Berlin In unserem Podcast "Das Scholz Update" spricht Klingbeil darüber, dass Scholz sich nicht neu erfinden soll und den Wahlkampf der SPD.
Die Kritik an der Kommunikation von Olaf Scholz wird nicht weniger, obwohl der inzwischen in nahezu jeder Woche mehrere Interviews gibt und/oder Fernsehauftritte hat. Trotzdem sagt Lars Klingbeil, Co-Vorsitzender der SPD und heute Gast im „Scholz-Update“, dass der Bundeskanzler einen Fehler machen würde, wenn er versuchte, sich neu zu erfinden: „Ich fand schon im Wahlkampf am schlimmsten, wenn Leute aufgetaucht sind, die ihn verändern wollten, vor denen habe ich ihn abgeschirmt.
Ein Politiker ist dann stark, wenn er so ist wie er ist“, sagt Klingbeil. „Ich bin überzeugt davon, dass Politik, die nur in Inszenierung, in Symbolik, in starker Kommunikation denkt, mittel- und langfristig scheitert. Am Ende setzt sich der Politiker durch, der zeigt, dass er Substanz hat, dass er tief in den Themen steckt und entscheidungsstark ist.“
„Scholz-Update“: Deutschen müssen sich nach Merkel an Kanzler gewöhnen
Er bewundere an Olaf Scholz, dass er die Dinge durchdenke, dass es „wenig bis keine impulsiven Handlungen“ von ihm gebe, und er glaubt, dass seine Bewertung am Ende der Legislaturperiode deutlich besser sein werde als aktuell. Es stimme aber auch, dass die Deutschen sich nach 16 Jahren Angela Merkel erst an den neuen Kanzler gewöhnen müssten.
Klingbeil kündigt an, dass die SPD nach den Niederlagen bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen ihre Wahlkampfstrategie überdenken. Bisher entscheiden die Landesverbände selbst, mit welchen Kampagnen sie Wahlkämpfe machen, aber das muss sich ändern: „Ich glaube, dass da gerade jetzt ein Kipp-Punkt erreicht ist“, so der SPD-Vorsitzende.
SPD soll im Wahlkampf einheitlicher auftreten
Die Kampagne bei der Bundestagswahl 2021 sei sehr erfolgreich gewesen, und trotzdem mache nun jeder Landesverband Wahlkampf, „wie er es will. Das ist schon eine Sache, die mich beschäftigt.“ Die SPD werde bei künftigen Wahlen nur durchdringen, wenn klar erkennbar sei, wo sie stehe „und zwar bildlich, textlich und programmatisch“. Man müsse deshalb zu einer bundesweit einheitlichen Bild- und Text-Sprache kommen, das hätten erfolgreiche Marken vorgemacht.
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