Duisburg. Levent Tuncat, der zweimal für Olympia qualifiziert war, hat das erste halbe Jahr mit seinem neuen Verein LT Sports hinter sich gebracht.
Dreifacher Europameister, 14-facher Deutscher Meister. Etliche Turniersiege bei internationalen Turnieren – und zweimal war er auch noch bei den Olympischen Spielen dabei. Im Taekwondo ist der Duisburger Levent Tuncat weit über die Stadt-, sogar die Landesgrenzen hinaus bekannt. Daher wundert es nicht, wenn er sagt: „Nein, ich habe keine Werbung gemacht.“ Und doch, nach nur einem halben Jahr, unterbrochen von den Sommer- und Herbstferien, kann er bereits 50 Mitglieder in seinem neuen Verein begrüßen. LT Sports hat in Bruckhausen seinen Trainingsbetrieb aufgenommen – und die Ziele sind ehrgeizig.
„Ich denke, dass wir dafür sorgen können, dass in Zukunft Welt- und Europameister im Taekwondo aus Duisburg kommen“, sagt der 29-Jährige. „Und wenn es richtig gut läuft, auch Olympia-Teilnehmer.“ Die Ziele sind groß, der Weg dorthin weit – aber nachdem die Zahl Duisburger Olympioniken zuletzt, abgesehen vom im Kiel spielenden Handballer Patrick Wiencek, stark gegen Null tendierte, ein interessantes Vorhaben.
„Was ist los?“, ruft er seiner Trainingsgruppe entgegen. „Seid Ihr müde von gestern?“ Wenn Tuncat seine Übungen vorgibt, will er, dass seine Schülerinnen und Schüler sie, so gut sie können, ausführen. Ein Meister ist noch nicht vom Himmel gefallen, aber Schludrigkeiten passen ihm gar nicht. Wenn er die Übungen vormacht, sehen sie spielerisch leicht aus – was nur unterstreicht, wie gut Tuncat als aktiver Sportler war.
Rund 30 Kinder trainieren im Verein
Eine Erwachsenengruppe gehört derzeit zum Trainingsprogramm von LT Sports – und viele Kinder. „Rund 30 sind es“, sagt Tuncat. Mit Erol Saldirdak unterstützt ihn ein weiterer Trainer. „Insgesamt sind wir fünf, die anderen kommen, wie sie Zeit haben, dazu“, berichtet Tuncat, dessen Ehefrau Nildem die Organisation im Hintergrund übernimmt.
Es scheint zu laufen. Die erste Teilnahme hat LT Sports schon hinter sich gebracht. „Beim Euregio-Cup in Nettetal haben wir Duisburg bereits vertreten“, sagt Tuncat. Sechs Sportler seines Vereins nahmen daran teil – und kehrten mit vier ersten und zwei zweiten Plätzen nach Duisburg zurück. „Vor Ort waren wir aber mit 25, 30 Leuten, weil viele Freunde und Verwandte dabei waren“, strahlt Tuncat. Er strahlt, „weil wir es geschafft haben, in der sehr kurzen Zeit wie eine Familie zusammenzuwachsen. Trotz der Mühen und Anstrengungen, die das Training mit sich bringt.“ Denn genau das ist es: „Das soll hier kein Zeitvertreib sein. Wir wollen Leistungssport anbieten.“
Ziel: 100 Mitglieder – Duisburg-Sport sagt Hilfe zu
Sein Ziel ist es, „nach einem Jahr auf 100 Mitglieder zu kommen“, sagt Tuncat. „Dann geraten wir hier an der Schulstraße in Bruckhausen an unsere Grenzen“, hofft Tuncat auf die Hilfe von Duisburg-Sport. Der Leiter des Eigenbetriebs Sport hat das genau im Blick. „Der Name Levent Tuncat steht für Seriosität“, sagt Jürgen Dietz. „Im Rahmen der Möglichkeiten, die die zu wenigen Hallenzeiten in Duisburg mit sich bringen, werden wir ihn unterstützen. Das ist ein tolles, neues Angebot für Duisburg. So gut es geht, stehen wir Gewehr bei Fuß. Wichtig ist, dass Levent Tuncat mit LT Sports im neuen Jahr an der Hallenbörse teilnehmen kann. Dann werden wir sehen, was möglich ist.“
Derweil setzt Tuncat selbst in seinem Verein nicht nur auf Strenge im Training. „Es geht um Respekt füreinander und die nötige Disziplin für den Sport. Das ist das A und O“, sagt er. Noch in diesem Jahr geht es zu einem international offenen Bundesranglistenturnier mit über 1000 Startern und zum Jahresbeginn zur Deutschen Meisterschaft.
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