Berlin
Mit einem Zapfenstreich endet die Amtszeit des elften Bundespräsidenten. Seine Stimme will er weiterhin erheben. Einige Pläne hat er bereits.
Joachim Gauck macht schon etwas früher Schluss. Offiziell endet die Amtszeit des Bundespräsidenten erst in der Nacht zu Sonntag, aber sein Büro im Schloss Bellevue hat er bereits am Donnerstag geräumt. „Nach dem Zapfenstreich fällt der Hammer“, hat Gauck gut gelaunt verkündet, am Freitagabend war es so weit: Die Bundeswehr verabschiedete den Präsidenten mit einem Großen Zapfenstreich im Schlosspark.
600 Gäste waren zu Gaucks Ehren gekommen, auch das halbe Bundeskabinett erschien – die Kanzlerin allerdings fehlte. Angela Merkel war wegen ihres Washingtonbesuchs entschuldigt. Doch erinnerte ihr Fernbleiben ein wenig auch daran, dass sie Gauck als Präsidenten gern verhindert hätte – was nichts daran änderte, dass sie dann doch gut mit ihm zusammenarbeitete.
Gauck war mit Freude Präsident Drei Lieder durfte sich Gauck, einer Tradition folgend, vom Musikkorps der Bundeswehr wünschen. Er zeigte mit der Auswahl seine vielfältigen Wurzeln als Freiheitslehrer, ehemaliger DDR-Bürger und Pastor: Zwischen Serenade und dem eigentlichen Zapfenstreich erklangen für ihn das Volkslied „Freiheit, die ich meine“, die Ostrock-Hymne „Über sieben Brücken musst du gehn“ und der Luther-Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“.
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Diesen Weg wird Bundespräsident Joachim Gauck mit Lebensgefährtin Daniela Schadt nicht mehr oft gehen: zurück ins Schloss Bellevue nach dem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr zu seiner Verabschiedung.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Am Sonntag empfängt er dort seinen Nachfolger Frank-Walter Steinmeier zur Amtsübergabe.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Die Fackelträger stehen bei der Verabschiedung von Gauck am Schloss Bellevue in Berlin. Nach fünf Jahren scheidet Gauck aus dem Amt.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Gauck steht mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, auf dem Podest.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Soldaten beim Großen Zapfenstreich.
Foto: HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Zu den drei Musikstücken, die Gauck sich wünschen durfte, gehörte auch „Über sieben Brücken musst Du gehn“ von Karat.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Der Große Zapfenstreich folgt einem genau festgelegten Ablauf.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
„Helm ab zum Gebet!“
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Gauck auf dem Weg zum Podest.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Daniela Schadt saß neben dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler mit Frau Eva-Luise, Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD), Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt trifft ein mit David Gill (rechts), Chef des Bundespräsidialamts.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Hier marschieren die Soldaten im Vorfeld der Verabschiedung auf.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Mitarbeiter hatten Gauck und Lebensgefährtin Daniela Schadt zuvor im Schloss ein Apfelbäumchen geschenkt. Es ist eine Pflanze einer neuen Sorte, die seinen Namen trägt.
Foto: Jesco Denzel / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Diesen Weg wird Bundespräsident Joachim Gauck mit Lebensgefährtin Daniela Schadt nicht mehr oft gehen: zurück ins Schloss Bellevue nach dem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr zu seiner Verabschiedung.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Am Sonntag empfängt er dort seinen Nachfolger Frank-Walter Steinmeier zur Amtsübergabe.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Die Fackelträger stehen bei der Verabschiedung von Gauck am Schloss Bellevue in Berlin. Nach fünf Jahren scheidet Gauck aus dem Amt.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Gauck steht mit Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, auf dem Podest.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Soldaten beim Großen Zapfenstreich.
Foto: HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Zu den drei Musikstücken, die Gauck sich wünschen durfte, gehörte auch „Über sieben Brücken musst Du gehn“ von Karat.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Der Große Zapfenstreich folgt einem genau festgelegten Ablauf.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
„Helm ab zum Gebet!“
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Gauck auf dem Weg zum Podest.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Daniela Schadt saß neben dem ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler mit Frau Eva-Luise, Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD), Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD), Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt trifft ein mit David Gill (rechts), Chef des Bundespräsidialamts.
Foto: Bernd Von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Hier marschieren die Soldaten im Vorfeld der Verabschiedung auf.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Gauck-Abschied mit Zapfenstreich
Mitarbeiter hatten Gauck und Lebensgefährtin Daniela Schadt zuvor im Schloss ein Apfelbäumchen geschenkt. Es ist eine Pflanze einer neuen Sorte, die seinen Namen trägt.
