Fußball

Zebrakids füllen am Sonntag die Arena des MSV Duisburg

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Wie voll wird’s am Sonntag in der Arena? Die MSV-Kickerinnen würden sich über großen Zuspruch freuen.

Wie voll wird’s am Sonntag in der Arena? Die MSV-Kickerinnen würden sich über großen Zuspruch freuen.

Foto: Nico Herbertz / MSV Duisburg

Duisburg.  Die Frauen des MSV Duisburg kämpfen gegen Hoffenheim um den Bundesligaverbleib. Eine besondere Aktion soll für gefüllte Ränge sorgen.

Eine richtig volle Bude bei einem Heimspiel der Fußballerinnen des MSV Duisburg – das wird wohl eher nichts werden. Die 28 112 Zuschauerinnen und Zuschauer, die einst beim Uefa-Cup-Triumph des FCR 2001 die Schauinsland-Reisen-Arena füllten, dürfte der Nachfolge verein mittelfristig auch nicht ansatzweise erreichen. Vierstelliger Besuch, das wäre doch schon was. In der aktuellen Bundesligasaison gab es das bislang dreimal zu verzeichnen. Am kommenden Pfingstsonntag wäre zahlreiche und lautstarke Unterstützung für Yvonne Zielinski & Co. noch viel wichtiger als ohnehin schon, denn dann geht es um 14 Uhr in der Partie gegen die TSG 1899 Hoffenheim um den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.

Rückblende: Vor ziemlich genau einem Jahr stand der MSV im Vorfeld des letzten Zweitligaspieltages schon als Rückkehrer ins Oberhaus fest, doch das finale Heimspiel gegen RB Leipzig wurde trotz klarer Ausgangslage zum Publikumsmagneten. 1653 Menschen wohnten dem 6:1-Sieg der Zebras bei – so viele wie in den sieben Heimspielen zuvor zusammen und so viele wie zuvor noch nie bei einem Heimspiel der MSV-Frauen in der Neudorfer Arena. Aktionspreise und ein endlich mal offensives Marketing hatten diesen Zuspruch begünstigt.

In der aktuellen Spielzeit wurde diese Marke nur einmal überschritten: beim 0:4 gegen den FC Bayern München am dritten Spieltag, als satte 2270 Besucherinnen und Besucher die Stadiontore passierten. Deren 2662 waren es sogar im November beim Pokalspiel gegen die Bayern; seitdem hat die kurzzeitige Euphorie aber wieder deutlich abgenommen. In diesem Jahr wurde nur beim 0:1 gegen den VfL Wolfsburg (1222) die Tausender-Marke überschritten; zum 3:0-Sieg gegen Turbine Potsdam kamen nur 333 Fans.

Der Zeitpunkt, um den Höchstwert noch einmal zu steigern, könnte kaum passender sein. Der erneute Rücksturz in die Zweitklassigkeit – es wäre der dritte in Zebrastreifen – könnte schlimme Folgen für den Fußball in seiner weiblichen Ausprägung in Duisburg haben; gerade der Vorbildcharakter für kickende Mädchen, deren Zahl ohnehin rückläufig ist, würde wohl massiv leiden. Seitens des MSV wird es allerdings keine gesonderte Aktion mehr geben, um mehr Publikum ins Stadion zu locken. Beim letzten Heimspiel der Männer gegen Saarbrücken am vergangenen Sonntag wurde ein Werbefilm über die Anzeigetafel abgespielt; außerdem besteht wie schon im bisherigen Saisonverlauf die Möglichkeit, dass Dauerkartenbesitzer des Drittligateams eine Karte für das Frauen-Match zum ermäßigten Preis von fünf Euro erwerben können.

Voller als erwartet könnte es aber trotzdem werden – und das ist ein Verdienst der Zebrakids. Der gemeinnützige Verein, der sich auf die Fahne geschrieben hat, so­zi­al be­nach­tei­lig­ten Kin­dern den Be­such der MSV-Männer-Heim­spie­le zu er­mög­li­chen, beschloss auf seiner jüngsten Jahreshauptversammlung, die Frauen bei der Partie gegen Hoffenheim zu unterstützen und dafür eine Aktion zu starten. Es wurde dazu aufgerufen, fünf Euro zu spenden und dafür die Patenschaft für die Einladung eines Kindes zu übernehmen. Der Erfolg überwältigte die Verantwortlichen geradezu. „Mit so einem regen Zulauf hatten wir nicht gerechnet. 150 Karten wären bereits ein Erfolg gewesen, aber jetzt sind wir schon bei 300“, erklärte der Zebrakids-Vorsitzende Detlev Gottschlich am Mittwochnachmittag gegenüber der Sportredaktion. Damit konnte die Aktion, die zunächst nur für Kinder aus Kinderheimen geplant war, auch auf solche aus sozialen Brennpunkten ausgeweitet werden. Die Begeisterung sei sehr groß, berichtet Detlev Gottschlich, der alle Spenden mit seinem Team sofort beim MSV in Karten umsetzte, die dann per Post verschickt wurden.

Weil noch mit weiteren Spenden zu rechnen ist, sind noch weitere Anfragen nach Karten per E-Mail an die Zebrakids (info@zebrakids-ev.de) möglich. „Wir haben uns jetzt eine Deadline bis Donnerstag gesetzt“, so Gottschlich. Danach sei es dann nicht mehr möglich, die rechtzeitige Übergabe der Karten organisatorisch zu gewährleisten.

Die Kontodaten für die Kartenspende sind im Netz unter www.zebrakids-ev.de/spenden zu finden.

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