Berlin. In der neuen Ampel-Regierung wird FDP-Politiker Marco Buschmann eine Schlüsselrolle spielen. So tickt der enge Vertraute von Lindner.
- Der FDP-Politiker Marco Buschmann soll neuer Bundesjustizminister werden
- Das verkündete seine Partei nach der Vorstellung des Ampel-Koalitionsvertrages
- Was den 44-Jährigen aus Gelsenkirchen ausmacht
Marco Buschmann hört man seine Herkunft an: Der Mann kommt aus Gelsenkirchen, mitten aus dem Ruhrpott. Der typische Revierton klingt selbst dann noch mit, wenn der promovierte Jurist so tief ins Paragraphendickicht taucht, dass selbst Fachleuten die Luft ausgeht.
Gelsenkirchen ist aber auch der Grund dafür, dass Buschmann nicht nur als extrem belesener, scharf argumentierender Liberaler gilt, sondern auch aus eigener Anschauung weiß, dass nicht jeder ein Leben im Porsche auf der Überholspur verbringen kann, wenn er nur will. In der neuen Ampel-Regierung wird Buschmann als wohl zukünftiger Justizminister eine Schlüsselrolle spielen.
Der 44-Jährige ist der Denker, der diskrete Stratege hinter Parteichef Christian Lindner. Nur wenige in der Partei sind so nah dran am Vorsitzenden, nur wenigen Parteifreunden dürfte Lindner so umfassend vertrauen wie dem langjährigen Wegbegleiter aus Nordrhein-Westfalen.
Marco Buschmann: Wird er der neue Justizminister?
Seit es die FDP 2017 wieder zurück in den Bundestag geschafft hat, ist Buschmann Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion, Lindners Statthalter im Parlament und sein Brückenkopf in die anderen Fraktionen. Buschmann hat es geschafft, eine gute Arbeitsbeziehung zu den Grünen aufzubauen. Das zahlt sich nun aus. Kurz nach der Vorstellung des Koalitionsvertrags, verkündete der FDP-Bundesvorstand, dass Buschmann der künftige Bundesjustizminister werden soll.
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Corona: Buschmann wollte Notlage auslaufen lassen
Dass auch dem kontrollierten Buschmann mal die Lage entgleiten kann, zeigte sich zuletzt in der Pandemie-Politik: Vergeblich versuchte der Jurist dem Land zu erklären, dass es richtig sei, die epidemische Notlage auslaufen zu lassen – trotz dramatischer Infektionszahlen, trotz überlaufender Intensivstationen.
Die FDP setzte sich damit zwar durch, stand aber in den Augen vieler Fachleute als Partei der Realitätsverweigerer da. Und Buschmann als einer, dem Rechthaben wichtiger zu sein schien als alles andere. Lesen Sie hier: Ärzte entsetzt über Impfstoff-Begrenzung von Spahn
Marco Buschmanns Karriere verläuft wechselvoll
Buschmanns FDP-Karriere verlief bislang so wechselvoll wie die Geschichte der FDP: Er war bereits zwischen 2009 und 2013 Bundestagsabgeordneter, flog dann zusammen mit seiner Partei aus dem Parlament. Als Bundesgeschäftsführer half Buschmann, der seine Strategien immer auf akribische Datenanalysen stützt, Parteichef Lindner bei der Neuerfindung der FDP.
Sein Privatleben schützt Buschmann vor der Öffentlichkeit. Er ist verheiratet, viel mehr ist nicht bekannt. Selbst sein Instagram-Account zeigt ihn immer nur im Job: Buschmann im Bundestag, Buschmann im Genscher-Haus. Der Mann liebt die Daten, aber er schützt seine auch.
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