Foto: Jesco Denzel / dpa
Da machte sich doch noch Wehmut breit beim Staatsoberhaupt. Gauck war ja mit Freude Präsident. Der 77-Jährige hätte gern noch eine zweite Amtszeit drangehängt, wenn er nicht altersbedingte Gesundheitsbeschwerden befürchtet hätte. „Ich bin noch voller Leidenschaft“, sagt er. Aber er hat auch die Bürde des Amtes gespürt, die Belastung war größer als erwartet. So ist bei ihm am Ende doch eine gewisse Erleichterung zu spüren. Er freue sich auf Erholung, Entspannung, eine „Verschnaufpause“, gesteht Gauck. Und darauf, „mal ganz spontan auf die Straße zu gehen, durch Läden zu bummeln oder mit dem Fahrrad um den Block zu fahren“
Im Land ein „Netzwerk des Guten“ Am meisten vermissen wird er umgekehrt die vielen Begegnungen. Diese Woche in Mecklenburg-Vorpommern bei seinem letzten offiziellen Besuchstermin genoss der Präsident das Bad in der Menge: Er drückte die Hände von Passanten, schrieb Autogramme, posierte für Selfies. Gauck warb auch noch einmal für bürgerschaftliches Engagement.
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik. Seine Amtszeit endete offiziell am 18. März 2017. Diese Fotostrecke zeigt weitere Bilder seiner Karriere.
Foto: Tobias Schwarz / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Gauck wurde am 24. Januar 1940 in Rostock geboren, wo er später auch zur Schule ging und Theologie studierte.
Foto: Fredrik Von Erichsen / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Vereidigung: Bundespräsident Joachim Gauck sprach am 23. März 2012 im Bundestag in Berlin den Amtseid. Rechts: Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU).
Foto: Rainer Jensen / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Von Anfang an hatte Joachim Gauck bei den Bürgern großen Rückhalt – so wie bei diesem Demonstranten, der sich für seine Wahl ausgesprochen hatte.
Foto: Rolf Zöllner / © epd-bild / Rolf Zöllner
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Keine einfache Beziehung: Bundeskanzlerin Angela Merkel (r.) hatte Gauck als Bundespräsidenten eigentlich nicht auf der Liste. Erst als ihr damaliger Koalitionspartner FDP für Gauck votierte, schaltete auch Merkel um.
Foto: Britta Pedersen / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Das Paar: Joachim Gaucks Lebensgefährtin Daniela Schadt war die First Lady.
Foto: Pool / Getty Images
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Joachim Gauck mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt (r.) und seiner Tochter Gesine Lange (l.).
Foto: Peter Roggenthin / © epd-bild / Peter Roggenthin
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Vom Pfarrer zum Politiker: Joachim Gauck hatte sich in seinen Jahren als Pastor im Dienst der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs immer wieder kritisch gegenüber der DDR-Regierung geäußert.
Foto: Hans-Peter Stiebing / epd
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Als die Widerstandsbewegung Fahrt aufnahm, war er Mitbegründer des Neuen Forums und dessen Sprecher in Rostock.
Foto: imago stock&people / imago/Rolf Zöllner
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Als Abgeordneter des Neuen Forums in der DDR-Volkskammer begann für Joachim Gauck die politische Laufbahn. Hier bespricht er sich mit Markus Meckel (SPD).
Foto: Stana
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Die konstituierende Sitzung der neuen Volkskammer der DDR im Jahr 1990: Joachim Gauck mit Wolfgang Ullmann von den Grünen. Gauck zog als Abgeordneter der Bürgerbewegungen, die sich im Bündnis 90 zusammengeschlossen hatten, in die Volkskammer ein. Er wurde zum Chef des Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit gewählt.
Foto: Stana / imago
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker berief Gauck, den die Stasi einst selbst überwachen ließ, am 3. Oktober 1990 zum Sonderbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Die zuständige Behörde, die die Unterlagen der Stasi danach verwaltete und erforschte, wurde auch „Gauck-Behörde“ genannt.
Foto: imago / imago stock&people
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen sorgte Joachim Gauck dafür, dass ab 1992 Bürgerrechtler Einsicht in ihre Akten nehmen konnten.
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Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Joachim Gauck an seinem Schreibtisch in der „Gauck-Behörde“ in Berlin. 1995 wurde er vom Bundestag für eine zweite Amtszeit zum Leiter berufen. 2000 schied er aus der Behörde aus, weil per Gesetz nur zwei Amtszeiten an der Spitze der Einrichtung möglich sind.
