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Real Dinslaken schließt Ende März - das Aus ist endgültig

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Das endgültige Aus für den Real in Dinslaken ist beschlossen.

Das endgültige Aus für den Real in Dinslaken ist beschlossen.

Foto: Heiko Kempken / FUNKE Foto Services

Dinslaken.  Es gibt keine Hoffnung mehr für die Mitarbeiter des Real Dinslaken: Die Filiale schließt zum 31. März 2024. Niemand hatte Interesse an dem Markt.

Jetzt ist es endgültig: Es gibt keine Rettung mehr für den Real in Dinslaken. Die Filiale wird zum 31. März schließen – als einer von 45 „mein Real“-Märkten. In Dinslaken sind rund 80 Mitarbeiter von der Schließung betroffen.

Für 18 „mein Real“-Standorte wurden neue Betreiber gefunden. Mindestens 13 Märkte gehen an die Rewe Group, drei Märkte an Kaufland und ein Markt an Edeka. Ein weiterer Standort wurde bereits an die Rewe Group übergeben, so die Real GmbH. Durch die Übertragungen – die zum Teil noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Vermieter und des Bundeskartellamts stehen – kann der Geschäftsbetrieb in den entsprechenden Märkten fortgeführt werden, „mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern“. Die verbleibenden 45 mein real-Märkte werden bis zum 31. März 2024 geschlossen, „da für diese Standorte trotz intensiver Bemühungen bisher kein Abnehmer gefunden werden konnte“, so die Mitteilung.

Mitarbeiter des Real Dinslaken haben jahrelang um ihre Jobs gefürchtet

Für die Mitarbeiter des Real in Dinslaken nimmt eine jahrelange Odyssee damit ein trauriges Ende. Im Jahr 2020 hat die Metro die 276 Real-Märkte an die SCP-Group abgegeben. Die Filialen wurden nach und nach veräußert - an Globus, Kaufland und Edeka. Die Dinslakener Filiale gehörte schon damals zu den 62 Filialen, an denen keiner der Konzerne Interesse zeigte. Im Jahr 2022 schöpften die Mitarbeiter noch einmal Hoffnung: Die verbleibenden Märkte gingen an die Unternehmerfamilie Tischendorfund unter dem Namen „Mein Real“an den Start. Der Optimusmus währte nicht lange: Etwas mehr als ein Jahr später, im September 2023, beantragte die Kette Insolvenz in Eigenverwaltung. Dennoch wurden bei Real Dinslaken zuletzt noch Frischetheken erneuert – wieder ein wenig Hoffnung. Bis jetzt.

Schließung sei „unvermeidlich“

Bojan Luncer, Vorsitzender der Geschäftsführung der real GmbH, betont, durch die Übertragung an Rewe, Kaufland und Edeka für etwa 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „eine langfristige Zukunftsperspektive“ gesichert zu haben. Aber trotz „intensiver Bemühungen ist die Schließung von Märkten angesichts der schwierigen Lage der real GmbH jedoch unvermeidlich. Die Entscheidung dazu haben wir nach sorgfältiger Prüfung aller Alternativen getroffen. Wir sind uns der persönlichen Auswirkungen der Schließungen auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst und werden diese schwierige Übergangsphase für sie so respektvoll und fair wie nur möglich gestalten. Wir führen derzeit mit dem Betriebsrat konstruktive Gespräche mit dem Ziel, Interessenausgleich und Sozialplan abzuschließen.“

Die Wahrung aller rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Lieferanten habe für die real GmbH oberste Priorität, insbesondere die Sicherstellung der Lohn- und Gehaltszahlungen an alle Beschäftigten. Der Geschäftsbetrieb der von der Schließung betroffenen mein real-Märkte werde bis Ende März 2024 „normal fortgesetzt. Kunden bekommen bis dahin weiter das umfassende Einkaufserlebnis geboten, das sie von mein real gewohnt sind.“ (aha)

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