Duisburg. Das Laufspektakel ist so international wie nie zuvor. Allerdings werden die Veranstalter ihr Teilnehmerziel am Sonntag wohl verfehlen.
Die markanten grünen Linien prägen bereits Teile des Stadtgebietes. Und bald sind auch viele Autofahrer glücklich, weil bis zum Wochenende noch einige lästige Schlaglöcher verschwinden werden. Am Sonntag steigt der 34. Rhein-Ruhr-Marathon – der Dauerbrenner im Duisburger Sport. So sagt auch Rainer Bischoff, Vorsitzender des Stadtsportbundes, der das Laufspektakel gemeinsam mit dem LC Duisburg ausrichtet: „Der Rhein-Ruhr-Marathon ist ein Aushängeschild für Duisburg.“
Wie so mancher Starter – aus welchen Gründen auch immer – am Sonntag das 42 195 Meter entfernte Ziel in der Duisburger Arena nicht erreichen wird, werden auch die Veranstalter nicht alle Ziele erreichen. 6000 Teilnehmer sind für SSB und LCD in jedem Jahr die angepeilte Richtmarke. Das wird diesmal vermutlich nicht klappen. Bis zum Dienstag gingen 5248 Meldungen für die verschiedenen Disziplinen beim SSB an der Bertaallee ein. „Die 6000 werden wir wohl verfehlen“, sagt SSB-Geschäftsführer Uwe Busch, der bis Sonntag noch mit rund 300 Nachmeldungen rechnet.
Auch beim klassischen Marathonlauf liegt die Nachfrage hinter dem zurück, was ein Lächeln in die Gesichter der Gastgeber zaubern würde. Die Schallmauer von 1000 Marathonis werden die Veranstalter nicht durchbrechen. Im letzten Jahr nahmen 922 Läufer die Langdistanz in Angriff. Bis gestern lagen nur 755 Anmeldungen vor. Sorgen bereitet das den Verantwortlichen nicht. Uwe Busch sieht einen allgemeinen Trend. „Auch die großen Läufe erleiden Einbußen“, so der Funktionär.
Bernd Düngen, Mitarbeiter im Organisationsteam, fügt hinzu: „In den 90er-Jahren gab es in Deutschland nur sieben bis acht Marathonläufe im Jahr. Jetzt sind es über 200.“ Einmal mehr zieht in Duisburg der Halbmarathon. 2312 Anmeldungen gingen bis zum Dienstag in der SSB-Geschäftsstelle an der Bertaallee ein. Einen Rekord gibt es aber trotzdem: 45 Nationen – so viele wie nie zuvor – sind am Sonntag in Duisburg vertreten.
Bislang ohne Kreth und Möller
In den Meldelisten fehlen noch einige Stammgäste. Der Duisburger Halbmarathon-Spezialist Karol Grunenberg geht in diesem Jahr nicht an den Start. Von den ASV-Assen Magnus Kreth und Antje Möller, die in den letzten Jahren den Duisburger Marathon geprägt haben, liegt bislang keine Meldung vor. „Magnus trat in diesem Jahr noch nicht in Erscheinung. Ich glaube nicht, dass er dabei sein wird“, sagt Organisations-Mitarbeiter Jörg Bunert.

Auf der langen Distanz tauchte auch Karsten Kruck in diesem Jahr noch nicht auf, aber dafür hat sich der Läufer des ASV Duisburg bereits fest angemeldet und gehört auch direkt dem Favoritenkreis an. Kruck gewann den Lauf schon vor zwei Jahren, ohne vorher auf einer längeren Strecke unterwegs gewesen zu sein. Im Kampf um den Sieg läuft es auf ein interessantes Duell hinaus. Björn Tertünte, Mitglied in Krucks Trainingsgruppe, könnte es seinem Meister am Sonntag zeigen. Mit Robert Jäkel (TuS Lintorf) ist der Sieger aus dem Jahr 2007 mit von der Partie.
Henneken läuft zweimal
Bei den Frauen geht Glady Just, die ebenfalls für den TuS Lintorf läuft, als Favoritin in das Rennen. Die Britin ist für eine Zeit unter drei Stunden gut. Die Kölnerin Claudia Maria Henneken kämpft gleich zweimal um eine vordere Platzierung. Wie schon im letzten Jahr nimmt sie die Marathon-Distanz gleich zweimal in Angriff: erst auf Inlinern, dann anschließend in Laufschuhen.
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