Foto: Rolf Zöllner / © epd-bild / Rolf Zöllner
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Joachim Gauck in der heimeligen Höhle des Löwen – dem sogenannten Kupferkessel der ehemaligen Stasi-Zentrale in der Ruschestrasse in Berlin.
Foto: Rolf Zöllner / © epd-bild / Rolf Zöllner
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Seine Stimme hat stets Gewicht: Joachim Gauck während einer Rede vor dem Bundestag zehn Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer.
Foto: Reuters Photographer / REUTERS
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Im Schatten der Grenze: Joachim Gauck am ehemaligen Grenzzaun der DDR in Hötensleben (Sachsen-Anhalt), der dort seit Januar 1990 unter Denkmalschutz steht.
Foto: Drechsler, Frank / © epd-bild / Frank Drechsler
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Nach seiner Zeit als Sonderbeauftragter für die Stasi-Unterlagen war Gauck oft als Gast in politischen Diskussionsrunden und Talkshows zu sehen. Der parteilose Gauck trat auch in Ehrenämtern für seine freiheitlich-liberale Politik ein. Ebenso ging er im Jahr 2001 seinem einstigen Berufswunsch nach – als Journalist. Von Januar bis November moderierte er die ARD-Talkshow „Joachim Gauck“, in der er unter anderem auch mit der heutigen Kanzlerin Angela Merkel eine Gesprächspartnerin fand.
Foto: imago stock&people / imago/teutopress
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Vertauschte Rollen: Christian Wulff musste nach mehreren Vorwürfen der Vorteilsnahme im Amt am 17. Februar 2012 als Bundespräsident zurücktreten. Gauck wurde in der folgenden Woche von Union, FDP, SPD und Grünen als gemeinsamer Kandidat vorgestellt. Am 18. März 2012 wurde Gauck zum Bundespräsidenten gewählt, bei seiner Vereidigung vier Tage später erhielt er die Gratulationen von Wulff, die er gut eineinhalb Jahre zuvor in die andere Richtung gerichtet hatte.
Foto: imago stock&people
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Präsidenten unter sich: Joachim Gauck 2012 im Gespräch mit einem seiner Amtsvorgänger, Richard von Weizsäcker († 31. Januar 2015).
Foto: Andreas Schoelzel / © epd-bild / Andreas Schoelzel
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Präsident trifft Pontifex: Der damals noch amtierende Papst Benedikt XVI. empfing Joachim Gauck im Dezember 2012 im Vatikan zur Privataudienz.
Foto: Cristian Gennari / © epd-bild / Gennari / Siciliani
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Zurück zu den Wurzeln: Der frühere DDR-Bürgerrechtler Gauck bei einer Gedenkfeier in Leipzig, wo im Oktober 2013 mit einer „89" aus brennenden Kerzen der friedlichen Revolution von 1989 gedacht wurde.
Foto: Jens Schlüter / © epd-bild / Jens Schlüter
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Der Präsident und die Kanzlerin: Im Dezember 2013 überreichte Joachim Gauck Angela Merkel nach ihrem Wahlsieg die Ernennungsurkunde.
Foto: REUTERS / FABRIZIO BENSCH / REUTERS
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Mir nach! Bundespräsident Joachim Gauck im Januar 2014 mit jungen Sternsingern im Schloss Bellevue.
Foto: Rolf Zöllner / © epd-bild / Rolf Zöllner
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Gedenken an den Holocaust: Joachim Gauck legte im Mai 2014 in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar eine Blume für die Opfer der Nazi-Gewalt nieder.
Foto: Maik Schuck / epd
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Arm in Arm: Joachim Gauck mit Mitgliedern der Bundesregierung bei einer Mahnwache gemeinsam mit muslimischen Verbänden vor dem Brandenburger Tor in Berlin. Sie wollten damit nach dem Anschlag auf das französische Satire-Magazin „Charlie Hebdo" im Januar 2015 für Weltoffenheit und gegen die Vereinnahmung der Religion für Gewalt demonstrieren.
Foto: Rolf Zoellner
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Eine von vielen viel beachteten Reden hielt Joachim Gauck im Februar 2015 in Dresden zum 70. Jahrestag der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg.
Foto: Matthias Schumann
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Cheers, Majestät! Gauck prostete der britischen Queen Elizabeth bei deren Besuch in Berlin im Juni 2015 zu.
