Berlin Einer Auflistung zufolge hat Putin im vergangenen Jahr 114.000 Euro verdient und vergleichsweise wenig Besitz. Daran gibt es Zweifel.
Der russische Präsident Wladimir Putin soll im vergangenen Jahr etwa 114.000 Euro verdient haben. Das gab der Kreml am Freitag in einer Veröffentlichung der offiziellen Einkünfte des 69-Jährigen an. Der Auflistung zufolge soll Putin bescheidener leben, als viele annehmen dürften. An der Erklärung gibt es allerdings Zweifel.
10,2 Millionen Rubel Jahreseinnahmen, eine 77 Quadratmeter große Wohnung, drei Autos und ein Pkw-Anhänger sollen im Besitz des russischen Präsidenten sein.
So erklärt es zumindest das Präsidialamt, in dem Putin bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten regiert. Doch Kritikerinnen und Kritiker vermuten, dass die Zahlen nicht der Wahrheit entsprechen. Mehr zum Thema: So hoch dürfte Putins Vermögen wirklich sein.

Putin soll laut Recherchen einen Palast am Schwarzmeer haben
Weil Putin und dem Kreml immer wieder Korruption vorgeworfen wird, könnte der Präsident tatsächlich viel reicher sein als den offiziellen Angaben zufolge. Besonders im Internet sorgte die Kreml-Mitteilung für Spott und Stirnrunzeln.
So haben unter anderem Recherchen des inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny mehrfach Korruptionsskandale aufgedeckt. Im vergangenen Jahr hatte Nawalnys Team in einem Film erklärt, Putin besitze einen Riesen-Palast an der Schwarzmeerküste und verschleiere Besitzverhältnisse. Der Kreml bezeichnete die Ergebnisse der Recherche damals als "Unsinn" und "Lüge".
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Glaubt man der aktuellen Auflistung des Kremls, war Präsident Putin im vergangenen Jahr nicht einmal der russische Politiker mit dem höchsten Einkommen: Die Einkünfte von Handelsminister Denis Manturow waren mit 7,9 Millionen Euro (704,7 Millionen Rubel) um ein Vielfaches höher.
Im Kreml selbst soll der Sonderbeauftragte Wladimir Medinski mit 1,2 Millionen Euro (106,7 Millionen Rubel) dagegen am meisten verdient haben. Er leitet derzeit für die russische Seite die Friedensverhandlungen mit der Ukraine. (dpa/reba)
Dieser Artikel ist zuerst auf waz.de erschienen.
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