Judo

JC 66 Bottrop kehrt mit Bronze und guten Erfahrungen zurück

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Helen Habib (r.) und der JC 66 Bottrop blieben in der Endrunde der Deutschen Meisterschaft gegen die TSG Backnang chancenlos.

Helen Habib (r.) und der JC 66 Bottrop blieben in der Endrunde der Deutschen Meisterschaft gegen die TSG Backnang chancenlos.

Foto: Heinrich Jung / FUNKE Foto Services

Speyer.  Finalrunde Deutsche Meisterschaft: Bottroperinnen bleiben gegen Backnang chancenlos, zeigen im Kampf um den Finaleinzug aber starke Leistungen.

Ein sportliches Wunder blieb dem JC 66 Bottrop am Wochenende verwehrt. Zu einer verdienten Bronzemedaille reichte es für den Judo-Bundesligisten in der Endrunde aber dennoch: Das Frauenteam des JC 66 landete im Kampf um die Deutsche Meisterschaft einmal mehr auf einem achtungsvollen dritten Rang und durfte mit Edelmetall im Gepäck am Samstagabend die Rückreise aus dem rheinland-pfälzischen Speyer antreten. Zuvor mussten sich die Bottroperinnen dem späteren Deutschen Meister im Halbfinale beugen.

Dass es für die 66er in der Runde der letzten vier Teams gegen die TSG Backnang schwer werden sollte, war den „Piratinnen“ schon im Vorfeld bewusst. Ein Sieg des JC war kaum zu erwarten, immerhin trafen die Bottroperinnen auf das wohl am stärksten besetzte Team. Anders als der JC 66, der schon durch die erfolgreichen Playoffs Bronze sicher hatten, setzte es sich der Konkurrent aus Baden-Württemberg zum Ziel, den fünften Mannschaftstitel einzufahren.

„Wir wollen aber nicht nur nach Speyer fahren, um dort die Aussicht zu genießen“, zeigte sich JC-Coach Frank Urban vor dem Endrundenduell trotzdem ehrgeizig. Urban selbst konnte in Speyer nicht anwesend sein, sodass das Team durch Lena Tefett betreut wurde.

TSG Backnang erlaubt sich kaum Fehler

Und auch wenn Backnang am Ende die volle Stärke ausspielte und sich mit 12:2 (117:17) durchzusetzen wusste, sorgten die Erlebnisse beim JC 66 dennoch für zufriedene Gesichter. „Jede unserer Kämpferinnen ist mit einem Lächeln von den Matten getreten“, äußerte sich Tefett, „dazu hatten sie auch allen Grund, denn teilweise haben wir wirklich spannende und durchaus knappe Kämpfe gesehen. Und das gegen den wohl stärksten Gegner, der über einen Kader von derart hoher Qualität verfügt.“

Die Piratinnen mussten derweil für das Halbfinale einige personelle Abstriche hinnehmen und konnten nicht ihr bestes Team aufbieten. Tefett: „Vielleicht wäre sonst sogar ein noch besseres Resultat möglich gewesen.“ So lag es an den vornehmlich vielen jungen Kämpferinnen und Eigengewächsen des Bottroper Vereins, gegen die TSG möglichst Punkte einzufahren.

Viel zu holen gab es für den Underdog gegen den hohen Favoriten im ersten Durchgang aber nicht, da sich Backnang nahezu keine Fehler erlaubte und die geballte Erfahrung ausnutzte, sodass der Kampf angesichts eines 7:0-Pausenstandes schon so gut wie entschieden war. Sarah Ischt hielt aufseiten der Bottroperinnen am längsten durch und verlangte Backnangs Katharina Menz in der Klasse bis 48 kg über die vollen vier Minuten einiges ab. Donja Vos blieb als einzige ausländische Verstärkung ebenfalls glücklos und zog gegen ihre niederländische Landsfrau Antoinette Hennink zwei Mal den Kürzeren.

Tefett: Bronze ist ein gutes Ergebnis für uns

Erst in der zweiten Runde brachte auch der JC 66 endlich durchaus verdiente Zähler auf die Ergebnisliste: Zwar musste sich Nehle Wakup im „Golden Score“ zunächst in der Klasse bis 57 kg gegen Amelie Stoll knapp geschlagen geben, danach holte Nina Güth (-52 kg) durch eine technische Wertung aber endlich den ersten JC-Sieg. Ein Punktgewinn von Helen Habib lieferte schließlich den zweiten Zähler für die 66er.

Tefett: „Wir können insgesamt sehr zufrieden sein, Bronze ist in diesem Jahr ein sehr gutes Resultat für uns.“ Immerhin haben es sich die Bottroperinnen, wie es das Herrenteam des Bundesligisten schon seit einigen Jahren praktiziert, zum Ziel gesetzt, künftig immer mehr auf die eigenen Nachwuchskräfte zu vertrauen und die stalleigenen Judoka ins Bundesligateam zu integrieren. Diesen Weg setzen die Bottroperinnen auch im kommenden Jahr unbeirrt fort.

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