Foto: REUTERS / POOL / REUTERS
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Gemeinsame Trauer: Joachim Gauck mit Susanne Schmidt, Tochter von Altbundeskanzler Helmut Schmidt, nach der Trauerfeier für den verstorbenen SPD-Politiker im November 2015 in Hamburg.
Foto: REUTERS / KAI PFAFFENBACH / REUTERS
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Eine Ehrung von vielen: Ende 2015 erhielt Joachim Gauck den Ehrendoktortitel der Jüdischen Universität von Jerusalem.
Foto: REUTERS / AMIR COHEN / REUTERS
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Daumen hoch: Joachim Gauck sprach sich als Bundespräsident stets für Optimismus und gegen Verzagtheit aus.
Foto: REUTERS / CHRIS WATTIE / REUTERS
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Ein Protestant zu Gast bei Katholiken: Gauck fühlte sich bei einer Podiumsdiskussion auf dem Katholikentag in Leipzig im Mai 2016 sichtlich wohl.
Foto: Jan Woitas / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Gauck im Mai 2016 während der Feierlichkeiten zum Gedenken an die Seeschlacht während des 1. Weltkriegs vor 100 Jahren bei Kirkwall (Großbritannien) auf der deutschen Fregatte „Schleswig-Holstein“.
Foto: Guido Bergmann / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Gemeinsam mit der britischen Prinzessin Anne legte Joachim Gauck am 31. Mai 2016 an der Gedenkstätte von Lyness Naval auf den Orkney Inseln einen Kranz für die Opfer der Schlacht von Jutland vor 100 Jahren nieder.
Foto: HANDOUT / REUTERS
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Joachim Gauck als Fußballfan: Im Mai 2016 überreichte er den Fußballerinnen des VfL Wolfsburg den Pokal nach deren Sieg im DFB-Pokalfinale in Köln gegen den SC Sand.
Foto: Mika Volkmann / Bongarts/Getty Images
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Bei der Eröffnung der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für Sportler mit und ohne Behinderung am 3. Juni 2016 nahm Bundespräsident Joachim Gauck im Rollstuhl Platz.
Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Drei Tage später steht der Abschied fest: Am 6. Juni 2016 erklärte Joachim Gauck offiziell seinen Verzicht auf eine zweite Amtszeit.
Foto: Jan Woitas / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
„Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, sagte der 77-Jährige sichtlich bewegt.
Foto: Wolfgang Kumm / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Viele Spitzenpolitiker bedauerten die Entscheidung Gaucks. Auch Kanzlerin Angela Merkel sagte: „Ich hätte mir eine zweite Amtszeit gewünscht.“
Foto: Wolfgang Kumm / dpa
Joachim Gauck: Sein Leben in Bildern
Sein Nachfolger Frank-Walter Steinmeier wurde am 12. Februar mit großer Mehrheit zum zwölften Bundespräsidenten gewählt.
Foto: REUTERS / HANNIBAL HANSCHKE / REUTERS
In Stralsund lobte er: „Dieses Land ist durchzogen von einem Netzwerk der Guten“, das sei ihm im Lauf seiner Amtszeit bewusst geworden. Dass man „dieses andere, funktionierende, gute und engagierte Deutschland“ kennenlernen könne, immer wieder mit engagierten Bürgern zusammenkomme, sei „das Schönste am Präsidentenamt“.
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Theodor Heuss (FDP) war der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1959. Heuss diente in der orientierungslosen Nachkriegszeit durch seine liberal-demokratische Haltung vielen Menschen als Vorbild. Für ihn waren „Demokratie und Freiheit nicht nur Worte, sondern lebensgestaltende Werte“. Auch im Ausland warb er mit Erfolg für das aufstrebende Deutschland.
Foto: Pelikan / © epd-bild / KEYSTONE
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Auch Heinrich Lübke (CDU) wurde für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Er war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesversammlung wählt den Bundespräsidenten für die Dauer von fünf Jahren. Nur eine einmalige Wiederwahl ist zulässig.
Foto: Keystone / © epd-bild / Keystone
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Zum dritten deutschen Bundespräsidenten wurde 1969 Gustav Heinemann (SPD) gewählt. Er führte das Amt fünf Jahre aus – bis 1974. Der Nationalökonom und Jurist, damals Mitglied der CDU, wurde am 20. September 1949 von Konrad Adenauer zum ersten Innenminister der Bundesrepublik berufen. 1957 trat Heinemann in die SPD ein und wurde Mitglied des Bundestages. Während der großen Koalition von 1966 bis 1969 amtierte er als Justizminister. Von 1949 bis 1955 leitete er als Präses die EKD-Synode; der rheinischen Kirchenleitung gehörte er von 1945 bis 1962, dem Rat der EKD bis 1961 an.
