Ehrenamt

Winfried Voegelin erhält die Sportplakette des Landes NRW

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Winfried Voegelin nahm in Solingen die Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen entgegen.

Winfried Voegelin nahm in Solingen die Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen entgegen.

Foto: Landessportbund NRW / LSB

Solingen.  Bescheidenheit im Scheinwerferlicht: Winfried Voegelin erhält in Solingen für große Verdienste im Ehrenamt die Sportplakette des Landes NRW.

Winfried Voegelin ist eine große Ehre zuteil geworden. Der Bottroper, der sich jahrzehntelang für den Handball- und Leichtathletik-Sport der Stadt eingesetzt hat, erhielt in Solingen vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen die höchste Auszeichnung fürs Ehrenamt: die Sportplakette.

Die Staatsekretärin für Sport und Ehrenamt, Andrea Milz, hat am 18. Oktober in Vertretung von Ministerpräsident Hendrik Wüst die Sportplaketten des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Bei einer Festveranstaltung in der Alten Schloßfabrik in Solingen würdigte die Staatssekretärin gemeinsam mit dem Präsidenten des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, Stefan Klett, die Verdienste von 16 Bürgerinnen und Bürgern, die sich nachhaltig im Sport engagieren.

Die Sportplakette ist die höchste Auszeichnung, die das Land für herausragendes Engagement im Sport vergibt. Seit Gründung der Stiftung 1959 durch die damalige Landesregierung wurden lediglich 956 ehrenamtlich Engagierte, Sportlerinnen und Sportler sowie drei Mannschaften mit der Sportplakette des Landes ausgezeichnet.

Andrea Milz betont die Vorbildfunktion der Geehrten

In diesem Jahr wurde die Sportplakette für den Ehrungsjahrgang 2023 an insgesamt 16 Bürgerinnen und Bürger des Landes NRW verliehen; und einer dieser Bürger ist Winfried Voegelin, gegenwärtig Mitglied im Ältestenrat des Bottroper Sportbundes.

„Sie repräsentieren das Sportland Nordrhein-Westfalen in seiner gesamten Vielfalt“, sagte Staatssekretärin Andrea Milz. „Sie ermöglichen Breitensportangebote für alle, organisieren den Wettkampfsport oder erbringen Spitzenleistungen als Aktive. Damit sind sie Vorbilder für andere. Es ist mir eine große Freude, den Engagierten mit dieser Auszeichnung meinen herzlichsten Dank auszusprechen und sie auch in ihrer Vorbildfunktion zu stärken.“

Die Festveranstaltung in der Alten Schloßfabrik in Solingen wurde von Rainer Wolf vor zahlreichen Gästen aus Politik und Sport moderiert. In der Agenda zur Ehrung des Bottropers steht: Winfried Voegelin war Leichtathlet und setzt sich seitdem in herausragender Weise für Leichtathletik und Handball ein.

Für den Leichtathletik-Verband Nordrhein bringt er sich seit 1957 als Kampfrichter ein. Er war 46 Jahre lang Schiedsrichter bis zur 2. Bundesliga und 13 Jahre lang Schiedsrichterwart im Handballverband Niederrhein. Parallel engagierte er sich im Bottroper Sportbund und im Kreis Rhein-Lippe/Region Nord in verschiedenen Ämtern.

Voegelin holte die Einrad-Weltmeisterschaft nach Bottrop

Als Zweiter Vorsitzender der DJK Adler 07 Bottrop organisierte er 1998 die Einrad-WM. Seit 2002 wirkt er als Sportabzeichen-Beauftragter und im Ältestenrat des Bottroper Sportbundes. 2010 war er Mitorganisator der Internationalen Meisterschaften für den Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW. 2014 bis 2021 wirkte er als Sportwart beim LC Adler Bottrop und betreut bis heute das Seniorensportangebot.

Winfried Voegelin erhielt vom Handballverband Niederrhein 1971 den Kreis-Ehrenbrief, 1973 den Verbands-Ehrenbrief und 1990 die Goldene Ehrennadel. Der Westdeutsche Handball-Verband verlieh ihm 1983 seine Silberne Ehrennadel.

Für sein Engagement in der Leichtathletik erhielt er 1991 die DJK-Ehrenurkunde. Der Leichtathletik-Verband Nordrhein überreichte ihm 1993 die Ehrennadel in Silber und 2004 in Gold. Der Deutsche Leichtathletik-Verband verlieh ihm 2005 die Ehrennadel in Silber und 2015 die Ehrennadel in Gold. Die Stadt Bottrop ehrte ihn 2016 mit ihrer Sportplakette. Seit 2022 ist Winfried Voegelin Ehrensportwart des LC Adler Bottrop.“

Winfried Voegelin: Man benötigt ein Umfeld, das einen unterstützt

Dem Geehrten selbst war die große Bühne in Solingen eher Pflicht als Kür: „Ich stehe nicht so gerne im Scheinwerferlicht. Die vielen Ehrungen, die mir in meinem Leben zuteil wurden, habe ich immer im Stillen mitgenommen.“ Die Nachricht, dass er die höchste Sport-Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten solle, habe ihn sehr überrascht: „Wenn man 70 Jahre lang Sport treibt und dann noch eine Medaille bekommt, dann ist das schon etwas ganz Besonderes. Natürlich habe ich mich sehr darüber gefreut.“

Auch wenn sich Voegelins Enkel längst in Sportvereinen engagieren, erfüllt den Bottroper die Zukunft ehrenamtlicher Arbeit mit Sorge: „Es gibt nicht mehr so viele, die diese Zeit zur Verfügung stellen können. Das beobachte ich schon seit vielen Jahren.“ Zeit fürs Ehrenamt aufzubringen, sein in vielerlei Hinsicht nicht leicht: „Man benötigt ein Umfeld, das einen unterstützt. Und das hatte ich zum Glück immer.“

Ans Aufhören denkt Winfried Voegelin noch lange nicht. Schon am 5. November nimmt er den nächsten ehrenamtlichen Termin wahr. Dann wird er die Sportlerinnen und Sportler des Herbstwaldlaufes als Starter auf die Strecke schicken: „Ich wurde darum gebeten. Und dieser Bitte komme ich natürlich gerne nach.“

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