Berlin. Im "Scholz-Update" zeigt Journalistin Jutta Falke-Ischinger Parallelen und Unterschiede zwischen Kanzler Scholz und Friedrich Merz auf.
Die einen feiern Olaf Scholz dafür, dass er die USA überzeugt hat, Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern (was Deutschland jetzt auch tut), den anderen ist das erneute Zögern des Kanzlers peinlich. Die Autorin und Journalistin Jutta Falke-Ischinger, die heute im „Scholz-Update“ zu Gast ist, gehört zur zweiten Gruppe. Sie sagt: „Olaf Scholz hätte von Anfang an das Heft des Handelns an sich reißen sollen. Eine Verhandlungsposition ist umso besser, je mehr sie auf einer Position der Stärke beruht. Stattdessen ist im Verlauf des Krieges immer wieder das Gefühl entstanden, dass die Deutschen vor allem Angst vor den Reaktionen Russlands haben. Und das ist ja genau das, was Wladimir Putin erreichen will.“
Falke-Ischinger hat unter dem Titel „Der Unbeugsame“ ein Buch über „den deutschen Politiker geschrieben, der wie kein anderer polarisiert“ – und damit nicht Olaf Scholz, sondern Friedrich Merz gemeint. Der Kanzler und sein potenzieller Herausforderer hätten in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Starrköpfigkeit einiges gemeinsam, so die Autorin.
Der entscheidende Unterschied und gleichzeitig die größte Schwäche von Merz sei dessen Impulskontrolle: „Olaf Scholz misstraut seinen Gefühlen und versucht, diese niemals zu zeigen. Bei Friedrich Merz ist leider das Gegenteil der Fall. Er hat ein großes Problem damit, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, was man aktuell bei seinen Äußerungen zu den ‚kleinen Paschas‘ wieder erlebt hat. Er hat zu oft Bemerkungen raus, bei denen man nicht weiß, was er damit bezweckt.“ Der CDU-Vorsitzende könne in manchen Situationen etwas von der stoischen Art des Kanzlers lernen.
Die nächste Folge des „Scholz-Update“ erscheint am 1. Februar.
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