Foto: Keystone / © epd-bild / Keystone
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Walter Scheel (FDP) war von 1974 bis 1979 im Amt und somit vierter Bundespräsident. Das Amt des Bundespräsidenten wird stark von der Persönlichkeit des Amtsinhabers geprägt. Trotz geringer Machtbefugnisse ...
Foto: Rainer Unkel / imago
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... verfügt dieser vor allem mit seinen Reden über erhebliche Möglichkeiten der öffentlichen Wirkung.
Foto: teutopress / imago stock&people
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Von 1979 bis 1984 bekleidete Karl Carstens (CDU) das höchste Amt im Staat.
Foto: Sven Simon
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Richard von Weizsäcker (CDU) wurde auch für eine zweite Amtszeit wiedergewählt und war von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident – der sechste in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Foto: Kraufmann&Kraufmann / imago stock&people
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Roman Herzog (CDU) wurde 1994 von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten gewählt und bekleidete das Amt bis 1999.
Foto: Hoffmann
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Zweimal scheiterte Johannes Rau (SPD) bei dem Versuch, in die höchsten Staatsämter aufzusteigen: 1987 als Kanzlerkandidat und 1993 als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai 1999 wurde Johannes Rau im zweiten Wahlgang zum neuen Bundespräsidenten und Nachfolger von Roman Herzog (CDU) gewählt. Er bekleidete das Amt bis 2004.
Foto: Neetz, Norbert / © epd-bild / Norbert Neetz
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Große Reputation bei den Landsleuten und im Ausland erwarb der neunte Bundespräsident Horst Köhler (CDU) von 2004 bis 2010. Köhler trat ein Jahr nach seiner Wiederwahl überraschend am 31. Mai 2010 zurück. Sein Nachfolger ...
Foto: Peter Endig / © epd-bild/Peter Endig/dpa-Poolf
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... Christian Wulff (CDU) hielt es nur zwei Jahre (2010 bis 2012) im Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin aus. Er erklärte im Februar 2012 nach knapp 20 Monaten im Amt seinen Rücktritt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ...
Foto: REUTERS / FABIAN BIMMER / REUTERS
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme gegen ihn eingeleitet. Der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht, die Ermittlungen wurden eingestellt.
Foto: REUTERS / POOL / REUTERS
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik. Am 6. Juni 2016 erklärte der parteilose 77-jährige Amtsinhaber öffentlich, ...
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... aus Altersgründen nicht erneut kandidieren zu wollen. „Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann“. Gaucks Amtszeit endet offiziell am 18. März.
Foto: Fredrik Von Erichsen / dpa
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Frank-Walter Steinmeier ist am 12. Februar von der Bundesversammlung in Berlin im ersten Wahlgang mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Nachfolger Gaucks und somit zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Der 61-Jährige stammt aus dem nordrhein-westfälischen Brakelsiek. Seine politische Karriere begann Steinmeier 1993 als Büroleiter des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Kanzlers Gerhard Schröder (SPD). Später war er Kanzleramtschef und bereits in der großen Koalition von 2005 bis 2009 Außenminister.
Foto: FABRIZIO BENSCH / REUTERS
Mehrheit der Deutschen wird sich positiv erinnern So endete seine letzte Rede als Staatsoberhaupt mit einem Dank an alle Ehrenamtler: „Ich danke Ihnen, dass Sie dieses unser Vaterland schön gemacht haben und schön machen. Bleiben Sie dabei.“ Was bleibt von ihm? Die große Mehrheit der Deutschen wird ihn als guten, vielleicht sogar besonders guten Präsidenten in Erinnerung behalten. Einer, der dem Amt nach den unglücklichen Abgängen von Christian Wulff und Horst Köhler die Würde zurückgegeben hat. Und der als Staatsoberhaupt ungewöhnlich viel Emotionen zeigte.
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Theodor Heuss (FDP) war der erste Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Er bekleidete das Amt von 1949 bis 1959. Heuss diente in der orientierungslosen Nachkriegszeit durch seine liberal-demokratische Haltung vielen Menschen als Vorbild. Für ihn waren „Demokratie und Freiheit nicht nur Worte, sondern lebensgestaltende Werte“. Auch im Ausland warb er mit Erfolg für das aufstrebende Deutschland.
