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Minus 16 Grad - Städte treffen Vorkehrungen für Obdachlose

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In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sollen die Temperaturen in NRW auf bis zu minus 16 Grad fallen.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sollen die Temperaturen in NRW auf bis zu minus 16 Grad fallen.

Foto: Ralf Hirschberger / dpa

Düsseldorf.  In den nächsten Tagen sollen die Temperaturen in der Nacht auf bis zu minus 16 Grad fallen. Duisburg öffnet die U-Bahn nachts für Obdachlose.

In Nordrhein-Westfalen wird es noch kälter: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) können die Temperaturen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf minus 16 Grad sinken - die bisher niedrigste Temperatur dieses Winters. Auch am Tag herrsche leichter Dauerfrost bei Temperaturen zwischen minus vier und null Grad. Bisher hatte der DWD für die Nacht von Sonntag auf Montag mit minus 12,5 Grad in Lippstadt-Bökenförde die bislang kälteste Nacht registriert, wie der DWD am Montagmorgen mitteilte.

Die klirrende Kälte stellt für Obdachlose eine große Gefahr dar. Die Gefahr, zu erfrieren, sei größer als bei anderen Menschen, weiß Markus Lahrmann, Pressesprecher der Caritas in NRW. "Obdachlose haben oft Krankheiten oder trinken Alkohol und sind dadurch nicht in der Lage, die Warnsignale des Körpers bei extremer Kälte zu deuten." Die Städte reagieren und treffen Maßnahmen, um Obdachlose vor der Kälte zu schützen.

Notübernachtungsstellen für Wohnungslose

Die Stadt Köln hat im Winter 150 weitere Plätze für Wohnungslose eingerichtet. Die Unterkünfte sind nach Angaben der Stadt zu 80 Prozent ausgelastet. In Duisburg können Obdachlose in beheizten Schlafplätzen und zwei Notübernachtungsstellen unterkommen. In der Essener Notübernachtungsstelle gibt es nach Angaben der Stadt 58 Schlafplätze, die bei Bedarf aufgestockt werden können. Wenn die Plätze nicht ausreichen, könnten Obdachlose auch kurzfristig in Asylunterkünften aufgenommen werden.

Allerdings mieden etliche Obdachlose die Massenunterkünfte, wie Lahrmann berichtet. "Der Umgang miteinander ist oft rau und es kommt zu Übergriffen", sagt er. Oft seien die Notstellen auch überfüllt.

In Köln werden Obdachlose deshalb auch in U-Bahn-Stationen und Wartehallen der Bahnhöfe geduldet. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft öffnet die U-Bahn-Station am Hauptbahnhof auch in der Nacht. In Essen werden die Haltestellen nicht freigegeben. Dafür sind Ehrenamtliche im Einsatz: So verteilt die Gruppe "Essen packt an" zum Beispiel zwei Mal in der Woche Essen, Kaffee, Kleidung, Decken und Schlafsäcke an Obdachlose. (dpa)

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