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Ukraine-Krieg: Russland meldet Angriffe auf "breiter Front"

| Lesedauer: 81 Minuten
Russische Armee greift erstmals Dnipro in der Ukraine an

Russische Armee greift erstmals Dnipro in der Ukraine an

Die russische Armee hat ihre Offensive in der Ukraine ausgeweitet: Erstmals griffen die Streitkräfte die Industriestadt Dnipro im Zentrum an. Millionen Menschen sind laut UNO ins Ausland oder innerhalb der Ukraine vor Angriffen geflohen.

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Die russische Armee versucht wohl Kiew einzukreisen. Mehrere Städte melden starken Beschuss. Mehr im Blog zum Krieg gegen die Ukraine.

  • Russland meldet Angriffe auf "breiter Front"
  • Erneut soll in mehreren Städten versucht werden, die Bevölkerung in Sicherheit zu bringen, etwa in Sumy und Mariupol
  • Die russische Armee versucht offenbar Kiew einzukreisen, die Stadt soll sich im "Belagerungszustand" befinden
  • Die russischen Offensiven nahe Kiew sind nach ukrainischen Angaben "teils" erfolgreic
  • Laut IAEA konnte ein Teil der Stromleitungen zum AKW in Tschernobyl repariert werden
  • Dieser Blog ist geschlossen. Aktuelle News zum Ukraine-Krieg finden Sie in unserem neuen Blog

Berlin/Kiew/Moskau. In Russlands Krieg gegen die Ukraine gerät die Hauptstadt Kiew wieder stärker ins Visier. Auch aus dem Westen des Landes unweit der Grenze zu Polen werden weitere Luftangriffe gemeldet. Bei den Sorgen um die Atomruine Tschernobyl sowie einen Forschungsreaktor in der Ostukraine gibt es unterdessen vorerst etwas Entwarnung.

Rund um Kiew gebe es russische Offensiven an der nördlichen Stadtgrenze bei Sasymja und in südlicher Richtung bei Wyschenky, teilte der ukrainische Generalstab in der Nacht zu Samstag mit. Diese Offensiven seien in einigen Bereichen teils erfolgreich. In der Hauptstadt Kiew wurde in der Nacht zu Samstag mindestens drei Mal Flugalarm ausgelöst. Laut CNN war in der Stadt aus der Ferne am Samstagmorgen "minutenlanger" Beschuss zu hören.

News zum Ukraine-Krieg vom 12. März: Russland stellt sich auf "harte Konfrontation" bei Energie ein

10.01 Uhr: Russland stellt sich anhand weiterer Sanktionen des Westens auf eine "harte Konfrontation" ein, was die eigenen Energie-Exporte ins Ausland betrifft, zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax einen Sprecher des Außenministeriums in Moskau.

Die Situation auf den globalen Energiemärkten werde dazu führen, dass die EU mindestens das Dreifache für Öl, Gas und Strom zahlen müsse, hieß es demnach aus dem Ministerium weiter. Davon könne die EU nicht profitieren. Russland werde in dem Konflikt "starke Nerven" beweisen.

Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt

Russland meldet Angriffe auf "breiter Front"

9.28 Uhr: Die russische Armee setzt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihre Angriffe auf "breiter Front" in der Ukraine fort. In der Nähe der Hauptstadt Kiew seien eine Luftwaffenbasis in Wassylkiw und das nachrichtendienstliche Aufklärungszentrum der ukrainischen Streitkräfte in Browary außer Gefecht gesetzt worden.

Im Osten der Ukraine hätten die russischen Truppen und pro-russische Separatisten erneut zahlreiche Ortschaften eingenommen.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Russische Raumfahrtbehörde warnt vor Absturz der ISS

9.11 Uhr: Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, hat vor einem Absturz der Internationalen Raumstation ISS gewarnt. Rogosin erklärte im Messengerdienst Telegram, die gegen Russland verhängten Sanktionen beeinträchtigten den Betrieb der russischen Raumschiffe, die die ISS versorgen. Dies betreffe vor allem den russischen Teil der Station, der für Kurskorrekturen zuständig ist.