Foto: Pelikan / © epd-bild / KEYSTONE
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Auch Heinrich Lübke (CDU) wurde für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Er war von 1959 bis 1969 der zweite Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Die Bundesversammlung wählt den Bundespräsidenten für die Dauer von fünf Jahren. Nur eine einmalige Wiederwahl ist zulässig.
Foto: Keystone / © epd-bild / Keystone
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Zum dritten deutschen Bundespräsidenten wurde 1969 Gustav Heinemann (SPD) gewählt. Er führte das Amt fünf Jahre aus – bis 1974. Der Nationalökonom und Jurist, damals Mitglied der CDU, wurde am 20. September 1949 von Konrad Adenauer zum ersten Innenminister der Bundesrepublik berufen. 1957 trat Heinemann in die SPD ein und wurde Mitglied des Bundestages. Während der großen Koalition von 1966 bis 1969 amtierte er als Justizminister. Von 1949 bis 1955 leitete er als Präses die EKD-Synode; der rheinischen Kirchenleitung gehörte er von 1945 bis 1962, dem Rat der EKD bis 1961 an.
Foto: Keystone / © epd-bild / Keystone
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Walter Scheel (FDP) war von 1974 bis 1979 im Amt und somit vierter Bundespräsident. Das Amt des Bundespräsidenten wird stark von der Persönlichkeit des Amtsinhabers geprägt. Trotz geringer Machtbefugnisse ...
Foto: Rainer Unkel / imago
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... verfügt dieser vor allem mit seinen Reden über erhebliche Möglichkeiten der öffentlichen Wirkung.
Foto: teutopress / imago stock&people
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Von 1979 bis 1984 bekleidete Karl Carstens (CDU) das höchste Amt im Staat.
Foto: Sven Simon
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Richard von Weizsäcker (CDU) wurde auch für eine zweite Amtszeit wiedergewählt und war von 1984 bis 1994 deutscher Bundespräsident – der sechste in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Foto: Kraufmann&Kraufmann / imago stock&people
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Roman Herzog (CDU) wurde 1994 von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten gewählt und bekleidete das Amt bis 1999.
Foto: Hoffmann
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Zweimal scheiterte Johannes Rau (SPD) bei dem Versuch, in die höchsten Staatsämter aufzusteigen: 1987 als Kanzlerkandidat und 1993 als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Am 23. Mai 1999 wurde Johannes Rau im zweiten Wahlgang zum neuen Bundespräsidenten und Nachfolger von Roman Herzog (CDU) gewählt. Er bekleidete das Amt bis 2004.
Foto: Neetz, Norbert / © epd-bild / Norbert Neetz
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Große Reputation bei den Landsleuten und im Ausland erwarb der neunte Bundespräsident Horst Köhler (CDU) von 2004 bis 2010. Köhler trat ein Jahr nach seiner Wiederwahl überraschend am 31. Mai 2010 zurück. Sein Nachfolger ...
Foto: Peter Endig / © epd-bild/Peter Endig/dpa-Poolf
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... Christian Wulff (CDU) hielt es nur zwei Jahre (2010 bis 2012) im Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten Schloss Bellevue in Berlin aus. Er erklärte im Februar 2012 nach knapp 20 Monaten im Amt seinen Rücktritt. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft ...
Foto: REUTERS / FABIAN BIMMER / REUTERS
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorteilsannahme gegen ihn eingeleitet. Der Verdacht erhärtete sich jedoch nicht, die Ermittlungen wurden eingestellt.
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Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung Joachim Gauck zum elften Präsidenten der Bundesrepublik. Am 6. Juni 2016 erklärte der parteilose 77-jährige Amtsinhaber öffentlich, ...
Foto: Sean Gallup / Getty Images
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
... aus Altersgründen nicht erneut kandidieren zu wollen. „Ich möchte für eine erneute Zeitspanne von fünf Jahren nicht eine Energie und Vitalität voraussetzen, für die ich nicht garantieren kann“. Gaucks Amtszeit endet offiziell am 18. März.
Foto: Fredrik Von Erichsen / dpa
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Frank-Walter Steinmeier ist am 12. Februar von der Bundesversammlung in Berlin im ersten Wahlgang mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Nachfolger Gaucks und somit zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden.
Foto: Kay Nietfeld / dpa
Deutsche Bundespräsidenten seit 1949
Der 61-Jährige stammt aus dem nordrhein-westfälischen Brakelsiek. Seine politische Karriere begann Steinmeier 1993 als Büroleiter des damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Kanzlers Gerhard Schröder (SPD). Später war er Kanzleramtschef und bereits in der großen Koalition von 2005 bis 2009 Außenminister.
