Berlin. Russlands erwartete Offensive kommt nicht in Gang. Das bietet der Ukraine in wenigen Wochen die Chance, das Blatt im Krieg zu wenden.
Die militärische Lage im Osten und Süden der Ukraine ist seit Monaten nahezu statisch. Den russischen Streitkräften gelingen keine nennenswerten Geländegewinne, obwohl sie gewaltige Mengen an Material und Soldaten in die Schlacht werfen. Noch im Januar hatten westliche Experten und ukrainische Militärs vermutet, spätestens zum Jahrestag des russischen Überfalls plane Moskau größere Offensiven, um die militärischen Niederlagen des vergangenen Herbstes wettzumachen.
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Es scheint jedoch, als seien die russischen Ressourcen zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht ausreichend, um solche Operationen durchzuführen. Den ukrainischen Streitkräften gelingt es, selbst die Kleinstadt Bachmut im Osten zu halten, die seit dem vergangenen Sommer heftig umkämpft und längst zu einem Symbol des erbitterten Widerstands gegen die russischen Invasoren geworden ist. Jeden Tag erleiden sie dort furchtbare Verluste. Und die Lage könnte für Moskau in den kommenden Wochen noch prekärer werden.
Ukraine zieht frische Truppen um Bachmut zusammen
Derzeit ziehen die Ukrainer frische Kräfte im Raum Bachmut zusammen. Zudem kehren im Ausland ausgebildete ukrainische Soldaten zurück, die Lieferung von modernen Schützen- und Kampfpanzern ist angelaufen. Wenn die Böden nicht mehr so schlammig sind, können mit diesen Fahrzeugen größere Distanzen schnell überwunden werden.
Die Verteidiger könnten möglicherweise im Mai oder Juni selbst in die Offensive gehen. Sollte es den ukrainischen Streitkräften gelingen, im Süden einen Keil zwischen die russischen Truppen im Raum Cherson und denen weiter östlich zu treiben, könnte sich das Blatt in diesem Jahr entscheidend zu Gunsten Kiews wenden.
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