Als Folge könne die 500 Tonnen schwere Konstruktion auf die Erde stürzen und "ins Meer oder auf Land fallen", warnte Rogosin. Er veröffentlichte zudem eine Weltkarte, die zeigen soll, wo die ISS abstürzen könnte. Russland ist demnach weitgehend sicher. Andere Länder, insbesondere westliche Länder, sollten aber "über den Preis der Sanktionen gegen Roskosmos nachdenken", warnte Rogosin. Der Behördenchef bezeichnete die Länder, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben, als "verrückt", und forderte eine Aufhebung der Strafmaßnahmen.

Kiew im "Belagerungszustand"

8.45 Uhr: Die russische Armee kreist die ukrainische Hauptstadt Kiew immer weiter ein. Kiew befinde sich inzwischen im "Belagerungszustand", erklärte der Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Freitag. Die Stadt sei aber "bereit zu kämpfen" und werde "standhaft bis zum Ende sein". Vorstädte im Nordwesten Kiews werden seit Tagen von schweren Luftangriffen erschüttert.

Baerbock: Deutschland nimmt Moldau Flüchtlinge ab

8.40 Uhr: Deutschland wird 2500 ukrainische Flüchtlinge aus Moldau aufnehmen. Das kündigte Außenministerin Annalena Baerbock in Chisinau nach einem Gepräch mit Außenminister Nicolae Popescu an. Es werde jetzt ein sogenannter grüner Korridor über Rumänien eingerichtet, um die Menschen vor allem mit Bussen nach Deutschland zu bringen. Auch eine Luftbrücke wäre sinnvoll, sagte die Grünen-Politikerin.

Russland spricht von Tausenden zerstörten militärischen Zielen

8.37 Uhr: Unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass, dass seit Beginn der Invasion in der Ukraine in dem Land fast 3500 Ziele zerstört worden seien, die Russland zur militärischen Infrastruktur zählt.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Offenbar weitere zivile Todesopfer in Charkiw

8.22 Uhr: In der umkämpften ukrainischen Stadt Charkiw sind nach Angaben von ukrainischen Rettungsdiensten weitere Zivilisten bei Angriffen getötet worden. Demnach wurden aus einem Wohnhaus, dass beschossen worden war, die Leichen von fünf Menschen geborgen: zwei Frauen, zwei Kinder und ein Mann.

**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**

Evakuierungen sollen am Samstag weitergehen

7.11 Uhr: Die Evakuierung von Menschen aus belagerten und umkämpften Städten in der Ukraine soll am Samstag weitergehen. Für das Gebiet Sumy im Nordosten des Landes seien sechs Fluchtkorridore geplant, teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht auf Telegram mit. Demnach sollen Zivilisten aus den Städten Sumy, Trostjanets, Lebedin, Konotop, Krasnopillja und Velika Pysarivka in die zentralukrainische Stadt Poltawa gebracht werden.

Insgesamt laufen die Evakuierungen schleppend. Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer sitzen in von russischen Truppen eingekesselten oder umkämpften Städten fest. Kiew und Moskau werfen einander Verletzungen der für die Fluchtkorridore notwendigen Feuerpausen vor.

Ukrainische Städte berichten von heftigem Beschuss

4.34 Uhr: Mehrere Städte in der Ukraine haben in der Nacht zu Samstag erneut Kämpfe und Beschuss gemeldet. "Mistkerle, sie lassen uns nicht schlafen", schrieb der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, in der Nacht zu Samstag auf Telegram. Wenige Stunden davor hatte er einem ukrainischen TV-Sender gesagt, in der Stadt Mykolajiw sei mindestens eine Person verletzt und mehrere Wohnhäuser und Autos beschädigt worden.

Auch zwei Feuer seien in der Stadt aufgrund Raketenbeschusses ausgebrochen. Einem lokalen Beamten zufolge soll zudem die Krebsklinik der Stadt beschädigt worden sein. In der Hauptstadt Kiew wurde in der Nacht zu Samstag mindestens drei Mal Flugalarm ausgelöst. Es gab Berichte über Kämpfe in den Außenbezirken der Hauptstadt und in den Städten Irpin, Hostomel und Bucha.