Foto: FABRIZIO BENSCH / REUTERS
Gauck selbst möchte, dass die Deutschen vor allem einen Satz mit ihm verbinden: „Die Freiheit der Erwachsenen heißt Verantwortung.“ Als wichtigste Rede gilt sein Auftritt bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2014, bei dem er eine größere, notfalls auch militärische Verantwortung Deutschlands in der Welt anmahnte. Auch sonst hat er in der Außenpolitik Akzente gesetzt, ohne der Regierung ins operative Geschäft zu greifen: Er warf dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schon 2014 vor, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit zu verletzen, und äußerte sich frühzeitig besorgt über US-Präsident Donald Trump. Auf eine Reise nach Russland verzichtete er bewusst.
Am Sonntag empfängt Gauck Amtsnachfolger Steinmeier Das Amt hat ihn verändert, die Zeiten haben ihn skeptischer gemacht: „Ich bin nicht mehr so optimistisch, wie ich gern sein möchte“, sagt Gauck. Er sei jetzt stärker als am Anfang vom Bewusstsein beeinflusst, dass dem demokratischen und stabilen Deutschland auch Gefahren drohten. Das wird ihn auch künftig beschäftigen. In der ersten Zeit will er sich jetzt zwar öffentlich zurückhalten, aber er wird weiter seine Stimme erheben. Klar ist schon, dass er wieder im Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ mitmischen will, über andere Aufgaben denkt er noch nach. „Ich bleibe in Berlin, weil ich wahrscheinlich noch an diesen oder jenen Stellen in Deutschland gefragt sein werde“, hat Gauck in Stralsund erklärt.
Bis Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt eine passende Wohnung gefunden haben, bleiben sie noch ein paar Monate in der Dienstvilla in Berlin-Dahlem wohnen – erst danach zieht dort sein Nachfolger Frank-Walter Steinmeier mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender ein. Am Sonntagmittag wird Gauck im Schloss Bellevue Steinmeier zur symbolischen Amtsübergabe empfangen – getroffen haben sie sich dort schon mehrmals zum Gespräch. So weiß Gauck das Amt in guten Händen. Er ist sicher: „Nach mir wird jemand kommen, der dieses Amt gut ausfüllt.“
Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier
Er ist der Ruhige und Besonnene, kein Polterer. Es ist da nur folgerichtig, dass Frank-Walter Steinmeier die Nachfolge von Joachim Gauck antritt. Am 12. Februar ist der 61-Jährige zum zwölften Bundespräsidenten gewählt worden. Die SPD-Ikone Willy Brandt gab, wie bei so vielen, auch bei Frank-Walter Steinmeier in den 70er-Jahren den Anstoß, sich in der SPD zu engagieren. „Die Neugier auf Politik wurde geboren im Streit um Ostpolitik und Misstrauensvotum gegen Willy Brandt“, so Steinmeier.
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Ein Bild aus rot-grünen Regierungszeiten: Steinmeier im Juli 2009 mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem er als Kanzleramtsminister diente.
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Machtübergabe: Der abgewählte Bundeskanzler Helmut Kohl (m.) übergab nach der Wahl im Oktober 1998 an seinen Nachfolger Gerhard Schröder (r.). Im Hintergrund mit dabei: Frank-Walter Steinmeier (l.).
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Schwierige Tage: Bei einer Anhörung zur Rolle des Bundesnachrichtendienstes während des Irak-Kriegs musste Steinmeier im Dezember 2008 als Zeuge aussagen.
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22.11.2005: Frank-Walter Steinmeier legt als Bundesaußenminister gegenüber Bundestagspräsident Norbert Lammert den Amtseid ab. Die SPD regiert als Juniorpartner in der Koalition mit der Union.
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Gute Laune auf der Regierungsbank im Bundestag: Steinmeier mit Parteifreundin Brigitte Zypries, damals Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Zypries wurde Anfang 2017 Nachfolgerin von Sigmar Gabriel und damit die erste Wirtschaftsministerin der Bundesrepublik.
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Zu Bundeskanzlerin Angela Merkel pflegte Steinmeier stets ein gutes Verhältnis. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass er bei der Bundestagswahl 2009 als Kanzlerkandidat der SPD gegen Merkel antrat. Steinmeier fuhr damals das bis dahin schlechteste Bundestagswahlergebnis für die SPD ein.
