meint der 35-Jährige. Was allerdings überhaupt nichts an der eigenen Zielsetzung ändert. „Wenn wir eine perfekte Saison spielen wollen, müssen wir auch den Kreispokal gewinnen“, sagt Knappmann – und lässt unausgesprochen mitschwingen, dass eben dies sein Ziel ist: Mit dem SC Westfalia eine perfekte Saison zu spielen.

Knappmann hat Vertrauen in seinen kompletten Kader

Schließlich hat auch der Westfalenpokal für ihn einen großen Reiz. „Was Lotte jetzt im DFB-Pokal gelingt, kann uns ja vielleicht im Westfalenpokal gelingen. Wer weiß, ob wir nicht Lotte oder Preußen Münster ziehen“, hätte „Knappi“ nicht übel Lust, mit einem der Drittligisten mal die Klingen zu kreuzen.

Doch das ist Schnee von übermorgen. Erst mal muss die nächste Aufgabe erledigt werden, und die ist anspruchsvoll genug. Zumal einige der besten Herner „Individualisten“ nicht zur Verfügung stehen. Milko Trisic, Marcel Ramsey, Fatlum Zaskoku und Justin Klein sind verletzt, Pascal Königs krank, Damir Kurtovic noch nicht spielberechtigt.

Ob der eine oder andere vielleicht doch auflaufen kann, wird sich erst kurzfristig entscheiden. „Aber ich jammere nicht. Dann spielen eben andere“, setzt Christian Knappmann großes Vertrauen in seinen kompletten Kader. Und der ist nach der Winterpause ja auch wirklich gut bestückt.

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