Mönchengladbach. 1:0 hat Borussia Mönchengladbach gegen Hannover 96 gewonnen. Und obwohl nur ein Tor fiel, zeigten die Borussen dabei eine ansprechende Offensivleistung – und einige Spieler das Potenzial, bald aus dem Schatten von Marco Reus zu treten. Gladbachs Manager Max Eberl sieht eine "sehr gute Mischung" im Angriff.
Es dauerte auch dieses Mal nicht lange, bis der Name wieder einmal fiel, Gladbach-Manger Max Eberl höchstselbst nahm ihn in den Mund nach dem 1:0-Sieg seiner Borussia gegen Hannover 96. „Als wir Marco Reus verloren haben mit 18 Toren und elf Assists, war es wichtig, dass wir Tore wiederfinden, dass wir Assists wiederfinden.“
Genau das ist ja das große Thema bei Borussia Mönchengladbach in der laufenden Saison: Wie lässt sich die Lücke stopfen, die im Gladbacher Spiel entstand, als sich mit Reus die zentrale Offensivkraft im Sommer nach Dortmund verabschiedete? Noch immer haben sie dafür keine endgültige Lösung, aber bekommen ein immer klareres Bild, wie die Offensive der Nach-Reus-Ära funktionieren konnte. Und die Partie gegen Hannover 96 lieferte weitere Erkenntnisse.
Younes und Herrmann kombinieren
Für die Tore ist in der Hauptsache natürlich Mittelstürmer Luuk de Jong zuständig, der wie schon im Spiel gegen Eintracht Frankfurt das 1:0-Siegtor erzielte. Interessanter aber war, was dahinter geschah: Da war einmal Amin Younes, der sich immer wieder hinter seinen Sturmpartner de Jong fallen ließ und die Räume zwischen Abwehr und Mittelfeld suchte. Da war Patrick Herrmann, der nicht nur den Siegtreffer auflegte, sondern auch häufig vom rechten Flügel nach innen zog und dort auf engem Raum technisch anspruchsvoll mit Younes kombinierte.
Und da waren die defensiven Mittelfeldspieler Thorben Marx und vor allem Harvard Nordtveit, die das Offensivspiel nicht nur absicherten, sondern auch gerne den Weg nach vorne suchten und sich an den Kombinationen beteiligten, gerade Nordtveit harmonierte auf halbrechts gut mit Herrmann und Younes.
Eberl sieht "eine sehr gute Mischung"
„Du hat einen Juan, der den Ball spielen kann“, zählte Eberl auf. „Du hast Patrick Herrmann, der den Lauf machen kann, aber auch den tödlichen Ball spielen kann, du hast Amin Younes, der immer wieder zwischen den Reihen auftaucht, den Ball behaupten kann, und du hast vorne einen Vollstrecker. Also momentan hast du eine sehr gute Mischung.“
Die Last des Reus-Erbes wird auf mehrere Schultern verteilt und bislang fahren sie bei der Borussia ganz gut mit dieser Strategie: Mit 38 Punkten ist man nur einen Zähler von Platz vier entfernt und kann sich wieder mehr als berechtigte Hoffnungen aufs internationale Geschäft machen - wenn die Offensivleistung wieder so stimmt wie gegen Hannover.
„Ich denke, das war schon ganz gut, aber es geht immer noch viel besser“, meinte Younes. „Es wird von Spiel zu Spiel besser, man stimmt sich besser ab, die Laufwege werden besser.“
Vielleicht kommt dann ja irgendwann der Tag, an dem in Gladbach der Name Reus gar nicht mehr fällt.
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