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Frank-Walter Steinmeier genießt nicht nur in der SPD große Sympathien. Über Parteigrenzen hinweg wird seine Fähigkeit zum Ausgleich gelobt.
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Wahlkampf unter Tage: Als Kanzlerkandidat der SPD 2009 besuchte Steinmeier die Zeche „Prosper-Haniel“ in Bottrop im Ruhrgebiet.
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Der Kanzlerkandidat Steinmeier im August 2009, am Abend der Landtagswahlen in mehreren Bundesländern.
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So war es im Oktober 2008: Steinmeier als Kanzlerkandidat und Franz Müntefering als SPD-Vorsitzender wollten die Partei bei der Wahl 2009 gemeinsam an die Macht führen – und scheiterten deutlich. Von 2009 bis 2013 regierte in Berlin Schwarz-Gelb.
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Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier
Als Bundesaußenminister war Frank-Walter Steinmeier auf internationalem Parkett ein wichtiger Ansprechpartner, auch für seine amerikanische Amtskollegin Condoleezza Rice. Hier ein Bild aus dem Jahr 2008.
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Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier
17. Dezember 2013: Wieder wird Frank-Walter Steinmeier Außenminister. Die Ernennungsurkunde überreicht ihm der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, zu dessen Nachfolger Steinmeier gewählt wurde.
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Steinmeier warb stets für die Integration von Flüchtlingen, hier bei einem gemeinsamen Fastenbrechen mit syrischen Flüchtlingen in Berlin während des Ramadan im Juli 2014.
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Ein bodenständiger Westfale, der als Außenminister Deutschland in der Welt vertrat: Frank-Walter Steinmeier 2015 in Berlin.
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Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender bei einer Operngala der Deutschen Aids-Stiftung in der Deutschen Oper in Berlin im Jahr 2011. Als seine Frau 2010 schwer erkrankte, spendete Frank-Walter Steinmeier ihr eine Niere und nahm dafür eine Auszeit von der Politik.
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Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier
Frank-Walter Steinmeier im Jahr 2014 mit seinem legendären Vorgänger Hans-Dietrich Genscher. Anlass war der 25. Jahrestag der Ereignisse in der bundesdeutschen Botschaft in Prag, als Genscher dafür sorgte, dass Tausende DDR-Flüchtlinge, die 1989 dort Zuflucht gesucht hatten, in die Bundesrepublik ausreisen durften. Genscher starb im März 2016.
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Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier
Das Verhältnis zu den USA liegt Steinmeier besonders am Herzen. Hier berät er sich im September 2015 mit US-Außenminister John Kerry in Berlin.
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Fußball gehört für Steinmeier zum Leben. Zehn Jahre lang spielte er für den TuS 08 Brakelsiek – anfangs in der Abwehr, dann als Libero, später im rechten Mittelfeld. „Nicht der begnadete Filigrantechniker, dafür großes Kämpferherz und langer Atem“, wie er selbst sagt. Das Foto zeigt den Außenminister mit seinem slowakischen Amtskollegen Miroslav Lajcak vor einem Spiel der beiden Nationalmannschaften bei der Euro 2016.
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Die Karriere von Frank-Walter Steinmeier
Nein, hier geht es nicht um Fußball, der Schal täuscht: Das Bild zeigt Steinmeier im Juni 2015 beim evangelischen Kirchentag in Stuttgart.
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Frank-Walter Steinmeier bei einer Rede anlässlich einer OSCE-Konferenz im September 2016 in Potsdam.
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Kraftvoll – das ist das Stichwort auch für den designierten Bundespräsidenten Steinmeier.
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Er hat es geschafft: Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht dem designierten Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am 12. Februar im Reichstag in Berlin nach der Wahl zum zwölften Staatsoberhaupt einen Strauß Blumen.
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Die Bundesversammlung wählte den 61-Jährigen mit 931 von 1239 gültigen Stimmen zum Nachfolger von Joachim Gauck (r.).
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Steinmeier kennt zahlreiche Staatschefs noch aus seiner Zeit als Außenminister. So gilt er nun als Diplomat im Präsidentenamt. Anfang Juni empfing er den chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang in Berlin.
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Auch wenn Steinmeier nicht als charismatischer Menschenfänger wie sein Vorgänger Joachim Gauck bekannt ist, den Kontakt zu den Bürgern sucht er immer wieder. So etwa bei einem Besuch an seiner ehemaligen Universität in Gießen am 12. Juni.
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Dem Fußball kann Steinmeier auch treu bleiben. Nach dem DFB-Pokal-Finale überreichte er „seinem“ BVB den Pokal.
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Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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