Duisburg. Dem MSV Duisburg droht gegen den SC Freiburg bis kurz vor Schluss die zweite Saisonniederlage. Dann zieht Antonia Halverkamps aus der Distanz ab.
Die letzte Minute der Nachspielzeit die letzte Minimalchance. Antonia Halverkamps versucht es einfach mal, irgendwie. Ein Schuss, eigentlich gar kein richtiger, von der rechten Seite, fast von der Außenlinie, aus 30 Metern. Dann fliegt die Kugel und fliegt und fliegt – bis hinter Gästetorhüterin Julia Kassen über die Linie. Was folgt, ist Riesenjubel bei den Bundesliga-Fußballerinnen des MSV Duisburg, die mit dem 2:2 (1:1) gegen den SC Freiburg ihren ersten Saisonpunkt geholt haben.
Gegenüber der 0:9-Auftaktpleite in Hoffenheim nahm Trainer Thomas Gerstner drei Änderungen in der Startelf vor. Für die verletzte Sarah Freutel sowie Kaitlyn Parcell und Julia Kappenberger rückten Miray Cin, Natalie Muth und Antonia Halverkamps neu ins Team. Die Kapitänsbinde rotierte diesmal von Allie Hess zu Vanessa Fürst weiter.
Im Vergleich zum ersten Saisonspiel legten die Duisburgerinnen insgesamt eine höhere Stabilität an den Tag, produzierten aber auch immer wieder Fehler, die es den Freiburgerinnen ermöglichten, zu Chancen zu kommen. Das Führungstor der Gäste war eine unglückliche Verkettung: Innenverteidigerin Paula Flach schien zunächst nach einem Pass in die Spitze mit einer Grätsche gut zu retten, schoss dabei aber ihre Abwehrkollegin Emilie Henriksen an. Diese konnte den Ball nicht kontrollieren, sondern verlor ihn an Cora Zicai – und die 18-jährige Nachwuchsnationalspielerin überwand Ena Mahmutovic mit einer sehenswerten Direktabnahme aus 16 Metern (27.).
Diesmal stimmte jedoch die Moral. Der MSV brach nicht ein, sondern hielt dagegen. Allie Hess setzte mit einem Gewaltschuss, den Julia Kassen zur Ecke klärte, ein erstes Ausrufezeichen (31.); sechs Minuten später war die Freiburger Torhüterin aber geschlagen, als Yvonne Zielinski mit ihrer Flanke von links die in Mittelstürmerinnenposition stehende Vanessa Fürst fand, deren Schuss von Samantha Steuerwald unhaltbar abgefälscht wurde.
Nach dem Wechsel erhöhte Freiburg ständig den Druck, hatte aber bis auf ein Abseitstor von Hasret Kayikci (58.) keine unmittelbare Torchance. In der 73. Minute schlug es aber ein: Nach einer schlecht geklärten Ecke hämmerte Giovanna Hoffmann den Ball an die Latte, von wo er gegen die ausgestreckte Hand von Ena Mahmutovic prallte – und von dort ins Tor. Das war vermeintlich die Entscheidung, doch dann kam Toni Halverkamps.
MSV: Mahmutovic – Fürst, Henriksen, Flach, Bathmann (63. Parcell) – Halverkamps, Günster, Cin, Muth, Zielinski (81. Jerabek) – Hess (74. Kappenberger).
Tore: 0:1 Zicai (27.), 1:1 Fürst (37.), 1:2 Mahmutovic (73., Eigentor), 2:2 Halverkamps (90./+4).
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